Die ersten 14 Bäume wachsen

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Lucas Väth (links) und Hanna Glückler gießen ihren Familienbaum, der an Hannas Geburtstag erinnern soll. Foto: Gerd Schaar
Lucas Väth (links) und Hanna Glückler gießen ihren Familienbaum, der an Hannas Geburtstag erinnern soll. Foto: Gerd Schaar
Einen Familienbaum pflanzte der kleine Nils (3) mit seinem Vater Uwe Sander.
Einen Familienbaum pflanzte der kleine Nils (3) mit seinem Vater Uwe Sander.
 
Unter der Leitung von Waldemar Danz spielte die Blaskapelle aus Pfaffenhausen.
Unter der Leitung von Waldemar Danz spielte die Blaskapelle aus Pfaffenhausen.
 
Sieglinde Roider pflanzte eine Silberlinde und wurde vom BR-Hörfunk interviewt.
Sieglinde Roider  pflanzte eine Silberlinde und wurde vom BR-Hörfunk  interviewt.
 
Sieglinde Roider pflanzte eine Silberlinde und wurde vom Hörfunk interviewt.
Sieglinde Roider  pflanzte eine Silberlinde und wurde vom Hörfunk  interviewt.
 
Der elfjährige Mika, Enkel von Altbürgermeister Arnold Zeller (im Hintergrund), legte Hand an den Familienbaum.
Der elfjährige Mika, Enkel von Altbürgermeister Arnold Zeller (im Hintergrund), legte Hand an den Familienbaum.
 
Simon und Benjamin am Familienbaum der Schotts. Er wurde zum Gedenken an die verstorbene Tante gepflanzt.
Simon und Benjamin am Familienbaum der Schotts. Er wurde zum Gedenken an die verstorbene Tante gepflanzt.
 

Auf der großen Grünfläche gegenüber dem Sportzentrum soll im Laufe der kommenden Jahre ein Familienwald entstehen.

Der morgendliche Nebel zieht aus dem Saaletal und macht der Sonne Platz, da eilen die Bürger zu ihren Bäumchen und greifen zu Schaufeln und Gießkannen. Kleine Metallschilder an den hölzernen Gestellen weisen darauf hin, warum sie diesen Baum pflanzen.
An ihren eigenen runden Geburtstag im nächsten Jahr will Sieglinde Roider mit einer Silberlinde erinnern. "Die passt so gut zu meinem Vornamen", erklärte sie. "Wenn ich mit dem Fahrrad vorbei komme, werde ich immer nach dem Baum schauen", hat sie sich vorgenommen.
Auch eine Silberlinde pflanzte Stadträtin Annemarie Fell (Grüne/BfU), der ist für ihren acht Wochen alten Enkel Augustin aus Würzburg. Einen weiteren Baum soll es bald für ihren nächsten Enkel in Australien geben. Fell gehört zu den vehementen Unterstützern dieses Projekts.
"Aus einer toten Fläche wird etwas Lebendiges und bindet eine Menge Kohlendioxid", freute sich Fell.
Der Geburtstag von Hanna Glückler am 27. März 2008 war ein weiterer Anlass, einen Ginkgo-Baum aufzustellen. Für einen Ginkgo hat sich auch die Familie Schott entschieden. Er soll an eine geliebte verstorbene Tante erinnern.
"Wir wollen zeigen, dass wir hinter dem Projekt stehen", sagte Michael Mence, der auch der Gründer des Besinnungswaldes auf der Platzer Kuppe ist. "Jeder neu gepflanzte Baum ist Anlass genug", erklärte seine Frau Cornelia Mence, weshalb nur ihre Namen auf dem Schild stehen.
"Die Idee für den Familienwald kam vom Christlichen Bürgerblock", bestätigte der Initiator, 2. Bürgermeister Reimar Glückler (CBB). Damit könnten die Hammelburger an etwas Besonderes erinnern: die Geburt eines Kindes, das Erreichen eines wichtigen Zieles, die Goldhochzeit, den Tod eines nahe stehenden Menschen oder auch zukünftige Lebensziele. In ganz besonderem Maße gehörten natürlich Hochzeiten zum Symbol des Baumes.

Sieben geeignete Sorten

Der Bauhof hat sieben geeignete Sorten ausgewählt: Silberlinde, Zerreiche, Hopfenbuche, Amberbaum, Lederhülsenbaum, französischen Ahorn und Ginkgo biloba. "Letzterer stammt zwar aus Asien, ist aber bestens für den Klimawandel geeignet, erklärte Georg Pabst vom Bauhof. Die Preise für die Bäume bewegen sich zwischen 75 und 140 Euro. Im Vorfeld hatten die Bauhofmitarbeiter schon die Erdlöcher ausgebaggert und die jungen Bäume platziert. Jetzt schaufelten die Bürger noch Mulch auf und begossen die Pflanzstellen mit Wasser.
"Der Abstand von Baum zu Baum ist so gesetzt, dass man dazwischen auch noch in ein paar Jahren parken kann", erläuterte Bürgermeister Ernst Stross (SPD). Bei Großveranstaltungen soll nämlich auch künftig notfalls auf dieses Areal zurückgegriffen werden können.
Stross bezeichnet die Aktion als sehr gelungen und spricht von einem positiven Zeichen für Hammelburg im Umfeld von Saaletal-Bad und Saaletal-Halle, das allen Bürger gut tue.
"Die Vorbereitungen dafür waren intensiv", bestätigte der Bürgermeister und dankt dem Stadtrat für dessen Zustimmung. Im Unterschied zu einem starren Gedenkstein entwickle sich ein Gedenkbaum mit Dynamik. "Mal schauen, wie alt die Bäume werden", blickte Stross auf die beteiligten Kinder.
Jede Spenderfamilie habe sich verpflichtet, sich um das Wohl ihres Baumes zu sorgen. "Sie machen hiermit Mut für viele andere", gratulierte Stross auch seinem Amtsvorgänger Arnold Zeller (CBB) und dessen Enkelkindern Joy und Mika. Sie beteiligten sich ebenfalls an der Baumpflanzaktion. Für einen feierlichen musikalischen Rahmen sorgte die Blaskapelle Pfaffenhausen unter Leitung von Waldemar Danz.