Als "kulturellen Werbeträger der Stadt" würdigte Bürgermeister Armin Warmuth die Stadtkapelle Hammelburg bei einem Ehrenabend zum Jubiläum. Viele langjährige Mitglieder erhielten Auszeichnungen.
Ihren 60. Geburtstag musste die Stadtkapelle Hammelburg im vorigen Jahr eindampfen. Der Grund ist hinreichend bekannt und oft genannt: Corona. Der Ehrenabend, der den langjährigen, aktiven Musikerinnen und Musikern für ihre Verdienste gebührte, war aber ein Bedürfnis, das der Vorstand nicht verfallen lassen wollte.
Mit zahlreichen Ehrenzeichen und Urkunden stand auch die Kreisvorsitzende des Nordbayerischen Musikbunds (NBMB) Birgit Döhler bereit, um in der Vinothek des Weingutes Ruppert die Leistungen und die Treue der Musici zu würdigen. Darunter ein höchst seltenes Jubiläum, nämlich 70 Jahre aktives Musizieren, das sich bis auf den heutigen Tag fortsetzt, von Winfried Breun.
Wie ist es möglich, dass ein Musiker für sieben Jahrzehnte geehrt wird, wo die Kapelle doch erst 61 Jahre besteht? Nun, der weit über die Grenzen des Landkreises bekannte und markante Trompeter war schon Mitglied in der Vorgängerin der Stadtkapelle, der Feuerwehr-Kapelle der Saalestadt, die 1961 im neugegründeten Ensemble aufging.
Breun erhielt seine Ausbildung beim heimischen Musiklehrer Richard Sandner und ist seither nie müde geworden, seinen ungezählten Zuhörern "den Marsch zu blasen". Der goldenen Ehrennadel des NBMB mit Urkunde, die Döhler überreichte, legte Vorsitzender Christoph Emmerth noch ein Präsent hinzu.
Bürgermeister Armin Warmuth befand in seinem Grußwort "die Kultur hat in den beiden letzten Jahren gelitten". Umso größer war die Freude über den Ehrenabend, der nicht mittels digitaler Medien, sondern in Präsenz ablief. Mit Glückwünschen und einer Spende hoffte der Rathausobere auf eine, in Kürze anstehende, gute Vorstandswahl und wünschte, dass die gezeigte Begeisterung - auch bei der Jugend - wieder einkehren möge, beim "kulturellen Werbeträger der Stadt", der maßgeblich an der Partnerschaft mit Turnhout mitwirkte.
Lebendiges Vereinsleben
Kreisvorsitzende Döhler zeigte sich begeistert, dass wieder "ein bisschen Alltag" einfließt, beispielsweise mit dem Ehrenabend. Mit Spaß und Musik zu guten Leistungen zu kommen ist ein Ansatz, der durch ein lebendiges Vereinsleben und Konzerte gelingen kann.
Im Anschluss zeichnete sie gemeinsam mit Christoph Emmerth, der die Ehrenkandidaten kurz vorstellte, die langjährigen Aktiven aus. Das goldene NBMB-Ehrenabzeichen und die Urkunde nahmen Schlagzeuger Roland Hügel und Tubist Hans Jopp für 50 Jahre aktives Musizieren entgegen. Vier Jahrzehnte wirken Baritonspieler und Posaunist Martin Heid, der auch seit zehn Jahren im Vorstand mitarbeitet. Dafür gab es "Gold" und "Bronze". Dem entschuldigten Rainer Oberste-Dommes wird die goldene Ehrennadel nachgereicht.