Der gebundene Ganztagsunterricht hat einige Vorteile. Bei einem Elternabend stellte die Mittelschule diese Unterrichtsform vor. Anmeldung ist bis 23. März.
Insgesamt 45 Lehrer unterrichten 300 Schüler der Hammelburger Mittelschule an der Friedrich-Müller-Straße. Einige dieser Schüler nutzen den gebundenen Ganztagsunterricht. Auch im 13. Jahr seit Einführung dieser besonderen Unterrichtsform wirbt die Mittelschule wieder um neue Fünftklässler und nimmt noch bis zum 23. März Anmeldungen an.
Neben den Regelklassen und dem Mittelschulzweig sind die Klassen mit gebundenem Ganztagsunterricht vom fünften bis zum neunten Schuljahr das dritte Standbein der Hammelburger Schule, wie deren Leiterin Ingeborg Hoffmann am Informationsabend interessierten Eltern erklärte. Im Unterschied zu den Regelklassen haben Schülerinnen und Schüler der gebundenen Ganztagsklassen montags bis donnerstags bis 16 Uhr, freitags bis 13 Uhr Unterricht.
"Wir haben auch nachmittags richtig Unterricht", machten die Klassenlehrer Matthias Luther und Martina Voll den Unterschied zur offenen Ganztagsbetreuung deutlich. Da den Lehrern durch die Verteilung des Pflichtunterrichts auf den ganzen Tag mehr Zeit zur Verfügung steht, "können wir uns auf unsere Schüler intensiver einlassen", betonte Voll. "Wir holen jeden Schüler dort ab, wo er steht und nehmen ihn mit", beschrieb sie die auch für die Lehrer besseren Möglichkeiten, individuell auf die Schüler eingehen zu können. So wird mit langsamen Schülern mehr geübt, andere mit schnellerer Auffassungsgabe bekommen zusätzliches Lernmaterial. Luther: "Wir fördern individuell, um Defizite zu beheben und Stärken zu entwickeln."
Besonders geeignet für den gebundenen Ganztagsunterricht seien Kinder mit Interesse, ein Blasinstrument zu erlernen. Denn Musik ist ein besonderer Schwerpunkt im Unterricht, weshalb die Hammelburger Schule sogar mit ihrem Bläserklassenmodell wirbt. "Einmalig in Unterfranken", wie Schulleiterin Hoffmann betonte. Aber auch ganz allgemein für Kinder mit berufstätigen Eltern ist die gebundene Ganztagsklasse optimal, warben Voll und Luther für ihre Unterrichtsform. Besonders günstig sei diese für "Schüler mit Entwicklungspotenzial, die Lust auf mehr haben".
Natürlich sei im Ganztagsunterricht die Konzentrationsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler nicht an jedem Tag gleich, wissen auch die Lehrer. "Es gibt Tage, da kann man durcharbeiten, dann gibt es Tage, da geht gar nichts", erzählte Luther aus langjähriger Erfahrung. Dann wird der Unterricht kurzerhand mit Sport und Spiel unterbrochen. Doch schon der übliche Unterricht zeichnet sich durch einen rhythmisierten Stundenplan aus: Standardfächer wechseln mit Musik und Sport. Nachmittags liegt der Schwerpunkt in selbstständigem, flexiblem Arbeiten, so dass die Schüler auch ihre Schulaufgaben nach eigener Zeiteinteilung erledigen können. Voll: "Hausaufgaben gibt es keine, weshalb es zu Hause weniger Stress gibt."
Großer Wert wird im gebundenen Ganztagsunterricht auf soziales Verhalten im Klassenverbund gelegt, das nicht nur durch Projektarbeiten im Team entwickelt wird, sondern sich auch im Klassenrat zeigt: Den Schülern wird gesonderte Zeit eingeräumt, um Probleme besprechen und eigenständig lösen zu können. Daraus erwächst bei den Schülerinnen und Schülern ein Gefühl enger Zusammengehörigkeit und ein gesundes Selbstbewusstsein.
Dies war am Informationsabend an den Präsentationstischen in der Schulaula deutlich zu spüren, an denen jetzige Fünftklässler voller Begeisterung und ohne Scheu den Eltern künftiger Mitschüler über ihre Projektarbeiten berichteten. Erfolge des gebundenen Ganztagsunterrichts zeigten sich auch in den Kommentaren der Schüler, die von "Ich habe viele neue Freunde gefunden" bis zu "Meine Leistungen wurden besser" reichen.
Anmeldungen zum gebundenen Ganztagsunterricht ab 5. Klasse sind bis zum 23. März im Sekretariat der Mittelschule Hammelburg möglich: Friedrich-Müller-Straße 19, Telefon: (09732) 785 46 200, Email: sekretariat@mshab.de