"Mir sen wieder doa" in Steinach

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Engel Aloisius in der Bütt, dargestellt vom "Steinacher Schlappmaul" Andreas Freibott. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Engel Aloisius in der Bütt, dargestellt vom "Steinacher Schlappmaul" Andreas Freibott. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Die Kellersbachspatzen arbeiteten die Sanierung der Henneberghalle sowie einige Höhepunkte im Dorfleben auf. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Die Kellersbachspatzen arbeiteten die Sanierung der Henneberghalle sowie einige Höhepunkte im Dorfleben auf. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
 
Zwee Läusbuabe plaudern aus dem Nähkästchen - Simon Koch und Dominik Dünisch (links). Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Zwee Läusbuabe plaudern aus dem Nähkästchen - Simon Koch und Dominik Dünisch (links). Foto: Kathrin Kupka-Hahn
 
Die Weiss-Blaue Garde des Rauchclub Blaue Wolke bei ihrem Auftritt. Die Mädels trainierten ohne professionelle Anleitung und haben ihren Auftritt eigenständig einstudiert. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Die Weiss-Blaue Garde des Rauchclub Blaue Wolke bei ihrem Auftritt. Die Mädels trainierten ohne professionelle Anleitung und haben ihren Auftritt eigenständig einstudiert. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
 
Am Freitagabend blieb nur Zeit für eine Schunkelrunde. Hier sind die Gäste aus Hessen zu sehen, vom Gesangverein Cäcilia aus Steinbach bei Hünfeld. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Am Freitagabend blieb nur Zeit für eine Schunkelrunde. Hier sind die Gäste aus Hessen zu sehen, vom Gesangverein Cäcilia aus Steinbach bei Hünfeld. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
 
Ein Schnappschuss vom Kellersbachspatz Sascha Degand. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Ein Schnappschuss vom Kellersbachspatz Sascha Degand. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
 
Akrobatische Einlage vom Tanzmariechen Marie Burger. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Akrobatische Einlage vom Tanzmariechen Marie Burger.  Foto: Kathrin Kupka-Hahn
 
Kabarettist Fredi Breunig brillierte mit seiner Darstellung eines Bäcker-Lehrlings, der mit den Tücken als Handybesitzer zu kämpfen hat. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Kabarettist Fredi Breunig brillierte mit seiner Darstellung eines Bäcker-Lehrlings, der mit den Tücken als Handybesitzer zu kämpfen hat. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
 
Brauchtum und Fasching passen prima zusammen. Das zeigten die Tänzerinnen der Speedys, die von Nadine Huppmann trainiert werden. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Brauchtum und Fasching passen prima zusammen. Das zeigten die Tänzerinnen der Speedys, die von Nadine Huppmann trainiert werden. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
 
Das Stohhuat-Duo Nils Schmitt (links) und Justin Huppmann bei seinem Auftritt. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Das Stohhuat-Duo Nils Schmitt (links) und Justin Huppmann bei seinem Auftritt. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
 
Die hessichen Sangesfreunde aus Steinbach bei ihrem Auftritt. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Die hessichen Sangesfreunde aus Steinbach bei ihrem Auftritt. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
 
Das Steinacher Männerballett feierte sein Comeback. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Das Steinacher Männerballett feierte sein Comeback. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
 
Sogar ein Steinacher "heute journal" wurde geboten. Auf der Leinwand sind Klaus Kleber alias Liane Benkert und Gundula Gause alias Jaqueline Dünisch zu sehen. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Sogar ein Steinacher "heute journal" wurde geboten. Auf der Leinwand sind Klaus Kleber alias Liane Benkert und Gundula Gause alias Jaqueline Dünisch zu sehen. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
 
Die Auraer Tanzgarde "Wild-Cats"bei ihrer Darbeitung. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Die Auraer Tanzgarde "Wild-Cats"bei ihrer Darbeitung. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
 
Die Steinacher Dorfjugend gab ein "Festival der Dorfmusik". Dabei durften Größen wie Andreas Gabalier oder Helene Fischer nicht fehlen. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Die Steinacher Dorfjugend gab ein "Festival der Dorfmusik". Dabei durften Größen wie Andreas Gabalier oder Helene Fischer nicht fehlen. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
 
Frank Schmitt als Durfschelle . Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Frank Schmitt als Durfschelle . Foto: Kathrin Kupka-Hahn
 
Das Steinacher Männerballett feierte sein Comeback. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Das Steinacher Männerballett feierte sein Comeback. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
 

Zwei Jahre mussten die Steinacher mit ihren Büttenabenden pausieren. Nun konnten sie endlich wieder loslegen und ließen es gleich so richtig krachen - Dank allerhand Nachwuchs mit echtem Talent.

