Ein Bagger steht neben einem Autohaus in Tauberbischofsheim. Ein Mann hatte ihn in Grünsfeld gestohlen.
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Ein Mann hinterlässt an seiner alten Arbeitsstätte mit einem Bagger eine Schneise der Verwüstung - und bezahlt mit seinem Leben. Nun wird klar: Der Mann hatte nicht nur beruflich viele Probleme.
Update vom 07.01.2025: Täter hatte auch private Probleme - Trennung vor Chaosfahrt
Der Mann, der mit einem Bagger Chaos und Zerstörung im Nordosten Baden-Württembergs anrichtete, steckte neuen Erkenntnissen zufolge auch privat in Schwierigkeiten. Zwei bis drei Monate vor der Tat sei es zur Trennung von seiner Ehefrau gekommen, bestätigte die Staatsanwaltschaft der Deutschen Presse-Agentur. Seitdem habe der Mann auch nicht länger in der gemeinsamen Wohnung gelebt. Der 38-Jährige sei Vater von vier Kindern gewesen. Von wem die Trennung ausging, konnte der Sprecher nicht sagen.
Der 38-Jährige hatte am Silvesternachmittag in der kleinen fränkischen Stadt Grünsfeld (Main-Tauber-Kreis) mit einem Bagger Fahrzeuge und Gebäude gerammt und mehrere Polizisten bei einer rund einstündigen Verfolgungsjagd verletzt. Der Mann wütete auf dem Gelände einer Baufirma in Grünsfeld, bei der er gearbeitet hatte, und bei einem Autohaus im nahe gelegenen Tauberbischofsheim, das dem Inhaber der Baufirma gehört. Der Mann war nach der Zerstörungsfahrt mit dem Bagger von der Polizei erschossen worden.
Es habe immer wieder Streit zwischen dem Mann und seinem alten Arbeitgeber gegeben, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Der Baggerfahrer habe Ende Januar 2023 bei dem Unternehmen gekündigt. Danach sei er als Baggerfahrer an verschiedenen Orten tätig gewesen, etwa in Görlitz, Göppingen und Beimerstetten. Auch nach der Kündigung sei es immer wieder zu Streitigkeiten zwischen den beiden Männern gekommen. Dabei ging es auch ums Geld: Ein Arbeitsgericht hatte dem Baggerfahrer laut Staatsanwaltschaft zugesprochen, dass sein früherer Chef ihm ausstehenden Lohn zahlen muss.
Nach Angaben des geschädigten Unternehmers bestand ein Zutrittsverbot zur Firma für den Mann, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Ein formelles Annäherungsverbot sei den Ermittlern aber nicht bekannt. Der Sachschaden, der durch die Baggerfahrt entstand, sei relativ hoch, könne aber zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht genau beziffert werden, so der Sprecher. Teilweise seien die verletzten Polizisten weiter dienstunfähig.
Update vom 03.01.2025: Täter stritt mit Ex-Chef über Lohn
Der Mann, der mit einem Bagger Chaos und Zerstörung im Nordosten Baden-Württembergs anrichtete, hat mit seinem ehemaligen Arbeitgeber um Geld gestritten. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet. Es habe eine arbeitsgerichtliche Auseinandersetzung über ausstehende Lohnzahlungen gegeben, sagte ein Sprecher. Der Täter habe den Streit zumindest teilweise gewonnen und laut gerichtlicher Entscheidung Anspruch auf Lohnrückzahlung.
Die letzte bekannte Adresse des Mannes sei in Thüringen gewesen, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Zum Familienstand des 38-Jährigen konnte er zunächst keine konkreten Angaben machen. Er sei zwischenzeitlich obduziert worden, dabei sei bestätigt worden, dass der Baggerfahrer durch Schüsse der Polizei gestorben ist. Es seien bei dem Einsatz während der knapp einstündigen Baggerfahrt relativ viele Schüsse abgegeben worden, die meisten aber Warnschüsse. Die Polizei habe Amtshilfe von der Straßenmeisterei angefordert, um Straßensperren zu errichten, dazu kam es dann aber nicht mehr.
Der Mann hatte am Silvesternachmittag einen Bagger in der kleinen fränkischen Stadt Grünsfeld (Main-Tauber-Kreis) in seine Gewalt gebracht, Fahrzeuge und Gebäude gerammt und mehrere Polizisten bei einer rund einstündigen Verfolgungsjagd verletzt. Alles klingt nach einem Rachefeldzug gegen seinen ehemaligen Chef: Der Mann wütete auf dem Gelände einer Baufirma, bei der er gearbeitet hatte, und bei einem Autohaus, das dem Inhaber der Baufirma gehörte. Die Polizei erschoss den Mann schließlich.
