Die Prüflinge der Maßbacher Mittelschule sind in die "Freiheit" entlassen worden - das Motto der Abschlussklasse.
Ganz unaufgeregt zeigt sich Isabell. Immer ein Lächeln auf den Lippen. Immer "Frau des Geschehens" an diesem Abend an der Mittelschule in Maßbach. Sie und 19 weitere Schüler erleben die letzten Stunden einer Lebensabschnittsstation, die, wie der Abend zeigen sollte, mit viel Freude, wenig Kampf oder gar Enttäuschung ausgefüllt sein sollte.
Isabells Kampf galt in den Minuten zwischen ihren Auftritten als Gitarristin und Sängerin der Schulband, als Gratulantin für die Lehrerschaft und als Hauptperson bei der Zeugnisübergabe ihrer Abendrobe. Ein rotes, langes Kleid, bei dem die High Heels vorsichtig bewegt werden müssen, um nicht über den Stoff zu stolpern. Mit dem Problem war sie nicht alleine, hatten sich für die Abschlussfeier doch alle Mädchen derart verpackt, als stünde ihnen jetzt ein Casting bevor. Die Jungs standen den Damen in nichts nach. Jedem wurde klar, dass Schulleiter Rektor Wolfgang Wittmann eine Klasse verabschiedete, deren Teamgeist in der - im wörtlichen Sinn - schönster Stunde ihres Schullebens über ihnen hing.
Wie Wolfgang Wittmann betonte, waren es die Eltern, die zusammen mit den Sprösslingen freiwillig den Weg in der Mittelschule beschritten haben. Keiner habe es am Ende bereut. Die Ergebnisse beweisen die gute Begleitung, die durch die Lehrer Jörg Breuer und in den letzten drei Jahren von Bernd Klicha gewährleistet wurde. Alle Schüler haben den qualifizierenden Mittelschulabschluss bestanden. Zwei konnten mit der Gesamtnote Eins abschließen und siebzehn Schüler bestanden mit einer Zwei. "Dafür gebührt Euch Respekt und Anerkennung", rief der Schulleiter in den Applaus der Gäste hinein.
Dieser Abschluss-Jahrgang habe sich nicht vor Verantwortung gedrückt. "Ihr habt die Schule als Lebensraum auf Zeit begriffen, den man mitgestalten und mitbestimmen kann." Der Weg der meisten Abschluss-Klässler führt in weiterführende Schulen (11), während sich die anderen für Handwerk (6), Industrie (2) und Einzelhandel (3) entschieden haben.
"Freiheit" für die Schüler
Lehrer Bernd Klicha hatte für sein Team durchwegs positive Erinnerungen parat, die er zum Schmunzeln der Gäste mit passenden Bildern verband. Besonders setzte er sich mit dem Entlass-Motto seiner Klasse auseinander. "Freiheit" bedeute, selbst Verantwortung zu übernehmen und ist ein wertvolles Geschenk. Der Prozess Freiheit werde nie abgeschlossen werden.
Isabell war wieder dran. Die Schulband "9" braucht sie. Sie kennt die Griffe an den Saiten und führt den Gesang Milenas sicher durch den "Cup Song". Lilly und Alina helfen mit ihren Bechern dem Rhythmus auf die Sprünge. Überhaupt zeigten die Musikdarbietungen, wie professionell die Instrumentalisten mit ihren Geräten umgehen und sie lassen spüren, wie dieser wertvolle Schwerpunkt an der Schule gelebt wird.
Bürgermeister Matthias Klement sprach für seine Kollegen aus Rannungen und Thundorf, als er den Absolventen empfahl, doch hier zu bleiben. "Wir brauchen euch!" Elternbeiratsvorsitzende Gabi Pasler gab mit einem Zitat Buddas sanfte Begleitung für den weiteren Lebensweg.
Zur Belohnung ins Kino
Lilly Bayer und Marcel Frank beendeten die Klassensprechertätigkeit am Pult mit launigen Begebenheiten während ihres fünfjährigen Schülerlebens.
Die Zeugnisvergabe wurde zum Event: glückliche Gesichter überall im Raum. Besonders froh konnten sich die Besten des Jahrgangs schätzen, aber auch die Schüler für besondere Aufgaben, allen voran die Sportmentoren, denen es oblag den Sport in der freien Zeit zu organisieren. Jetzt können sie mal im Kino chillen.
Isabell zupft sich ein letztes Mal das Kleid zurecht. Den Weg zu Bürgermeister Egon Klöffel geht sie vorsichtig. Er übergibt ihr den Ehrenpreis für das beste Prüfungsergebnis. Ein Lächeln, dann zurück zum Team, das sich nach dem obligatorischen Feiermarathon nun neue Herausforderungen suchen wird.
Abschluss Isabell Bieber (1,27), Solvey Roth (1,55), Lilly Bayer (1,61), Celina Werner (1,72), Joshua Back (1,77), Pascal Frank (1,83)