"Armutsfalle für unsere Mittelschicht": Söder stellt klare Zins-Forderung an EZB - Bund muss endlich aktiv werden

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Bayerns Ministerpräsident Markus Söder
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) fordert die Europäische Zentralbank dazu auf, die Zinsen endlich wieder zu erhöhen.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder
Peter Kneffel (dpa)

Um Einkommen und Ersparnisse nicht noch weiter zu entwerten, pocht Markus Söder auf eine Erhöhung der Zinsen. Doch auch die Bundesregierung sieht er hier in der Pflicht.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder fordert die Europäische Zentralbank (EZB) zu härteren Maßnahmen gegen die Inflation auf. "Die Zinsen müssen wieder steigen", machte der CSU-Chef nun deutlich.

Die Preisstabilität sei laut Söder schließlich der Kernauftrag der Notenbank. "Die EZB muss jetzt schnell die richtigen Maßnahmen ergreifen, damit die Einkommen und Ersparnisse unserer Bürgerinnen und Bürger nicht länger entwertet werden."

Verbraucherpreise sind deutlich gestiegen

Am Mittwoch hatte das Statistische Bundesamt mitgeteilt, dass die Verbraucherpreise im März 2022 um 7,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats lagen. Im Februar hatte die Jahresinflationsrate noch bei 5,1 Prozent gelegen. Ökonomen rechnen für das Gesamtjahr derzeit mit einer durchschnittlichen Teuerungsrate von mehr als sechs Prozent.

Söder schrieb zudem in einem Post, den er am Donnerstag (30. März 2022) auf seiner Facebook-Seite veröffentlichte: "Die Bekämpfung der Inflation ist eine zentrale Aufgabe. Deshalb muss die Europäische Zentralbank die richtigen Rahmenbedingungen setzen (...) Und auch die Bundesregierung muss endlich aktiv werden: Nur Schulden zu machen, ist kein Konzept."

Und: "Die explodierenden Kosten dürfen nicht zur Armutsfalle für unsere Mittelschicht werden. Deshalb muss die EZB endlich handeln: Die Zinsen müssen wieder steigen", fordert Söder weiter.

Europäische Zentralbank will stabile Preise etablieren

Die EZB strebt für den Euroraum insgesamt stabile Preise bei einer jährlichen Teuerungsrate von zwei Prozent an. Europas Währungshüter rechneten zuletzt für den Währungsraum der 19 Länder im laufenden Jahr mit einer Teuerungsrate von 5,1 Prozent.

Der Präsident des Steuerzahlerbunds, Reiner Holznagel, forderte in der "Bild"-Zeitung als Reaktion auf die steigende Inflation eine Verschiebung des Einkommenssteuertarifs zum Jahreswechsel. "Wenn die Statistiker sechs Prozent Inflation voraussagen, dann muss die Anpassung auch um sechs Prozent erfolgen."

mit dpa

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