Bad Brückenau: Einzug verzögert sich

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Das Türmchen auf dem Dach zeigt, dass das Haus im Kalkgrund in Bad Brückenau der Arbeiterwohlfahrt gehört. Foto: Ulrike Müller
Das Türmchen auf dem Dach zeigt, dass das Haus im Kalkgrund in Bad Brückenau der Arbeiterwohlfahrt gehört. Foto: Ulrike Müller

Die Zimmer sind bezugsfertig, Betreuer für die erste Wohngruppe seit Anfang November angestellt. Doch die jungen Flüchtlinge, für die die Jugendhilfe gedacht ist, lassen auf sich warten. Grund ist eine bundesweite Regelung.

Noch immer sind keine jugendliche Flüchtlinge bei der Arbeiterwohlfahrt (Awo) eingezogen. Seit Anfang November sind genug Betreuer für eine erste Wohngruppe bei der Awo angestellt, doch die Zuteilung der jungen Leute ist ins Stocken geraten. "Seit 1. November greift die bundesweite Umverteilung der unbegleiteten jugendlichen Flüchtlinge", erklärt Anna Rüthlein, Referentin für Jugendhilfe des Awo-Bezirksverbandes Unterfranken. Aus diesem Grund verzögere sich der Start des Wohnprojekts in Bad Brückenau um einige Wochen.

Rüthlein ist aber optimistisch, dass die erste Wohngruppe mit zehn Flüchtlingen noch in diesem Jahr anläuft. Am Mittwoch wurden die ersten beiden Jugendlichen erwartet, die aus dem Raum Nürnberg umverteilt werden. Sie schauen sich die Wohngruppe zunächst einmal an, denn "in der Jugendhilfe ist es so, dass man den Jugendlichen zur Wahl stellt, ob sie hier leben wollen", sagt Rüthlein. In der Praxis sei es allerdings so, dass die jungen Leute nicht wahllos alles ablehnen könnten, was ihnen angeboten werde.


Betreuer werden weiter gesucht

Flüchtlinge, die noch nicht volljährig sind, haben nach geltendem Recht in Deutschland einen Anspruch auf Jugendhilfe. Das heißt, dass sie gesondert untergebracht und rund um die Uhr betreut werden. Die Awo möchte zwei Wohngruppe für insgesamt 20 Flüchtlinge im Haus im Kalkgrund einrichten. Für die zweite Gruppe werden noch Betreuer gesucht. Die Zimmer sind fertig, die bereits eingestellten Mitarbeiter haben für die Ankunft der Flüchtlinge alles vorbereitet.

Ein erstes Helfertreffen hat schon im Oktober stattgefunden. Anna Rüthlein plant, im Januar mit den Ehrenamtlichen erneut Kontakt aufzunehmen. "Die Jugendlichen sollen erst einmal ankommen", lautet ihre Devise. Bad Brückenau ist übrigens nicht der einzige Standort des Awo-Bezirksverbandes Unterfranken für die Unterbringung unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. In Kitzingen werden bereits zehn, in Marktbreit 20 und in Miltenberg 18 Jugendliche betreut.