Update vom 02.01.2025: Ermittler prüfen Motiv hinter zerstörerischer Baggerfahrt
Nach der zerstörerischen Baggerfahrt und tödlichen Polizeischüssen auf den Fahrer im Nordosten Baden-Württembergs, unweit der Grenze zu Franken, laufen die Ermittlungen zu dem Geschehen. Weil der Fahrer tot sei, könnten sich die Ermittlungen etwa zum Motiv noch länger hinziehen, sagte ein Sprecher der Polizei.
Der 38-jährige Deutsche hatte am Silvesternachmittag einen Bagger in der kleinen fränkischen Stadt Grünsfeld (Main-Tauber-Kreis) in seine Gewalt gebracht, Fahrzeuge und Gebäude gerammt und drei Polizisten bei einer rund einstündigen Verfolgungsjagd verletzt. Die Beamten eröffneten schließlich das Feuer auf den Mann, der nach Polizeiangaben trotz Reanimierungsversuchen noch vor Ort an seinen Verletzungen starb.
Unklar, ob psychische Erkrankung hinter dem Vorfall steckt
Die Ermittler gehen nach derzeitigem Stand nicht von einem politisch motivierten Tathintergrund aus. Ob eine psychische Erkrankung hinter dem Vorfall steckt, konnte eine Sprecherin nicht sagen. Nach dpa-Informationen soll es sich bei dem Mann um einen ehemaligen Mitarbeiter der Baufirma handeln, von deren Gelände er den Bagger entwendete. Ihm solle vor rund einem Jahr gekündigt worden sein. Der 38-Jährige war demnach getrennt lebend. Die Polizei machte keine Angaben dazu.
Die Polizei hatte auf der Plattform X zunächst von einer "mutmaßlichen Amokfahrt" geschrieben und sprach von einem "Amokfahrer". In der Pressemitteilung, die etwas später veröffentlicht wurde, war davon nicht mehr die Rede. Was den Mann zu der Tat brachte und wie er sich Zugang zum Bagger verschaffen konnte - diese und andere Fragen sind noch zu klären.
Die Polizei sucht nach Zeugen und Geschädigten der kilometerweiten Verfolgungsfahrt. Die Ermittler haben ein Hinweisgeber-Onlineportal eingerichtet, über das Bilder und Videodateien von dem Geschehen hochgeladen werden können.
Mehrere Streifenwagen bei Verfolgungsfahrt beschädigt
Mit dem schweren Fahrzeug soll der Mann das komplette Bauinventar dort zerstört haben. Auch mehrere Streifenwagen, die später die Verfolgung aufnahmen, wurden beschädigt - wie viele zivile Fahrzeuge, war zunächst unklar. Die Fahrt endete an einem Autohaus. Das Autohaus und die Baufirma gehören nach dpa-Informationen demselben Unternehmer. Auch dazu wollte sich die Polizei nicht äußern.
Auf Videos, die im Netz kursieren, ist ein gelber Bagger zu sehen, der durch Tauberbischofsheim fährt, an einer Tankstelle vorbei. Schüsse sind zu hören. Auf einem weiteren Video sieht man, wie der Bagger sich immer wieder um die eigene Achse dreht, Beamte das Gefährt umkreisen und Schüsse abfeuern.
"Während der Verfolgung gaben mehrere Polizeibeamte Schüsse auf das Fahrzeug ab, um dieses zu stoppen, nachdem Lautsprecherdurchsagen erfolglos geblieben waren. Als der Mann seine Fahrt vom Autohaus erneut fortsetzen wollte, gaben die Beamten letztendlich auch Schüsse auf ihn ab", heißt es in einer Mitteilung der Ermittler. Wie viele Schüsse gefallen sind, konnte eine Sprecherin nicht beantworten. Das Landeskriminalamt ermittelt nun zum Schusswaffengebrauch der Beamten.
Meldung vom 31.12.2024: Zerstörungsfahrt mit Bagger - Polizei erschießt Fahrer
Die Fahrt dauerte nach Angaben der Polizei über 50 Minuten - beinahe eine Stunde, in der sich im Main-Tauber-Kreis Szenen wie aus einem Actionfilm abspielen. Ein Mann ergreift am Nachmittag des Silvestertages einen Bagger, richtet mit ihm Verwüstungen an Gebäuden an, zerstört Autos und flüchtet kilometerweit vor der Polizei. Dabei werden drei Polizisten verletzt. Schließlich eröffnet die Polizei das Feuer auf den Baggerfahrer, der noch vor Ort seinen Verletzungen erliegt.
