Brückenaus Mittelschüler bekommen ersten Preis beim L.U.T.SCH-Filmwettbewerb. Sie beleuchteten die Smartphones auch von der Schattenseite. Rang zwei und drei gingen an Brückenaus Realschule und die St. Martin Schule Riedenberg.
Seit elf Jahren gibt es den L.U.T.SCH-Wettbewerb des "Arbeitskreises Prävention" im Landkreis Bad Kissingen. "Legal Und Trotzdem Sch...", ist das Thema der jährlichen Aktionen und Projekte. Die Schülerinnen und Schüler der 8. Klassen aus dem Landkreis Bad Kissingen waren dazu eingeladen. In diesem Jahr waren es nur fünf Schulen, die sich beteiligten. Die Preise wurden nun in der Bad Brückenauer Georgi-Halle übergeben.
Mit dem Videofilm "Warnhinweise" ging der Sieg und der erste Platz an die AG der Mittelschule Bad Brückenau. Eine Nachrichtensendung wurde imitiert, den Zuschauern erklärt, dass auch Smartphones mit Warnhinweisen verkauft werden sollten.
Die negativen Möglichkeiten der Nutzung wurden in verschiedenen Spielszenen dargestellt und die Hinweise "Das Smartphone raubt dir die Zeit" - "macht dich orientierungslos" - "kann Freundschaften zerstören" - "macht stumm und dumm" waren einige Aussagen, immer kam dann die Aufforderung: "Nutze es sinnvoll" - "pass gut auf dich auf".
Christian Fenn von "Kidro" hielt die Laudatio für die Klassen und die Filme. Die Punktevergabe wurde erklärt und die drei Beiträge in ihrer Art, Kameraführung und Schnitt-Technik erklärt. Zum Siegerfilm, der 98 Punkte erhielt, sagte er unter anderem: "Es mag nach einer übertriebenen Idee klingen, macht aber durchaus Sinn. Denn längst wissen wir, dass jedes Gerät das Verhalten von Menschen verändert, nicht nur im positiven Sinne." Warum also nicht davor warnen.
Längst sei entdeckt worden, dass der Besitz des Handys nicht nur positive Möglichkeiten eröffne, sondern unser komplettes Verhalten auf den Kopf stelle. "Die Klasse erhebt nicht den übertriebenen Zeigefinger, sie erinnert uns daran, dass es auf das Maß der Nutzung ankommt. Die wichtigste Botschaft im Film ist die Einblendung der Aufforderung ,nutze es sinnvoll'".
Alkohol und soziale Netzwerke Um "Alkohol und soziale Netzwerke" geht es beim zweiten Platz (72 Punkte) für die Realschule Bad Brückenau, Klasse 8b. Eine Geburtstagsfeier, die aus dem Ruder läuft, Rausch und Peinlichkeiten, die dadurch entstehen und nicht mehr lustig sind und ein Foto davon die Runde macht. "Die Klasse geht auf einige Details ein, die vom Hauptdarsteller schön gespielt sind", sagte Christian Fenn, "als er die Schule betritt, wird er mit Auslachen begrüßt.
Als er endlich die Antwort erfährt, erlöst ihn dies aber auch nicht". Ein peinliches Foto macht inzwischen die Runde.
Suchtgeschichte aus drei Bildern Die St. Martin Schule Riedenberg, Klasse 8/9, zeigte den Kurzfilm "Alleingelassen", der nur einen Zähler (71 Punkte) hinter dem Zweitplatzierten landete. "Die Geschichte besteht eigentlich nur aus drei Bildern", sagte Christian Fenn. "Der Junge am Fenster, der Vater auf der Couch, und die Verzweiflung auf der Treppe, mehr braucht es auch nicht. Was macht die Sucht mit den anderen? Das ist die Frage in diesem Film. Das Besondere an eurem Film ist nämlich euer Blickwinkel. Es geht gar nicht um den, der trinkt, sondern um dessen Kind", ist der Kern der Präsentation.
Die emotionale Wirkung der drei Bilder ist so stark, dass es keiner weiteren Worte bedarf.
Die Klasse 8a der Realschule Bad Brückenau hatte in ihrem Thema ebenfalls den falschen Umgang und den Missbrauch mit PC und Smartphone gewählt. Die Aggressionen die entstehen, die Freundschaften die kaputt gehen, und das Umfeld, das sich ändert, die viele Zeit, die verloren geht. "Stopp zieh den Stecker", war der Aufruf am Ende des Filmes. Dazu passt die Information von Christian Fenn in seiner Laudatio "Wer pro Tag drei Stunden auf die kleine Fläche des Gerätes schaut, der hat in einem Jahr 1,5 Monate damit verbracht und in dieser Zeit die restliche Welt übersehen".
"10 kleine Kippenschachteln" Die Mittelschule Thulbatal, Klasse 8a, drehte ein Musikvideo über die Problematik des Rauchens.
Das Nachdenken, ob man wirklich damit anfängt ist ein Anfang und es gehört Mut dazu, nein zu sagen. Zu einer bekannten Melodie zeigten sie die Auswirkungen und Situationen des Rauchens mit dem Titel "10 kleine Kippenschachteln". Aussagekräftig, grotesk und mutig kann der Clip genannt werden. Am Ende stand die Botschaft "besser gar nicht erst anfangen".
Viel Herzblut Schirmherr der Veranstaltung war Landrat Thomas Bold (CSU), der auch die Preisverleihung übernahm. Er dankte allen Klassen, den Lehrern, der Jury und allen Beteiligten, die in dieses Projekt eingebunden sind.
Auch Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks (CSU) dankte "den Jugendlichen, die mit viel Eifer und Herzblut dabei sind, das freut mich sehr".
Die Jury bestand aus Rabea Daniel, Christian Fenn, Christoph Stürmer, Gerold Lumpe (Polizei Bad Kissingen), zwei Schüler und einer Schülerin.