Der Vorsitzende der Heimatspielgemeinde zieht ein positives Resümee der Heimatspielsaison 2016. Die intensiven Proben im Vorfeld haben sich bewährt.
Wenn Mitte oder Ende September die letzten Kostüme abgegeben sind und gut verpackt auf den Kleiderständern hängen, dann ist die Heimatspielsaison endgültig vorüber. Doch in diesem Jahr bleibt den Verantwortlichen der Heimatspielgemeinde kaum Zeit zum Verschnaufen. Denn im Oktober beginnen bereits die Planungen für das neue Jahr. Da feiert die Heimatspielgemeinde ihr 90-jähriges Jubiläum.
Doch jetzt ist der Vorsitzende der Heimatspielgemeinde, Bruno Eckert, erst einmal froh, dass die Saison gut gelaufen ist. Angesichts der schwierigen Wetterbedingungen sei er mit der Besucherzahl zufrieden. Knapp 900 Gäste sahen an drei Spieltagen die Aufführung. Das Wetter war am ersten Spieltag viel zu heiß. Das war nicht nur für die Akteure ein Problem in ihren warmen Kostümen. Mehrere vorbestellte Karten wurden nicht abgeholt. Gerade ältere Besucher hätten sich wegen des Wetters abgemeldet.
Das System der Kartenvorbestellungen ohne finanzielles Risiko ist ebenso Stärke wie Schwäche des Kartenvorverkaufs, weiß Bruno Eckert. Vorbestellte Karten bleiben durchaus liegen, ohne dass eine Reservierungsabsage erfolgt. Doch noch schwieriger wäre es, wenn man bei Spielausfällen durch schlechtes Wetter die mit Vorkasse bezahlten Karten wieder rückerstatten müsste.
Junge Nachwuchsspieler
Die Beteiligung der Heimatspieler fand Bruno Eckert gut, auch wenn ihm natürlich recht wäre, die Aktiven kämen früher aus den Ferien zurück, um an allen drei Spieltagen zur Verfügung zu stehen und alle Bühnenproben mitzumachen. Aber Eckert weiß, dass das gerade für Familien mit Schulkindern ein Problem ist.
Gefreut hat den langjährigen Vorsitzenden, dass es in diesem Jahr wieder Fanfarenbläser gab.
Er sei der städtischen Musikschule dankbar für diese Kooperation.
Ausgezahlt hat sich nach Meinung Eckerts, dass die Probenphase sehr zeitig begonnen hat. "Wir haben intensiv mit den neuen Leuten geprobt", sagt Eckert. Das möchte er auch im nächsten Jahr beibehalten. Dabei habe sich gezeigt, dass die jungen Leute ein gutes Potenzial mitbringen, auf das sich aufbauen lässt. Eine gute Lösung sei auch gewesen, die Aufgaben in der Spielleitung auf mehrere Schultern zu verteilen.
Keine Lösung
Gut angekommen ist das Heimatspiel bei den Zuschauern. Allerdings verweisen ältere Besucher auf ein ganz spezielles Problem: die fehlenden Toiletten. Das kann die Freude am Spiel durchaus beeinträchtigen. Bruno Eckert kennt das Thema, weiß aber auch keine Abhilfe. Er möchte im Zuschauerraum trotzdem kein Dixi-Klo aufstellen.
So bleibe nur der Hinweis vor dem Spiel, wo die gewissen Örtchen im Notfall zu finden sind.
Schon im Oktober sollen sich die Verantwortlichen des Heimatspiels zusammensetzen, um das Jubiläumsjahr 2017 zu planen. Eckert will auf jeden Fall feiern. Wie, muss jetzt besprochen werden. Bruno Eckert ist stolz, dass das Heimatspiel als eines der letzten Festspiele mit religiösem Hintergrund, die in den 1920er-Jahren entstanden sind, überlebt hat. Das spricht nach Ansicht Eckerts für das Spiel. Und er merkt, dass das Thema bei vielen Besuchern wieder den Nerv trifft. In diesem Jahr hat er nach den Aufführungen E-Mails oder Briefe von Besuchern erhalten, die Texte eines Gebets oder des Marienlieds haben wollten. Das habe er so noch nicht erlebt.
Planungen laufen an
Und das macht ihn zuversichtlich für die nächste Saison.
Bruno Eckert hofft, dass möglichst viele Akteure sich die Termine im Jubiläumsjahr schon in ihren Kalender geschrieben haben. Stefanie Wohlfromm hat den Termin festgehalten. Sie hat heuer das erste Mal die Hauptrolle der Bürgermeistertochter Ottilie gespielt. "Es hat Spaß gemacht", erklärt die junge Frau. Sie ist dem Heimatspiel von Kindesbeinen an verbunden. Die Rolle der Ottilie zu bekommen, war für sie etwas ganz Besonderes.
Dabei hatte sie in der Probephase durchaus Bedenken, den ganzen Text rechtzeitig parat zu haben. Die Akteurin lobt in diesem Zusammenhang den Zuspruch der Spielleitung und die intensiven Proben, die ihr geholfen haben, dass sie schließlich ein gutes Gefühl auf der Bühne hatte. Deshalb würde sie im Jubiläumsjahr gerne wieder die Ottilie spielen.
Für Bruno Eckert wird das Jubiläumsjahr ein Einschnitt sein. Er will die Verantwortung in neue Hände geben. "Ich habe immer gesagt, dass mit 70 Schluss ist", sagt Eckert. Und diesen Geburtstag wird er 2017 feiern.