Startruppe rockt den Kursaal im Bad Brückenauer Staatsbad

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Die Produktion "Musical Night in Concert" gastierte im Kursaal des Staatsbades. Fünf Vokalsolisten und sechs Musiker präsentierten eine Show mit Gesang, Tanz und fantasievollen Kostümen. Der sprichwörtliche Funke zum Publikum sprang schon nach kurzer Zeit über. Foto: Rolf Pralle
Die Produktion "Musical Night in Concert" gastierte im Kursaal des Staatsbades. Fünf Vokalsolisten und sechs Musiker präsentierten eine Show mit Gesang, Tanz und fantasievollen Kostümen. Der sprichwörtliche Funke zum Publikum sprang schon nach kurzer Zeit über. Foto: Rolf Pralle
Was als Spielfilm ein Erfolg ist, das funktioniert auch live auf der Musical-Bühne. Die temperamentvollen Nonnen aus "Sister Act" haben sich längst zum Dauerbrenner entwickelt. Foto: Rolf Pralle
Was als Spielfilm ein Erfolg ist, das funktioniert auch live auf der Musical-Bühne. Die temperamentvollen Nonnen aus "Sister Act" haben sich längst zum Dauerbrenner entwickelt. Foto: Rolf Pralle
 

Einen Parforceritt durch die Welt der Musicals erlebten die Besucher im Staatsbad. Internationale Bühnenstars präsentierten eine glamouröse Show.

Die SET Musical Company ist in der Unterhaltungsbranche längst eine feste Größe. Auch bei ihrem Auftritt im Kursaal wussten die fünf Solisten, drei Damen und zwei Herren, sowie die sechsköpfige Begleitband zu überzeugen. Das Repertoire der Truppe scheint schier unerschöpflich. Da sind dann nicht nur moderne Melodien zu hören, die sich längst zu Evergreens entwickelt haben, sondern im abwechslungsreichen Programm finden auch eingängige Lieder älterer Musicals ihren gebührenden Platz. "West Side Story" oder "Cabaret" sind hier nur zwei Beispiele.

Überraschenden Passagen

Ohnehin verlassen sich die Künstler nicht allein auf bekannte Interpretationen, die heute schon fast jedes Kind mitsummen kann. Sie machen das Publikum mit etlichen internationalen Neuerscheinungen bekannt, die in Deutschland bisher noch kein fester Bestandteil im Spielprogramm der Theater sind. Umso mehr beeindrucken die überraschenden Passagen aus "Little Shop of Horrors" oder "Mean Girls". Und auch "SpongeBob" oder die "Kinky Boots" kommen zu tönenden Ehren.

So richtig ab geht es aber natürlich, wenn die unverwechselbaren Takte aus "Rocky" oder dem "König der Löwen" erklingen. Wie sich die Schöne und das Biest finden, oder welches Temperament die Nonnen bei "Sister Act" an den Tag legen, das ist dem Publikum nicht nur von der Bühnenfassung, sondern auch aus Film und Fernsehen hinlänglich bekannt.

Viele neue Fakten

Neu hingegen dürften für etliche Gäste diverse Fakten gewesen sein, die Axel Törber als musikalischer Leiter des Abends den Besuchern vermittelte. In lockerem Plauderton moderierte er zwischen den Stücken und wusste viel Interessantes zu den einzelnen Musicals zu berichten. Dabei kamen nicht nur die Namen der Komponisten und Arrangeure oder die Entstehungsgeschichte zur Sprache. Törber hatte auch die Anzahl der Vorstellungen und den Zeitraum, wie lange welches Stück auf den Bühnen dieser Welt schon läuft, im Kopf.

Der Live-Gesang ist beim Musical nur die eine Seite der Medaille. Darüber hinaus müssen die Interpreten in ihren verschiedenen Rollen tänzerisches Können mit einer stimmigen Choreographie und schauspielerisches Talent mit passender Mimik und Gestik an den Tag legen, was ihnen beim Auftritt in Bad Brückenau in jeder Hinsicht gelang. Besonders beeindruckt war das Publikum von den rasanten Kostümwechseln der Akteure, die fast schon an Zauberei grenzten. Allein beim Mamma- Mia-Medley konnte sich das Publikum außer an den voluminösen Stimmen auch an einer ganzen Reihe fantasievoller ABBA-Outfits erfreuen.

Hautnaher Kontakt

Die Akteure bleiben bei ihren Darbietungen keineswegs nur auf der Bühne, sondern bewegen sich im Verlauf der Solonummern im Parkett geschickt durch die Stuhlreihen. So entsteht der sprichwörtliche hautnahe Kontakt zu den Gästen, die besonders diese Szenen mit reichlich Zwischenapplaus honorieren. Kurz nachdem dann Udo Lindenberg mit dem Sonderzug nach Pankow hinter dem Horizont verschwunden ist, läuft das über zweistündige Programm auf ein fulminantes Finale zu, das mit markanten Ausschnitten des Dauerbrenners "We Will Rock You" noch einmal lautstarke Akzente setzt. Da hält es dann keinen Gast mehr auf seinem Platz, der Beifall braust wie ein Orkan durch den Kursaal. Ein Lächeln auf den Lippen und Dutzende von Musical-Melodien im Ohr endet für die Besucher ein eindrucksvoller Abend.