Wenn Franken französisch lesen

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Katharina Heinz von Bad Brückenauer Realschule liest beim Wettbewerb konzentriert einen französischen Text vor. Auch ihr Outfit ist französisch geprägt. Fotos: Gerd Schaar
Katharina Heinz von Bad Brückenauer Realschule liest beim Wettbewerb konzentriert einen französischen Text vor. Auch ihr Outfit ist französisch geprägt. Fotos: Gerd Schaar
"Champion de la Lecture" in den Landesfarben ist das Logo des Wettbewerbs.
"Champion de la Lecture" in den Landesfarben ist das Logo des Wettbewerbs.
 
Isabelle Knüttel, Teilnehmerin der Bad Brückenauer Realschule.
Isabelle Knüttel, Teilnehmerin der Bad Brückenauer Realschule.
 
Die Teilnehmer: 15mal weiblich und einmal männlich.
Die Teilnehmer: 15mal weiblich und einmal männlich.
 
Yanine Fläschner, Teilnehmerin der Ba
Yanine Fläschner, Teilnehmerin der Ba
 
"Mein Herz hängt an dieser Veranstaltung", verriet der Ministerial-Beauftragte, Leitender Realschuldirektor Horst Karch.
"Mein Herz hängt an dieser Veranstaltung", verriet der Ministerial-Beauftragte, Leitender Realschuldirektor Horst Karch.
 

16 Realschüler aus fünf Realschulen ermitteln in Bad Brückenau den "Champion de la Lecture".

Nur ein männlicher Teilnehmer war beim Lesewettbewerb unter den 16 Kandidaten anzutreffen. So erklangen hauptsächlich weibliche Stimmen für den Französisch-Lesewettbewerb "Champion de la Lecture" in der Bad Brückenauer Realschule.

"Für meine Schüler ist Französisch ein wichtiges Abschluss-Prüfungsfach", betont Französischlehrerin Nicole Wirth. Die Teilnehmer aus den Schulen hätten eine gehörige Portion Mut aufgebracht, sich diesem Wettbewerb zu stellen. Die Idee dazu sei unter ihren Lehrerkollegen "zwischen Tür und Angel" vor einem Jahr entstanden. "Nächstes Jahr geht es weiter in der Realschule Hammelburg", kündigte Wirth an.

Kandidaten aus der Umgebung angereist

Nein, eine Premiere war es nicht. Gab es doch schon im vergangenen Jahr ein solches Ereignis in Bad Neustadt. Dennoch gab es eine feierliche Eröffnung mit musikalischer Begrüßung durch das Schulorchester aus der 6. Klasse. "Mein Herz hängt an dieser Veranstaltung", verriet denn auch der Ministerial-Beauftragte, Leitender Realschuldirektor Horst Karch, sein großes Interesse. "Dieser Wettbewerb ist beispielgebend für ganz Bayern", so Karch. Auch Schulleiter Torsten Stein war davon begeistert. Und die Schülerinnen.

Mit Katharina Heinz, Yanine Fläschner und Isabelle Knüttel gingen auch drei Brückenauer Schülerinnen aus der Französisch-Klasse 9 c an den Start. Der Rest der engagierten Lesewunder-Wettbewerbskandidaten war aus Hammelburg, Bad Kissingen, Bad Neustadt und Arnstein angereist. Yanine blieb cool: "Ich bin nicht besonders nervös. Meinen Text habe ich zuvor zwei Mal mit meinen Eltern einstudiert, dann saß er." Auch Katharina hat sich gut vorbereitet: "Ich bin den Text noch am Vortag mit meiner Lehrerin durchgegangen."

"Französisch wird auch in Übersee gesprochen", hält Isabelle diese Fremdsprache für wichtig. "Und im Frankreichurlaub versteht man die Leute dort", ist Yanine begeistert. Unter den gestrengen Ohren einer siebenköpfigen Jury galt es, sein Können in der französischen Sprache sowohl mit einem bekannten als auch mit einem unbekannten Text unter Beweis zu stellen.

Die Reihenfolge des Vorlesens wurde jetzt mit einer Losnummer gezogen. "Ihr alle seid jetzt schon die Sieger mit eurer Teilnahme", machte die Französischlehrerin Mut.

Sprachgefühl

Es ging nicht um die Schnelligkeit des Vorlesens, sondern eher um das Sprachgefühl und die persönliche Ausstrahlung. Da gab es einige Unterschiede: Hingen manche Kandidaten mit ihren Nasen doch sehr am Vorlagenblatt, so brillierten andere hingegen mit textbegleitender Gestik und guten Sinnpausen.

Manchmal hörte man es wie einen Stein plumpsen, wenn der Vorlesestress vorbei war. Am Ende gewann Darja Huggins von der Jakob-Kaiser-Realschule Hammelburg. "Dieser Wettbewerb ist sehr gut", meint die stellvertretende Elternbeirats-Vorsitzende Silke Schneider. Die Kinder sollten im europäischen Zeitalter motiviert werden, die französische Sprache zu erlernen und zu sprechen. Als positiver Nebeneffekt ergebe sich, dass die Patenschaft zu Ancenis zukünftig noch bessere Voraussetzungen erhalte. Nicht nur unter den Lehrern und Schülern sollte es die guten Kontakte nach Frankreich geben.