Carmen Spitznagel reist dem Rhöner Nebel hinterher

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Der Schwarzweiß-Fotografie widmet sich Carmen Spitznagel seit nunmehr zehn Jahren. Diffuse, traurig-schöne Stimmungen abseits gewohnter Sichtweisen stellt sie dar. Foto: Marion Eckert
Der Schwarzweiß-Fotografie widmet sich Carmen Spitznagel seit nunmehr zehn Jahren. Diffuse, traurig-schöne Stimmungen abseits gewohnter Sichtweisen stellt sie dar. Foto: Marion Eckert
Die Ausstellung von Carmen Spitznagel "Rhön Melancholie" wurde gemeinsam mit Pater Reiner Treutlein (links), dem Schauspieler und Sänger Stefan Schael (rechts) und Raimund Wiener (Zweiter von links) eröffnet. Foto: Marion Eckert
Die Ausstellung von Carmen Spitznagel "Rhön Melancholie" wurde gemeinsam mit Pater Reiner Treutlein (links), dem Schauspieler und Sänger Stefan Schael (rechts) und Raimund Wiener (Zweiter von links) eröffnet. Foto: Marion Eckert
 
Der Schwarzweiß-Fotografie widmet sich Carmen Spitznagel seit nunmehr zehn Jahren. Diffuse, traurig-schöne Stimmungen abseits gewohnter Sichtweisen stellt sie dar. Foto: Marion Eckert
Der Schwarzweiß-Fotografie widmet sich Carmen Spitznagel seit nunmehr zehn Jahren. Diffuse, traurig-schöne Stimmungen abseits gewohnter Sichtweisen stellt sie dar. Foto: Marion Eckert
 
Der Schwarzweiß-Fotografie widmet sich Carmen Spitznagel seit nunmehr zehn Jahren. Diffuse, traurig-schöne Stimmungen abseits gewohnter Sichtweisen stellt sie dar. Foto: Marion Eckert
Der Schwarzweiß-Fotografie widmet sich Carmen Spitznagel seit nunmehr zehn Jahren. Diffuse, traurig-schöne Stimmungen abseits gewohnter Sichtweisen stellt sie dar. Foto: Marion Eckert
 
Der Schwarzweiß-Fotografie widmet sich Carmen Spitznagel seit nunmehr zehn Jahren. Diffuse, traurig-schöne Stimmungen abseits gewohnter Sichtweisen stellt sie dar. Foto: Marion Eckert
Der Schwarzweiß-Fotografie widmet sich Carmen Spitznagel seit nunmehr zehn Jahren. Diffuse, traurig-schöne Stimmungen abseits gewohnter Sichtweisen stellt sie dar. Foto: Marion Eckert
 

Carmen Spitznagel ist am liebsten bei Sauwetter draußen und inszeniert dann ihre Schwarzweiß-Fotografien. Ihre Bilder sind auf dem Kreuzberg zu sehen.

Bei schönem Wetter zu fotografieren, das mag Carmen Spitznagel aus Waldberg so gar nicht. Sie liebt die Nebelstimmungen, die beinahe schon düsteren, aber auf jeden Fall melancholischen Stimmungen in der Rhön. Da entstehen ihre Fotografien, die sie nun im Rahmen einer Ausstellung im Bruder-Franz-Haus der Öffentlichkeit präsentiert.

Ihre Schwarzweiß-Fotografien zeigen die Rhön in abseits gewohnter Sichtweisen, in traurig-schöner Stimmung. Beinahe fragt sich der Betrachter, sind diese Bilder real? Auf einigen Bildern ist eine einsame Person zu sehen, im Nebel fast verschwunden, in der Stille des Schnees gefangen. Märchenhaft, mystisch, poetisch muten diese Bilder an. Die Kleidung wie aus einer anderen Zeit. Stammen die Aufnahmen überhaupt aus dieser Epoche? Lange Gewänder und Hüte. Wer trägt so etwas heutzutage bei einem Spaziergang in der Rhön?


Nicht die Highlights fotografieren

Carmen Spitznagel schmunzelt. "Das bin ich." Und dann verrät sie, wie ihre Fotografien entstehen. "Ich bin im Sommer und bei schönem Wetter unterwegs und halte Ausschau nach passenden Orten. Nach dem Unscheinbaren schaue ich. Aus dem Unscheinbaren kann bei Nebel oder Schnee etwas ganz Besonderes werden." Das möchte sie mit den Fotografien zeigen.

"Ich möchte nicht die Highlights der Rhön fotografieren, sondern suche die Schönheit im Einfachen. Das möchte ich fotografisch darstellen." Bei Nebel mache sie sich dann mit ihrer Kamera auf. "In den Webcams schaue ich, wo Nebel ist. Ich fahre dem Nebel quasi hinterher." Doch einfach nur auf Nebel zu warten, den es in der Rhön ja nicht so selten gibt, so einfach sei es nun doch nicht. Das Licht müsse passen, die Tageszeit, die Nebeldichte. "Es kann vorkommen, dass ich bis zu 20 Mal zu einem Ort fahre, bis ich die passende Aufnahme machen konnte." Fotografiert wird digital. Die Bilder werden später am Computer in Schwarzweiß-Aufnahmen umgewandelt.
"So können alle Feinheiten herausgearbeitet werden." Wenn in eine Szenerie ein Mensch hineinpasst, dann arbeitet Carmen Spitznagel mit einem Stativ und einem Funkfernauslöser. "Ich verkleide mich zum Beispiel als weiße Frau im Moor." Über einen recht großen
Kleider- und Perücken-Fundus verfüge sie und könne so ganz unterschiedliche Gestalten auf ihren Bilder selbst darstellen.


Langzeitprojekt

Die Schwarzweiß-Fotografie in der Rhön bezeichnet Carmen Spitznagel als Langzeitprojekt. Seit zehn Jahren widme sie sich diesem Metier, sieben Jahre lebe sie nun in Waldberg und habe die Rhön zu ihrem bevorzugten Gebiet erkoren. "Ich bin am liebsten bei Sauwetter draußen, wenn sonst keiner mehr rausgeht. Es macht mich glücklich, in diesen Stimmungen unterwegs zu sein." Beeindruckt und fasziniert zeigte sich Pater Reiner Treutlein bei der Vernissage. Den Moornebel hat er sich gleich als Lieblingsbild erkoren: "Ich kenne diese schönen Stimmungen in der Rhön. Seit 20 Jahren wandere ich zu allen Jahreszeiten." Der Schauspieler und Sänger Stefan Schael hat sich durch die Bilder zu "Liedern der Stille" inspirieren lassen und diese erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Begleitet wurde er von Raimund Wiener.

Die Ausstellung ist bis 22. November im Bruder-Franz-Haus auf dem Kreuzberg zu sehen: im Oktober, täglich, von 10 bis 18 Uhr, und im November, täglich von 10 bis 16 Uhr.