Als Belohnung für ihr soziales Engagement haben Schülerinnen der Jakob-Kaiser-Realschule mit ihrer Lehrerin Maria Albrecht-Martin auf Einladung von Landtagspräsidentin Barbara Stamm den Bayerischen Landtag besucht.
Die Jugendlichen durften im Plenarsaal auf den Sitzen der Abgeordneten Platz nehmen und das Maximilianeum besichtigen.
Die Schülerinnen gehören zu den Gewinnern des Unterfränkischen Realschulpreises in der Wettbewerbskategorie Soziales. Bereits im April hatte Regierungspräsident Paul Beinhofer ihnen Urkunden und Sachpreise überreicht. Eine Gruppe von inzwischen etwa 15 Jugendlichen um die Zehntklässlerinnen Doreen Petersen, Cassidy Campbell und Saskia Täuber geht seit August 2013 zweimal pro Woche für eineinhalb Stunden in die Hammelburger Gemeinschaftsunterkunft. Dort gibt die Schülergruppe den Asylbewerbern Deutschunterricht.
Die Idee Die damalige Neuntklässlerin Doreen Petersen hatte im vergangenen Jahr die Idee, mit einigen Mitschülerinnen in den Sommerferien die Asylbewerber zu unterrichten.
Kurz zuvor hatten auf Einladung von Lehrerin Maria Albrecht-Martin zwei äthiopische Flüchtlinge fünf Schulklassen der Jakob-Kaiser-Realschule besucht, um über ihr Land und die Gründe für die Flucht zu sprechen. Da die Äthiopier gerade erst einige Wochen in Hammelburg waren, konnten sie sich mit den Schülern nur auf Englisch unterhalten. So entstand die Idee zu der Schülerinitiative "Deutsch für Flüchtlinge". Bei der Weihnachtsfeier der Realschule stellte sich die Gruppe in einer kleinen Präsentation vor.
Schulleiter Ulrich Weiß meldete die Jugendlichen am darauffolgenden Tag beim Wettbewerb für den Unterfränkischen Realschulpreis an.
Da es der letzte Tag vor den Weihnachtsferien und gleichzeitig der letzte Tag der Bewerbungsfrist war, erstellten die Schüler in den Weihnachtsferien ein Video und eine Präsentationsmappe, die für die Preisausschreibung nachgereicht werden mussten.
Der zusätzliche Aufwand lohnte sich: Die Jury wählte die Schülerinitiative aus mehr als 30 Vorschlägen für den ersten Preis aus. Ein Beitrag des Deutschlandfunks berichtete vor einem Monat über das Engagement.