Fasching feiern, das können die Steinacher. Egal, ob jung oder nicht mehr so ganz. Vier Stunden Programm mit mehr als 15 Beiträgen haben sie in diesem Jahr zusammengestellt, und verlangten somit den Besuchern der Büttenabende so einiges an Sitzfleisch ab. Dem Unterhaltungswert tat das aber keinen Abbruch. Im Gegenteil. . Es schien so, als ob die ganze närrische Energie, die sich in den letzten beiden Jahren Zwangspause angestaut hatte, endlich freigesetzt werden konnte.
Ein Fass, dass schließlich überlaufen durfte, getreu der Eröffnungslosung von Faschingspräsident Andreas Alles: "Narrenvolk, es ist so weit, es beginnt die fünfte Jahreszeit."
Dabei stand bis zuletzt ein großes Fragezeichen hinter den Plänen für den Büttenabend. "Wird die Henneberghalle rechtzeitig fertig?", fragten sich viele.


Viele unter 30 Jahre

Und selbst als dann feststand, dass sie rechtzeitig fertig wird: "Man hat nicht gewusst, was auf einen zukommt", so Altbürgermeister Helmut Schuck. Bisher hatte der Rauchclub Blaue Wolke die Büttenabende organisiert. Jetzt hat das der Steinacher Heimatverein übernommen. Umso größer war Schucks Freude über das Faschingstreiben. "Ich bin begeistert. Es ist mal etwas ganz anderes, jünger, moderner. Das ist die Zukunft unserer Steinacher Fosenocht", sagte er.
Und die liegt, wie sollte es anders sein, in den Händen der Jugend. Mehr als die Hälfte der Programmpunkte wurden von Kindern, Jugendlichen und Leuten unter 30 Jahre gestaltet. So verwandelten sich beispielsweise Simon Koch und Dominik Dünisch in zwei Lausbuben, die sich unter anderem über ihre morgendlichen Begegnungen mit dem unheimlichen Monster (der Mutter, Anm. d. Red) und auch über ihren Schulalltag austauschten. "Ich geh gern nei und naus, aber auf des dazwische könnt ich glatt verzicht."
Professionell lockerten die einheimischen Tänzerinnen der Weiss-Blauen Garde und der Gruppe Speedys, die vom Stohhuat-Duo begleitet wurden, sowie das Tanzmariechen Marie Burger die Beiträge auf.
Auch moderne Medien kamen zum Einsatz. Jaqueline Dünisch und Liane Benkert schlüpften in die Rollen der Nachrichtensprecher Klaus Kleber und Gundula Gause und boten neben allerhand Wortspiel-Klamauk ein einmaliges Steinacher "heute journal". Mit aufgezeichneten Außenreportagen über einen Diebstahl in Nickersfelden, fehlendes Sauerwasser im Bad Bockleter Kurpark und das Weihnachtshaus der Irmgard R. aus P. brachten sie höchst professionell Lokalkolorit in die Sitzung.
Dass "Vom anderen Ufer sein", auch heißen kann, dass man aus Roth kommt, erfuhren die Besucher der Büttenabende zu später Stunde beim Sketch "Dildo-Abend". Den führte das örtliche Jungvolk gemeinsam mit dem Nachwuchs des Großenbracher Faschingsclubs auf, mit dem die Steinacher Narren in Zukunft kooperieren.


Vor 20 Jahren undenkbar

"Das wäre vor 20 Jahren noch undenkbar gewesen", sagt Frank Schmitt dazu, der Vorsitzende des Heimatvereins. "Unsere Generation ist halt anders."
Seine Bilanz von den beiden Büttenabenden, die beide ausverkauft waren, fällt durchweg positiv aus: "Es hat alles super geklappt. Wir sind auch eine verdammt gute Truppe", schwärmt er. Da könnte man glatt die Gastbeiträge von Fredi Breunig als Bäckerlehrling, der Sangesfreunde aus dem hessischen Steinbach und der Auraer Tanzgarde vergessen. Doch auch die sorgten für Begeisterung des Publikums und wurden mit kräftigem Applaus belohnt. Denn Fasching feiern, das können die Steinacher.