Sommerquartier im Kirchturm

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An der Giebelwand ist es kühler, dort sind die Fledermäuse zu finden, wenn es warm ist. Foto: Elisabeth Assmann
An der Giebelwand ist es kühler, dort sind die Fledermäuse zu finden, wenn es warm ist.  Foto: Elisabeth Assmann
Ulf Zeidler vom Bund Naturschutz zeigt den Besuchern, wo und wie die Fledermäuse im Dachboden der Wehrkirche im Sommer ihre Jungen aufziehen. Fotos: Elisabeth Assmann
Ulf Zeidler vom Bund Naturschutz zeigt den Besuchern, wo und wie die Fledermäuse im Dachboden der Wehrkirche im Sommer ihre Jungen aufziehen. Fotos: Elisabeth Assmann
 
Foto: Elisabeth Assmann
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Die Plakette weist darauf hin, dass hier Lebensraum erhalten wird. Foto: Elisabeth Assmann
Die Plakette weist darauf hin, dass hier Lebensraum erhalten wird.  Foto: Elisabeth Assmann
 
Foto: Elisabeth Assmann
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In der Diebacher Wehrkirche gibt es eine Mausohrkolonie mit etwa 600 Tieren. Die Fledermäuse haben dort ihre Wochenstube eingerichtet.

Der Bund Naturschutz veranstaltete eine Abendexkursion zu den Fledermäusen in der Diebacher Wehrkirche. Ulf Zeidler gab Informationen über deren Lebensweise. In der Wehrkirche findet sich eine Mausohrkolonie mit etwa 600 Tieren. Auch in anderen Kirchen wie etwa Machtilshausen und Feuerthal finden sich solche Wochenstuben mit dem Großen Mausohr (Myotis myotis).


Regelmäßige Kontrollen

Zweimal im Jahr werden die Sommer- und Winterquartiere der Fledermäuse im Landkreis von der Koordinationsstelle für Fledermausschutz in Erlangen kontrolliert und die Tiere gezählt und Veränderungen der Populationen aufmerksam beobachtet. So kann eine Restaurierung alter Dachböden oder auch der Einzug einer Schleiereule, die Jagd auf Fledermäuse macht, die Populationsgröße empfindlich verringern. Vor allem der Verlust von Jagdlebensräumen, die Anreicherung von Giften in Insekten gefährdet die Flattertiere.
Im Dachboden der Wehrkirche leben die Fledermäuse nur im Sommer. Hier ziehen sie ihre Jungen groß. Viele Arten überwintern vereinzelt in Höhlen von alten Bäumen, andere Arten halten ihren Winterschlaf in Gruppen in Kellergewölben. Viele Schauergeschichten ranken sich um Fledermäuse, die einzigen Säugetiere, die den Luftraum erobert haben. Vor allem in lauen Sommernächten lassen sich im Garten diese lautlosen Flieger beobachten. Die Faszination für diese nachtaktiven Tiere, die tagsüber kopfüber in Wandspalten, an Dachbalken und Dachziegeln hängen ist groß. Auch das aufgeregte Gefiepse der Tiere, die sich über Ultraschall verständigen und so auch ihre Beute fangen, ist vor allem für die jungen Besucher aufregend und die Berührungsängste schwinden.


Beuteflug am Abend

Da es an diesem Abend recht warm ist, haben die Besucher Glück. Die Tiere hängen sich an die kühlere Seitenwand und lassen sich weiter unten auf den Ziegeln nieder. Am Abend beginnt auch der Beuteflug nach Insekten. Hier weist Zeidler auch darauf hin, dass es für Vögel und Fledermäuse wichtig ist, an den Gebäuden auch Öffnungen zu lassen, die die Tiere nutzen können.


Naturnahe Gärten wichtig

Die Kirchengebäude an sich sind oft ein artenreicher Lebensraum. So nisten Schleiereulen und Mauersegler im Kirchturm in dort angebrachten Nistkästen. Naturnahe, artenreiche Gärten ohne Chemieeinsatz, Hecken und Wälder versorgen die Fledermäuse mit ausreichend Nahrung, erläuterte Ulf Zeidler weiter.