Bei Notfallstufe: So soll das Gas in Deutschland verteilt werden

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Sollte es in Deutschland zu einer Gasnotlage kommen, müsste das Gas entsprechend verteilt werden.
Sollte es in Deutschland zu einer Gasnotlage kommen, müsste das Gas entsprechend verteilt werden. Eine "Sicherheitsplattform" soll im Notfall Abhilfe schaffen.
Sollte es in Deutschland zu einer Gasnotlage kommen, müsste das Gas entsprechend verteilt werden.
Bernd Weißbrod/dpa

Sollte es in Deutschland zu einer Gasnotlage kommen, müsste das Gas entsprechend verteilt werden. Klaus Müller, Chef der Bundesnetzagentur, erläutert das Vorgehen. Doch: Ist die Lage überhaupt so verheerend?

Die Gasspeicher in Deutschland werden voller und voller. Nichtsdestotrotz trifft die Bundesnetzagentur weiterhin Vorbereitungen, sollte der Gasmarkt zusammenbrechen. Denn "wenn wir einen sehr kalten Winter bekommen, haben wir ein Problem", erklärt Klaus Müller, Chef der Bundesnetzagentur, gegenüber dem Handelsblatt

Sorge bereitet ihm demnach überdies die hohe Nachfrage bei privaten Haushalten. Dort habe es in den vergangenen Tagen mehr Gasabflüsse gegeben, als erwartet. Das müsse sich ändern, erklärte Müller, wie zudem der BR berichtet. Lob gibt es von ihm hingegen für die Industrie. Dort sei der Gasverbrauch im August um 22 Prozent gefallen. Eine Umstellung auf andere Energieträger oder durch "harte Produktionsstopps" hätten dazu beigetragen. 

Bei Gasmangel: Wie würde das Gas verteilt werden?

Sollte es in Deutschland dennoch zu einem Gasmangel kommen, müsste das noch zur Verfügung stehende Gas entsprechend verteilt werden. Dies würde über eine Sicherheitsplattform organisiert. Ein Krisenstab entscheidet dann, welche Unternehmen wie viel Gas bekommen und verbrauchen dürfen. Energieversorger und auch Pipeline-Betreiber sollen über die Plattform überdies täglich Daten mit der Bundesnetzagentur austauschen. Dieses Szenario würde eintreten, sollte die Bundesregierung die entsprechende Notfallstufe des Notfallplans Gas ausrufen. Kritik gibt es allerdings dahingehend, dass die Firmen nur wenig Zeit bekommen, sich auf eine Rationierung des Gases vorzubereiten.

Ab dem 1. Oktober 2022 müssen sich die Unternehmen mit dem größten Gasverbrauch auf ebendieser Sicherheitsplattform registrieren. Betroffen sind laut einem Bericht der "Welt" rund 2500 Unternehmen hierzulande - sie verbrauchen 45 Prozent des Gases in Deutschland. Kleinere Unternehmen und Privathaushalte müssen sich nicht registrieren. 

Ob es allerdings überhaupt zu einem Gasmangel und einer Notlage in Deutschland kommt, ist jedoch weiterhin unklar. Das Wetter, das private Heizverhalten und die Situation in den Nachbarländern spielen dabei eine große Rolle, heißt es weiter. "Durch die gut gefüllten Speicher können wir uns Zeit erkaufen, uns länger auf einen Gasmangel vorzubereiten. Mehr als eineinhalb Wochen können wir beim Gasverbrauch aber nicht voraussehen", so Müller.

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