Gegen 13.30 Uhr in der kleinen Stadt Grünsfeld nimmt der Mann, laut Polizei, auf dem Gelände einer Baufirma einen Bagger an sich und beschädigt damit Gebäude und Fahrzeuge. Wie er sich Zugang zu dem Bagger verschaffte, ist weiterhin unklar. Er habe das komplette Bauinventar dort zerstört, berichtet eine Sprecherin.
38-Jähriger lässt sich nicht stoppen - Flucht vor Polizei endet in Main-Tauber-Kreis tödlich
Um 13.35 Uhr ruft ein Zeuge schließlich die Polizei. Streifenwagen fahren vor, versuchen den Mann mit dem Bagger zu stoppen. Doch der gibt Gas, fährt auf die Bundesstraße Richtung Tauberbischofsheim, der Ort liegt ein paar Kilometer entfernt. Eine Verfolgungsjagd zwischen dem Bagger und den Einsatzkräften beginnt.
Dabei seien die Streifenwagen dem Bagger hinterhergefahren, hätten sich ihm aber nicht in den Weg gestellt, berichtet eine Polizeisprecherin am Abend der dpa. "Einem Bagger einen Streifenwagen in den Weg zu stellen - da können sie sich selber vorstellen, wie sinnvoll das ist." Mindestens vier Streifenwagen seien beschädigt worden, wie viele zivile Wagen, ist offen. Die Polizei bittet Zeugen und Geschädigte, sich zu melden.
Der Mann sei mit dem Bagger die ganze Fahrt auf der Straße unterwegs gewesen und schließlich abgebogen auf das Gelände eines Autohauses, sagte eine Sprecherin. Gegen 14.22 Uhr, teilte die Polizei mit, beenden Schüsse die Fahrt. Der Mann wird an Ort und Stelle reanimiert, stirbt aber trotzdem an seinen Verletzungen. Wie viele Schüsse fallen, konnte die Sprecherin nicht beantworten. Das Landeskriminalamt ermittelt zum Schusswaffengebrauch der Beamten. Es bestehe keine Gefahr mehr für die Bevölkerung, sagte eine Sprecherin nach dem Vorfall.
Viele offene Fragen - was trieb den Mann an?
Auf Videos, die im Netz kursieren, ist ein gelber Bagger zu sehen, der durch Tauberbischofsheim fährt, an einer Tankstelle vorbei, Schüsse sind zu hören. Auf einem weiteren Video sieht man, wie der Bagger sich immer wieder um die eigene Achse dreht, Beamte umkreisen das Gefährt und feuern Schüsse ab. Wann die Beamten zur Waffe greifen, hat inFranken.de im November nach einem tödlichen Polizeischuss in Nürnberg von der Polizei erfahren.
Der Hintergrund der Silvester-Tat ist unklar. Die Polizei schreibt auf X zunächst von einer "mutmaßlichen Amokfahrt", spricht von einem "Amokfahrer". In der Pressemitteilung, die etwas später veröffentlicht wird, ist davon nicht mehr die Rede. Der Mann, so viel weiß man schon, ist ein 38-jähriger Deutscher.
Ob der Baggerfahrer etwas mit der Baufirma zu tun hat, auf deren Gelände er zunächst wütete, war zunächst unklar. Die Polizei geht derzeit nicht von einem politischen Hintergrund aus. Ob eine psychische Erkrankung hinter dem Vorfall steckt, konnte eine Sprecherin zunächst nicht sagen. Die Spurensicherung vor Ort sei in vollem Gange, sagte eine Sprecherin am Abend.
Polizeigewerkschaft äußert sich zum Ausgang: "professionell gehandelt"
Drei Polizisten sind leicht verletzt worden. Zuvor hatte die Polizei von einer schwer verletzten Beamtin berichtet. Eine Beamtin sei bei dem Vorfall eingeklemmt worden, sie habe aber zwischenzeitlich das Krankenhaus verlassen können. Zwei weitere männliche Beamte seien ebenfalls verletzt worden, einer habe eine Schnittverletzung an der Faust, der andere ein Knalltrauma erlitten. Alle drei Beamten sind demnach dienstunfähig.
Die Gewerkschaft der Polizei lobte den Einsatz der Beamten vor Ort. "Die eingesetzten Kräfte haben in einer extrem dynamischen und gefährlichen Situation professionell gehandelt und damit Schlimmeres verhindert", sagte der stellvertretende Landesvorsitzende der GdP in Baden-Württemberg, Thomas Mohr.
"Es ist tragisch, dass am Ende ein Menschenleben zu beklagen ist, doch die Polizei hatte die Verantwortung, weitere Opfer zu verhindern und die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten."
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