Eine Brücke kann mehr sein als nur eine Verbindung über einen Fluss. Das beweist das Brückenfest in Euerdorf.
Die historische Saalebrücke hat sich im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten zu einem Veranstaltungsort mit kulinarischen Köstlichkeiten verwandelt. Die rund 400 Plätze zu Füßen des Brückenheiligen Nepomuk waren schon im Voraus restlos ausgebucht. Die zur Verfügung stehende Fläche war bis auf den letzten Meter mit Tischen und Bänken ausgenutzt. Zusätzlich gab es eine weitere kulinarische Meile zwischen dem Brückenende und dem alten Torhaus.
Um Letztere kümmerte sich der Festausschuss des Vereinsrings. Vier Köche und vier Beiköche bereiteten die Nudelgerichte zu. Die Zahl der Helfer für das Fest wurde mit etwa 100 beziffert. Allein 15 Helferinnen waren im Einsatz, um die 400 Brückengäste zu bedienen. An der Spitze waren Heribert Schießer und Klaus Kaufmann anzutreffen, die neben der Logistik auch für diese Basisarbeit mit einsprangen.
Das Brückenfest war Neuland für Euerdorf.
"All you can eat - Hau nei´!", hieß es für die Nudelgäste auf der Brücke. Pünktlich um 19 Uhr hatten die meisten schon ihre nummerierten Plätze eingenommen. Die Sonne schien mit aller Kraft, und gegen den Durst kamen die Getränke auf den Tisch. Die Gäste hatten genug Zeit für Gespräche. Steffen Lauer und Ehefrau Jutta meinten: "Das Brückenfest ist eine Superidee. Das sollten wir öfters machen. Es erinnert uns an unseren Italienurlaub."
Inzwischen waren die Schalen mit geriebenem Parmesankäse schon auf den Tischen. Und dann endlich kamen die Riesenschüsseln mit den Nudeln und dreierlei Soßen.
Die Helferinnen leisteten Hochleistungsarbeit, wenn sie die heißen Schüsseln mit bloßen Händen über lange Distanzen transportierten.
Zwar gab es einige Blitze und dunkle Wolken, doch hatte Euerdorf Glück mit dem Wetter. So konnte das fast schon mediterrane Ambiente auf der Brücke genossen werden.
Uwe Kiesel vom Verein der Sportangler Bad Kissingen: "Wir Angler sehen uns in der Pflicht, Euerdorf bei dieser Feier zu unterstützen." Makrelen und Forellen lagen auf dem Grill der Angler. An anderen Ständen brutzelten Wildschweindöner, Würste, Steaks, Pommes und Burger oder Pizza für jene Besucher, die ihre Plätze auf der Brücke nicht gebucht hatten oder zu spät waren.
"Horch" heißt die regionale Live-Band mit Linus, Theo, Franzi und Rainer, die zur beginnenden Dämmerung die musikalische Untermalung von Saaleufer aus bot.
Mit zunehmender Dunkelheit kam die Brückenbeleuchtung immer mehr zur Geltung. Neben den Lampen sorgten offene Feuerstellen für ein romantisches Ambiente. Unter einem der Brückenbogen war eine Bar eingerichtet. Sonntags gab es dann ein Weißwurstfrühstück. Die Kesselfleischband und das Bad Kissinger Jugendorchester speiletn. Außerdem gab es einen musikalischen Flashmob und weiteren Festbetrieb.