Das Quincy-Brass-Konzert in Wildflecken begeisterte die Zuhörer und erntete frenetischen Applaus.
Wer nicht gekommen war, hat etwas Großartiges verpasst - das kam auch in den Worten von Diakon Donald Löw zum Ausdruck, als er die zahlreichen Besucher des Quincy-Brass-Konzertes in der Wildfleckener Kirche begrüßte.
Furioser Beginn
Gewaltige Klänge brausten durch den Kirchenraum, als von der Empore Dietrich Buxtehudes "Fanfare & Chorus" erklang. Wolfram Reidelbach an der Orgel und die fünf Vollblutmusiker intonierten dieses feierliche Werk gemeinsam. Allen Besuchern wurde klar: Das wird eine gute Stunde im Nachklang von vielen Feiertagen. Ebenfalls "von oben" wurde "Conversation for Cornet", übersetzt "Gespräch mit dem Horn", vorgetragen. Organist und Hornist waren ebenbürtig, keiner von beiden trat in den Vordergrund. Wolfram Reidelbach, ein echter Wildfleckener, ist seit Jahrzehnten Organist und kennt sein Instrument wie seine Westentasche. Er greift gern fest in die Tasten, aber bei diesem Konzert war er einer von sechs gleichwertigen Musikern.
Kurze und knappe Moderation
Moderator Hubert Ziegler (der Posaunist) hielt, was er versprach: "Wir wollen nicht viele Worte machen, sondern Ihnen Musik zum Genießen bringen." Die Brandenburg-Suite von Johann Sebastian Bach stellte an die Musiker allein vom Tempo her enorm hohe Anforderungen. Bei diesem Stück konnte man nur staunen, welch herrliche Töne der Tuba zu entlocken sind - eine Meisterleistung von Bernhard Sauer. An der Bachtrompete glänzte Jürgen Weyer.
Sehr einfühlsam
"Hark the Heralds Angels Sing" (F.M. Bartholdy) trug der Organist sehr einfühlsam vor. Mit den "Hochzeitsrosen" (La Rose Nuptiale" von C. Lavallee) zeigte die Quincy Brass Band ihre ganze Bandbreite auf: monumental, zart, weich, tänzerisch, schnell, verhalten, voluminös! Diesem heiteren Stück folgte das "Ave Maria" von Bach-Gounod.
Der "Angel Choir and the Trumpeter" präsentierte teils recht laute "Engel", die sehr hohe Töne mit der Bachtrompete "zu singen" hatten. Es folgte die "Schlittenfahrt" - der moderne Sound stimmte fröhlich. Noch einmal glänzte Wolfram Reidelbach als Solist an der "Königin" der Instrumente mit "Lord, I lift your Name on high".
Empore erzittert
Die fünf Herren hatten sich inzwischen wieder auf der Empore beim Organisten eingefunden, um gemeinsam Lloyd Webbers "Pie Jesu" sehr getragen zu Gehör zu bringen. Es folgte das "Trumpet voluntary", das die Empore erzittern ließ. Ohne Zugabe konnten sich die Akteure nicht verabschieden.
Fulminanter Schlusspunkt
Mit "Mary's Boy Child" setzten Jürgen Weyer (Trompete), Georg Stiehrmann (Horn), Bernhard Sauer (Tuba), Hubert Ziegler (Posaune) und Sebastian Raab (Trompete) einen glanzvollen Schlusspunkt und ernteten frenetischen Applaus. Diakon Löw sprach allen aus dem Herzen, als er sich für dieses nachweihnachtliche Geschenk bedankte. Ein Lob erhielt die Dorfkirche mit der tollen Akustik.