In Deutschland wird aktuell viel über den sozialen Wohnungsbau geredet. In Bad Brückenau hat sich die Hoffnung, dass die Flüchtlinge den Wohnungsmarkt beleben, nicht erfüllt. Doch die Baugenossenschaft hat einen Plan...
Eines stellte Heinz Zähler gleich klar: "Die Baugenossenschaft plant nicht, eine Unterkunft für Flüchtlinge einzurichten", sagte er in der Diskussionsrunde im Anschluss an die Generalversammlung am Dienstag. Der Vorstand, zu dem Zähler gehört, halte vielmehr nach Möglichkeiten Ausschau, Programme zur Förderung des Sozialen Wohnungsbaus zu nutzen, um die Wohnungen zu modernisieren. Das nämlich ist dringend notwendig, in der Düsseldorfer Straße zum Beispiel heizen die Mieter zum Teil noch mit Öl.
70 leerstehende Wohnungen
Bisher ist es der Baugenossenschaft noch nicht gelungen, ihre freien Wohnungen an Flüchtlinge zu vermieten. Lediglich ein Mann aus dem arabischen Raum wohnt in einer Wohnung der Baugenossenschaft, dabei verwalten Heinz Zähler und Oswald Winter 70 leerstehende Wohnungen.
"Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Flüchtlinge nach Abschluss ihres Asylverfahrens in größere Städte ziehen", sagte Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks (CSU). Sie wünsche sich, dass einige Familien nach ihrer Anerkennung als Flüchtlinge in der Stadt bleiben.
In Hammelburg sieht die Situation ganz anders aus.Dort will die Wohnungsbaugenossenschaft zwei neue Häuser bauen. "Mehr Wohnraum brauchen wir in Bad Brückenau nicht, weil wir gar nicht die Nachfrage haben", sagt Winter. Drei Häuser stehen bereits komplett leer. Ein Abriss steht aber im Moment noch nicht zur Debatte.
In den kommenden Verhandlungen um Fördergelder bekommt die Baugenossenschaft Verstärkung. Anton Kiefer, Geschäftsleiter der Stadtverwaltung, unterstützt in Zukunft den Vorstand. Stadtrat und Bänker Heribert Jakobsche (PWG) sitzt ab sofort im Aufsichtsrat.
Das Geschäftsjahr 2014 im Überblick: