Fast jeder hat zu Hause Schmerztabletten wie Aspirin herumliegen. Meist kommt die Tablette zum Einsatz, wenn die Kopfschmerzen mal wieder zu stark werden. Kopfschmerzen gelten in Deutschland schon als "Volkskrankheit". Eine Umfrage hat nun etwas Interessantes aufgedeckt: Die Bayern haben am meisten Kopfschmerzen.
Kopfschmerzen gehört zu den am häufigsten auftretenden gesundheitlichen Leiden in Deutschland, aber auch in der Welt. Daten der WHO zufolge sind Spannungskopfschmerz und Migräne die weltweit zweit- und dritthäufigsten Erkrankungen überhaupt. Kopfschmerzen werden gelegentlich als "Volkskrankheit" bezeichnet. Doch wie verbreitet ist die "Volkskrankheit" wirklich?
Laut Statista sind knapp 40 Prozent der Erwachsenen in Deutschland mehrmals im Monat von Kopfschmerzen betroffen. Vor allem bei jungen Leuten tritt diese Beschwerde häufig auf. Laut einer Statista-Umfrage aus dem Jahr 2017 litten rund drei Viertel der 18- bis 29-Jährigen mindestens ein Mal im Monat unter Kopfschmerzen.
Kopfschmerzen: Diese Ursachen können sie haben
Prinzipiell lassen sich Kopfschmerzen in eine von zwei großen Kategorien zuordnen. Die erste Kategorie wird als "primäre Kopfschmerzen" bezeichnet. Zu dieser Gruppe gehören Migräne und Spannungskopfschmerzen. Die zweite Gruppe nennt sich "sekundäre Kopfschmerzen, die in Folge von Erkrankungen wie einer Erkältung auftreten.
Bayern haben fast doppelt so oft Kopfschmerzen wie die Menschen im Rest Deutschlands. Um genau zu sein, haben zwölf Prozent der Bayern mehrmals in der Woche Kopfschmerzen. Das ist der höchste Wert in Deutschland und somit fast doppelt so hoch wie der Durchschnitt der restlichen Bundesrepublik, wo sieben Prozent der Menschen daran leiden. Das zeigt eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK). Auch die Anzahl der Personen, die an Migräne leiden, ist im Freistaat am höchsten. Laut der Forsa-Umfrage litt jeder fünfte Bayer in den vergangenen zwölf Monaten einmal oder mehrmals an Migräne. Im Gegensatz dazu war es im Bundesschnitt nur jeder Sechste, so wie Christian Bredl, Leiter der TK in Bayern, zum Europäischen Kopfschmerz- und Migränetag, erklärt.
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Wenn es darum geht, Schmerztabletten zu nehmen, ist der Trend genau umgekehrt. Obwohl mehr Bayern an Kopfschmerzen leiden, greifen im Freistaat nur elf Prozent der Betroffenen zu den Tabletten. Das ist im Bundesvergleich der geringste Wert. Deutschlandweit sind es mit 21 Prozent fast doppelt so viele.
Bayern: Tablette kommt zum Schluss
Die meisten Bayern versuchen sich anderweitig zu behelfen. Neun von zehn Bayern warten möglichst lange mit der Einnahme von Medikamenten und sorgen erst einmal für frische Luft. Eine ähnliche Anzahl von Personen versucht den Schmerz durch viel trinken entgegenzuwirken. "Das sind sinnvolle Akut-Maßnahmen. Es zeigt auch, dass die Bayern sehr verantwortungsvoll mit Schmerzmitteln umgehen", so Berdl. Laut dem Chef der bayerischen Techniker Krankenkasse haben gerade diese Präparate ein hohes Abhängigkeitspotenzial. Sie sollten nur in enger Absprache mit dem behandelnden Arzt verwendet werden.