Millionen von Billig-Paketen überfordern Europas Zollbehörden. Jetzt will das EU-Parlament Händler wie Shein und Temu stärker in die Pflicht nehmen - Verbraucher sollen nicht draufzahlen.
Das EU-Parlament befürwortet eine allgemeine Bearbeitungsgebühr von zwei Euro für Pakete, die aus Nicht-EU-Staaten importiert werden. Die Abgeordneten unterstützten bei ihrer Plenarsitzung in Straßburg mit großer Mehrheit einen entsprechenden Vorschlag der Europäischen Kommission. Die Parlamentarier verlangen jedoch eine Überprüfung, ob eine solche Gebühr nicht letztendlich von den Verbrauchern in der EU getragen werden müsste.
Die Parlamentarier sprachen sich ebenfalls dafür aus, die bestehende Zollbefreiung für Waren im Wert von unter 150 Euro abzuschaffen. Zudem sollten Händler aus Nicht-EU-Staaten dazu bewegt werden, eigene Lagerhäuser innerhalb der EU zu errichten, um Kundenlieferungen zu bearbeiten. Dadurch sollen Anreize geschaffen werden, Pakete nicht mehr einzeln, sondern gesammelt in die EU zu versenden und somit das Paketaufkommen zu verringern.
EU-Parlament will mit Zwei-Euro-Abgabe Paketflut stoppen - billig Plattformen im Visier
Durch diese Maßnahmen möchte man die europäischen Zollbehörden entlasten, die angesichts einer Flut von täglich zwölf Millionen in der EU ankommenden Paketen laut Parlament Schwierigkeiten haben, die Sicherheitsstandards der Produkte in der EU zu gewährleisten. Bereits seit April 2025 gilt eine neue Kennzeichnungspflicht für Pakete. Ein Gericht hat zudem entschieden, ob Pakete bei Abwesenheit des Empfängers beim Nachbarn abgegeben werden dürfen.
Stichproben zeigten, dass in neun von zehn Fällen EU-Schutzvorschriften verletzt werden, sagte Katarina Barley (SPD), Vizepräsidentin des EU-Parlaments. "Es geht um mangelhafte Qualität, toxische Chemikalien und fehlerhafte Elektronik, die eine Gefahr für Konsumentinnen und Konsumenten darstellen. Die geplanten Gebühren sind ein erster Schritt, um Plattformen wie Temu oder Shein in die Pflicht zu nehmen." Temu und Shein sind große Online-Marktplätze aus Fernost. Zuletzt hatte Temu angekündigt, sein Angebot erweitern zu wollen.
Die Maßnahmen werden nun in den Verhandlungen zwischen dem EU-Parlament und dem Rat über eine Reform des EU-Zollregimes diskutiert. Auch die EU-Staaten hatten sich zuletzt für eine Abgabe starkgemacht, deren genaue Höhe jedoch offengelassen wurde.
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