Die hohe Inflation bemerken auch die Städte und Gemeinden im Landkreis Bad Kissingen. Wir haben sie gefragt, was das für sie bedeutet, und ob geplante Bauprojekte jetzt auf der Kippe stehen.
Zwei Jahre Corona und dann ein Krieg, der zu Angebotsverknappung und Inflation führt - was Bürgerinnen und Bürger im Geldbeutel spüren oder spüren werden, macht sich bei den Kommunen in einer ganz anderen Größenordnung bemerkbar. Ein Problem für uns alle, stecken sie doch ihre Ausgaben in Projekte direkt vor unserer Haustür: Wasserversorgung, Schulbau, Straßen.
Bauprojekte, Gas und Strom teurer
Spürbar ist die Inflation bei den Kommunen bereits bei laufenden Bauprojekten: Laut Pressesprecher Thomas Hack merkt Bad Kissingen, "dass die Kostenberechnungen von den Angeboten abweichen. Der Grund sind steigende Preise beim Material". Die Sinnberg-Grundschule sei jedoch im Zeit- und Kostenplan, da Material bereits im Vorfeld gesichert wurde.
Auch gestiegene Gas- und Stromkosten sind spürbar. Maßbach berichtet, die Transportkosten von Klärschlamm hätten sich erhöht und Busunternehmen verlangten mehr Geld für die Schülerbeförderung. Der Markt Bad Bocklet berichtet außerdem von gestiegenen Stundenlöhnen.
Die einen Kommunen trifft das in ihren Planungen härter, die anderen weniger. So können Burkardroth und Nüdlingen von Rücklagen berichten. Kostensteigerungen werden und haben die Kommunen in ihren Haushalten berücksichtigt.
Pflichtausgaben lassen sich nicht aufschieben
"Alle laufenden Bauprojekte sind Pflichtaufgaben: Hort, Kindertagesstätten, Feuerwehr", sagt Burkardroths Bürgermeister Daniel Wehner. Die haben alle Gemeinden. Dazu gehören auch Ortsdurchfahrten oder Kläranlagen: sie lassen sich nicht aufschieben.
Sparen sei schwierig und nicht kurzfristig umsetzbar, so Michael Unsleber von der der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Euerdorf, "da sich die Leistungen der Kommunen weitgehend in der Daseinsvorsorge abspielen".
Kreative Lösungen mit Projektpartnern finden
Die Herangehensweise von Wartmannsroth: Sie möchten mit den Projektplanern kreative Lösungen entwickeln, um steigende Kosten durch Einsparungen auszugleichen. Für die Projekte der Kommune sei "im Rahmen der Haushaltsplanungen eine Neuverschuldung erforderlich und vorgesehen" so Bürgermeister Florian Atzmüller. Damit ist die Kommune natürlich nicht alleine.