Es war das letzte große Konzert für die Dirigentin der Stadtkapelle Hammelburg, Christine Huppmann, bevor sie in Mutterschutz geht und da zog sie noch einmal alle Register. Das Herbstkonzert im Gymnasium war gut besucht und musikalisch äußerst facettenreich.
"Ich gehe schon seit vielen Jahren zu den Konzerten der Stadtkapelle", freute sich Zuhörerin Ilse Fenn über den schönen Konzertabend, der heuer in der Aula des Frobenius-Gymnasiums stattfand. Die musikalische Qualität sei im oberen Bereich angesiedelt und so genieße sie gerne den Klang dieses sinfonischen Blasorchesters. Die Hammelburgerin war eine unter den rund 200 Zuhörern, die am Samstagabend den Saal füllten. Charmant moderierte wurde das Herbstkonzert von Kerstin Golling.
Aus dem Kölner Raum war Zuhörer Matthias Wiesler angereist. "Dass ich mit meinen Hammelburger Freunden hier gelandet bin, habe ich nicht bereut", äußerte er sich höchst zufrieden.
Gerade die Bandbreite von volkstümlicher Blasmusik mit Marsch und Polka bis hin zu modernen Kompositionen der Pop- und Musicalwelt begeisterte den Kölner.
Die Stadtkapelle spielte unter Dirigentin Huppmann, die im Februar 2013 ihr Kind erwartet und sich damit zunächst von der Bühne verabschiedete, nämlich auch Medleys der legendären Pop-Gruppe "Queen" und aus den Musicals "Elisabeth" und "The Blues-Brothers" sowie maritime Urlaubsklänge von der Copacabana. Der Saal klatschte begeistert mit. Aber auch der Florentiner Marsch hielt die Zuhörer in Schwung. Als Solisten faszinierten der Posaunist Christoph Emmerth und der Trompeter Andreas Becker. Zum Schluss des zweieinhalb Stunden langen Konzertes waren Zugaben fällig, die das Hauptorchester zusammen mit dem Jugendorchester spielte.
Viele Mädchen in der Kapelle Das gilt nicht nur für die Welt der Vereine sondern auch
für die Stadtkapelle Hammelburg. So war der Dirigent der Jugendkapelle Jürgen Kunkel froh, zwei neue Mitspieler begrüßen zu können: Trompeter Martin Zeller und Tenorhornspieler Stefan Wagenpfahl, die beide gerade ihre Prüfungen als Jungmusiker bestanden haben.
Die Mehrheit dieser Jugendkapelle ist allerdings weiblich. "Ich freue mich über diese engagierten Jungmusiker", bestätigte Winzerin Brigitte Ruppert. Gern hätte sie vor einem halben Jahrhundert in einem Jugendorchester mitgespielt. "Doch damals wurden nur Jungs genommen", bedauerte sie.
Zu Gast in der Partnerstadt Titel wie "Circle of Life" (Elton John), "Little brown Jug" (Luigi di Ghisallo) und "Yellow Mountains" (Jacob de Haan) lagen auf den Notenpulten der Jugend. Das Hauptorchester begann mit "Fürst Siegfried", einer Komposition von Rudi Fischer. Dass die Stadtkapelle spielfreudig und offen für viele Musikrichtungen ist, bewies sie vor wenigen Wochen in der belgischen Partnerstadt Turnhout.