Nachdenklich musikalisches auf dem Kreuzberg

1 Min
Dieter Rieß nahm mit Stimme und Harfe die Zuhörer in Legenden und Märchen mit. Foto: Regina Rinke
Dieter Rieß nahm mit Stimme und Harfe die Zuhörer in Legenden und Märchen mit. Foto: Regina Rinke

Das Erzählkonzert mit Dieter Rieß zieht die Zuhörer auf dem Kreuzberg in seinen Bann.

Es war vieles anders als sonst bei einem Kreuzberg-Konzert. Nur ein Interpret stand im Altarraum, von gewaltiger Technik war nichts zu entdecken. Pater Georg begrüßte den "mutigen" Mann Dieter Rieß, der "uns hoffentlich kein Märchen erzählt", wie es umgangssprachlich heißt, wenn dem Gegenüber nicht recht glauben will, was er sagt. "Es wird ein Erzählkonzert mit Märchen und Legenden geboten, wobei bekanntlich in jedem Märchen ein kleiner wahrer Kern steckt", meinte Pater Georg.

Mit der winzigen Technik, einem Mikrofon (Headset), wollte es gleich zu Beginn nicht recht funktionieren, aber das Publikum reagierte humorvoll. Mit "Au debut" entlockte Rieß seiner Harfe die ersten leisen Klänge - im Gotteshaus war es ganz still, vom Gerede, vermengt mit kräftigem Lachen im Umfeld der Wallfahrtskirche, drang nichts herein.

Es folgte das Märchen vom Marienritter, welches an längst vergangene mittelalterliche Zeiten und an Ritterspiele erinnerte. Die Gottesmutter hatte ihre Hände im Spiel, als ein junger Ritter das höchste Gut, nämlich das Tuch der Königstochter, überreicht bekam.


Menschen zum Lachen bringen

"Ist wohl eine schöne Zeit", war der nächste musikalische Titel überschrieben. Ohne Text ließ sich erahnen, dass es eine Huldigung an Maria war. In der Legende "Marienkind" ging es um einen Schlüssel, mit welchem ein armes Holzfällerkind zwölf Türen öffnen konnte, die 13 jedoch durfte nicht geöffnet werden.

Es folgte "Ein kleines Stückl" mit der Harfe, etwas alpenländisch angehaucht, und dann ging es zu den Engelmärchen über - der Auftrag Gottes an seine Schutzengel lautete schließlich: "Bringt die Menschen zum Lachen." Das "Menuett" lud zum Tanzen ein, und der "Abendsegen" verwies auf den nahenden Abend. Pater Georg dankte dem Interpreten für die nachdenklich machenden Geschichten. Die Spende der Besucher geht an ein Schulprojekt in Ruanda/Afrika.