"Pro stillgelegtem Auto vier Polizisten": Veranstalter von GTI-Treffen übt Kritik an Polizeikontrollen

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Am Sonntag kontrollierte die Polizei beim GTI-Treffen im unterfränkischen Münnerstadt 100 Fahrzeuge. Doch was halten die Auto-Fans selbst von der Aktion? inFranken.de hat bei Veranstalter Sascha Vorndran nachgehakt.

  • Münnerstadt: So war das GTI-Treffen 2023
  • Die Polizei kontrollierte einhundert Fahrzeuge
  • So wurde die Polizeipräsenz wahrgenommen

Mehrere Hundert Tuning-Fans versammelten am Sonntag (16. April 2023) in der Innenstadt von Münnerstadt (Landkreis Bad Kissingen) zum diesjährigen GTI-Treffen. Die Polizei Unterfranken, die insgesamt einhundert getunte Fahrzeuge kontrollierte, spricht von einer durchweg positiven Veranstaltung mit einem offenen Austausch zwischen den Polizeibeamten und den Autoliebhabern. Doch wie nahmen die Teilnehmer und der Veranstalter die Polizeipräsenz wahr?

GTI-Treffen in Münnerstadt: Polizeikontrollen stoßen nicht bei allen auf Verständnis

Beim GTI-Treffen 2023 zog die Polizei Unterfranken mit vier Kontrollgruppen sieben der insgesamt 100 getunten Fahrzeugen aus dem Verkehr. Bei 19 Fahrzeugen stellten die Beamten fest, dass die Fahrzeugerlaubnis nicht mehr gültig war. 

Für Teilnehmer Peter Bayer aus Kitzingen gehören polizeiliche Kontrollen zu einer solchen Veranstaltung dazu. "Man weiß ja manchmal nicht, was an dem Auto gemacht ist. Ob es funktioniert oder nicht funktioniert." Die Kontrolle seines Autos sei nach nur zwei Minuten erledigt gewesen.

Der Nachrichtenagentur News5 zufolge seien die Kontrollen der Polizei jedoch auch "zum Unmut mancher Teilnehmer" erfolgt. "Wenn ich angehalten und in irgendeine Ecke geschoben werde, das ist nicht meins", äußert sich ein GTI-Fahrer Jochen Stiwalle aus dem nordrhein-westfälischen Versmold gegenüber News5. Er selbst baue gerne an seinem Auto, weil es ihm Spaß mache - und das tue er so, dass es legal sei. Bei den Polizeikontrollen vermisse er vor allem das Augenmaß. "Was eingetragen ist und was legal ist, das braucht auch nicht angezweifelt werden."

Veranstalter des GTI-Treffens zu Polizeikontrollen: "Früher hat es so etwas nicht gegeben"

Vonseiten der Veranstalter wurde die Polizeipräsenz als zu groß wahrgenommen. "Die Polizei Unterfranken war mit circa 14 Streifenwagen bei unserem Treffen im Einsatz", berichtet Sascha Vorndran, der das GTI-Treffen zusammen mit der Stadt seit vielen Jahren organisiert. "Das ist aus unserer Sicht zu viel." 

Schließlich seien für jedes der sieben Fahrzeuge, die bei der Veranstaltung aus de Verkehr gezogen wurden, somit rund vier Polizeibedienstete im Einsatz gewesen. "Das ist nicht angemessen und eine Verschwendung von Steuergeldern", beklagt Vorndran. "Bis vor zwei Jahren hat es so etwas bei unseren Treffen nicht gegeben."

Und auch auf die Besucherzahlen wirkten sich die Polizeikontrollen zumindest teilweise aus, so der Veranstalter. Während es in früheren Jahren noch um die 1000 GTI-Fans zum Treffen nach Münnerstadt zog, waren es in diesem Jahr nur noch 300 bis 400. "Ob es das Festival weiterhin geben wird, hängt davon ab, wie die Polizeikontrollen in Zukunft aussehen werden", erklärt Vornedran.

Vorschaubild: © NEWS5 / Höfig (NEWS5)