Die Gratulantenschar stand Schlange, um Pater Bonaventura zu seinem Goldenen Priesterjubi läum zu gratulieren. Er ist seit 50 Jahren Priester und einer der letzten Franziskaner im Kloster Altstadt.
"Nicht die sensationelle Superlative, sondern die Menschlichkeit ist im Leben wichtig", nannte Pater Bonaventura Kohlmann die Maxime. Mit einer Nachfeier würdigte das Franziskanerkloster Altstadt am Sonntag dessen goldenes Priesterjubiläum. Denn bereits vor drei Wochen, am 22. Dezember, war der exakte Jubiläumstermin für den 76-Jährigen.
Bis auf den letzten Platz war der hochbarocke Kirchenraum besetzt. Nicht nur aus Morlesau und Ochsenthal kamen die Besucher. Dort hält Bonaventura bis heute noch Gottesdienste. Michael Rotschedl, Pfarrgemeinderatsvorsitzender von Morlesau und Ochsenthal: "Dieser Pater ist sehr menschennah, gesellig und geht auf die Leute zu". Nicht nur liturgisch passe alles, sondern auch im menschlichen Zusammenspiel.
Das bestätigt Friedrich Mährlein, der dessen Sonntagsgottesdienste dort nicht mehr missen will: "Bonaventura ist unser Pfarrer in Morlesau".
Hohe Wertschätzung "Pater Bonaventura ist seit zwölf Jahren ein zuverlässiger Partner für mich", sagt auch Tobias Knüttel, Ortssprecher von Morlesau. "Wir schätzen ihn sehr als Seelsorger und haben stets einen guten menschlichen Kontakt zu ihm". Dieser Pater sei immer erreichbar und mit ihm sei gut zu planen. Knüttel schwang im Festgottesdienst jetzt den Taktstock für die Trachtenkapelle Morlesau - Ochsenthal. Den weiteren musikalischen Rahmen setzten der Hammelburger Chor Viergesang und die Sängerin Ruth Gerhard.
Von Anfang an sei er dem wohlmeinenden Rat seines Mitbruders nach Menschlichkeit gefolgt, verriet Pater Bonaventura in seiner Rückschau und fügte an: "Erst danach bin ich Franziskaner und dann auch noch
Priester". Dem Nächsten ein helfender Nächster zu sein, sei das Ziel, betrachtet sich der Jubilar als ein Diener Gottes, der mit der einfachen Lebensweise eines Franziskaners hart zu sich selbst und gütig gegen andere sei.
Die Warteschlange der Gratulanten nach dem Gottesdienst war so lang wie der Kreuzgang neben dem Kirchenschiff. "Mir geht es heute gut", freute sich Bonaventura über die Glückwünsche. Nein, an Ruhestand sei nicht zu denken, versichert der 76-Jährige. So können die ihm anvertrauten Morlesauer und Ochsenthaler weiterhin jeden Sonntag mit seinen Gottesdiensten rechnen. "Meine Anbindung an Pater Bonaventura ist durch dessen Zeit an der Realschule Dettelbach zustande gekommen", erzählt Gratulant Dr. Leo Memmel aus Haßfurt.
"Uns hat er getraut und wir stehen heute noch im regelmäßigen Briefwechsel mit dem Pater", verrät Katharina Endres. "Der Menschenfreund Bonaventura und dessen seelsorgerische Ausstrahlung hat uns stets sehr beeindruckt", bestätigt ihr Ehemann Burkhard. "Damals gab es auch Gottesdienste im Freien in den Bergen", denkt er an großartige Erlebnisse mit dem Pater vor rund 30 Jahren.