Die Baustelle in der Kissinger Straße - oder vielmehr die Schleichwege zum Umgehen derselben - sorgten bei den Stadträten für ordentlich Gesprächsstoff.
Kaum ist sie da, die Baustelle, da erhitzt sie auch schon die Gemüter. Den "wilden Umleitungsverkehr über die Kapellengasse" beklagte Verkehrsreferent Karlheinz Schmitt (CSU). "Das ist ja nicht nur eine Sicherheitsfrage", ergänzte der junge Stadtrat Benjamin Wildenauer (SPD), "uns fliegen die Steine weg!" Eine Liste mit Unterschriften kursiere bereits unter den Anwohnern, denn wenn die Straße später ebenfalls saniert werde, müssten sich die Anlieger wiederum an den Kosten beteiligen.
Verwirrung um grünen Pfeil
Auch die Frühlingsstraße ist seither stärker frequentiert als üblich. "Die Fahrer nehmen keine Rücksicht!", regt sich Schmitt auf und Florian Wildenauer (SPD) ergänzt, dass nach wie vor der grüne Pfeil an der Ampel von der Fuldaer Straße kommend für Unverständnis sorge.
"Es gibt immer wieder Leute, die da stehen und warten, obwohl sie eigentlich fahren dürften", schildert er, dass noch nicht jeder die Regelung verstanden habe.
Zumal habe die Bevölkerung den Eindruck, es gehe mit den Kanalarbeiten nicht so recht voran, ergänzte Benjamin Wildenauer noch. Heribert Jakobsche (PWG) dagegen betonte, dass die Arbeiten schneller als gedacht liefen, denn bei laufendem Betrieb des Kanalsystems sei die ein oder andere Unterbrechung vorprogrammiert.
Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks (CSU) berichtete, dass in den nächsten Tagen ein Treffen anstehe, bei dem über die Umleitung des Autobahnverkehrs gesprochen werde. Denn auch ohne Baustelle ist die Stadt mit Fahrzeugen vollgestopft, wenn die Autobahn wegen eines Unfalls kurzzeitig gesperrt werden muss.
Nun wollen die Verantwortlichen ausloten, ob es während der Bauphase eine andere Möglichkeit gibt.
Radweg für Mofas freigeben?
Einen weiteren verkehrstechnischen Anstoß lieferte Erwin Miller (FDP/FB): Der Radweg an der Sinn werde von Schülern mit ihren Mofas benutzt. "Könnte man nicht den Weg für Mofas freigeben?", regte er an. Die Stadtverwaltung wird das nun prüfen. Abschließend wollte Eberhard Schelle (PWG) noch ein Lob loswerden. Die neue Wege-Achse auf dem Friedhof sei richtig gut gelungen. "Das hätte keine Firma besser machen können als unser Bauhof!"
Die Tagesordnung selbst war reine Routine. Für rund 116.800 Euro vergab der Stadtrat Straßenunterhaltsarbeiten an die Firma "Müller Bau" aus Großenbrach.
Eduard-Gerhard-Straße, Am kleinen Steinbusch, Altenbrückenweg, Breitenbacher Weg und andere (darunter auch der Brückenauer Weg in Volkers) werden ausgebessert. Stadtrat Benjamin Wildenauer (SPD) fragte, ob nicht der Bauhof diese Arbeiten auch erledigen könne, wenn Personal aufgestockt würde. Die Geräte dafür fehlten, antwortete Meyerdierks. Manfred Kaiser (CSU) regte an, allein zur Ausbesserung der Pflasterzeilen würde sich eine Aufstockung schon lohnen. Verkehrsreferent Karlheinz Schmitt (CSU) schlug vor, die Straße Am kleinen Steinbusch unten zu verbreitern. Die Stadtverwaltung will nun klären, ob das sinnvoll ist. Zugleich kündigte die Bürgermeisterin an, im nächsten Jahr werde früher mit der Ausschreibung der Straßenarbeiten begonnen.
Kritik an Information der Stadtverwaltung
Einstimmig bestimmte der Stadtrat Christine Slowik zur Standesbeamtin.
Da Hans Bauer Ende des Monats in den Ruhestand geht, wird Slowik die Leitung des Standesamts übernehmen. Die Festlegung des Standorts für den Kindergarten Volkers wurde vertagt. Grund seien neue Erkenntnisse aus der Volkerser Bevölkerung, nannte Bürgermeisterin Meyerdierks den Grund.
Ernsthaft angesäuert äußerte sich Stadtrat Ingo Walcher (PWG).
Im April hatte der Stadtrat zugestimmt, vier Spielplätze (Leimbachstraße, Obertor, am Oberen Ehrenberg und im Kalkgrund) wegen geringer Nutzung zurückzubauen. Nun hat eine Unterschriftenliste am Oberen Ehrenberg gezeigt, dass dort 35 Kinder wohnen, die den Spielplatz gern behalten wollen.
"Uns wurde gesagt, dass dort nur zwei Kinder wohnen", kritisierte Walcher scharf und stellte die Glaubwürdigkeit der Information durch die Stadtverwaltung in Frage. Meyerdierks versuchte, diesem Vorwurf die Schärfe zu nehmen, indem sie erläuterte, die Stadt habe die Geburtenzahlen in einer Straße zugrunde gelegt, während die Bürger alle Kinder im gesamten Gebiet gezählt hätten. "Wir sollten glücklich sein, dass 35 Kinder da sind", vermittelte 2. Bürgermeister Jürgen Pfister (PWG). Auf Initiative der Eltern hin hat sich die Stadt übrigens entschlossen, die Spielplätze am Oberen Ehrenberg und am Obertor doch zu erhalten.