Gleich drei Milchviehhalter erhielten beim Treffen in Schönderling Auszeichnungen.
Immer mehr Eigenkontrolle der Landwirte ist in ihren Betrieben gefragt. So auch bei den Rinderzüchtern und Milchviehhaltern aus der Region, die sich am Mittwoch auf Einladung des fachlichen Leiters "Fachzentrum Rinderzucht", Landwirtschafts-Oberrat Wolfgang Holzinger vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF), trafen.
"Ich habe ein hochproduktives Milchvieh", ist Bernhard Martin aus Oberbach recht stolz. Wegen guter Milchleistung ist sein auf den Namen der Ehefrau Gabriele lautender Nebenerwerbs-Betrieb jetzt ausgezeichnet worden. 20 Stück Milchvieh stehen in seinem Stall, erzählt Martin. Außerdem betreibe er einen Grünlandbetrieb. "Ich bin leidenschaftlicher Gelbviehzüchter", sagt Martin. Das sei ein Stück Rhöner Familientradition.
"Schon mein Vater und Großvater hatten das Gelbvieh." Er kenne jede einzelne Kuh von den insgesamt 60 Stück.
Mit rund 8,3 Kilogramm Milch wurde Martins Herdenleistung beziffert. Auf rund 8,7 Kilo Milchleistung kam das Deutsche Fleckvieh des Hammelburger Betriebes von Gerhard Fella. Und der Milchbetrieb von Norbert Götz aus Aschach konnte diese Werte mit 10,2 Kilo Milchleistung sogar noch toppen. Die vorgenannten Betriebe erhielten jetzt eine anerkennende Urkunde vom Milcherzeugerring Unterfranken. "Ich bin Rinderhalter aus Leidenschaft", bekennt Götz. So ein landwirtschaftlicher Betrieb könne nur dann erfolgreich geführt werden, wenn die gesamte Mannschaft engagiert mithelfe.
Unterfranken weit über den bayerischen Durchschnitt Die unterfränkischen Milchleistungen lägen weiterhin über dem bayerischen Durchschnitt, konnte Landwirtschafts-Oberinspektor Claus
Schmiedel, Fachberater vom Milcherzeugerring (Unterfranken), anhand seiner umfangreichen Statistiken bezeugen. Was die Milchbauern aber noch mehr aufhorchen ließ, das waren die Informationen von Veterinär Dr. Thomas Koy (Landratsamt Bad Kissingen).
Koy berichtete von den zu erwartenden Kontrollen nicht nur der Viehbestände, sondern in zunehmendem Maße auch der umfangreichen Aufzeichnungen und Nachweise, die der Milchviehbetrieb bereithalten müsse. Neuerungen im Bereich des Arzneimittelgesetzes und des Tierschutzes seien heuer zu erwarten. "Weiterhin werden demnächst noch Indikatoren für Krankheitsbilder konkretisiert", kündigte Koy an.
Hart sind die Spielregeln, wenn sich zum Beispiel Tuberkulose im Kuhstall verbreitete: "Nichts verlässt dann den Milchbetrieb!" Neu sei auch das immer stärkere Maß an Eigenkontrollen, die auf den Schultern der Milchbauern lasten.
Und wer Meldefristen nicht pünktlich einhalte, so Koy, der komme auf die Mängelliste.
Dass auch die Silage von Futter eine kleine Wissenschaft für sich ist, konnte man dem Vortrag von Fütterungstechniker Roland Wehner entnehmen. Weder zu trocken noch zu feucht gelagert, werden so ungewünschte Nebenprodukte wie Schimmel, Buttersäure oder Essig vermieden. Weitere Fachthemen beschäftigten sich mit Fragen der Vermarktung, Rinderbesamung und dem Rinder-Monitoring "Pro Gesund".