Einen kleinen Lichtblick gibt es für Autofahrer: Die Spritpreise sind wieder etwas gesunken. Nach ADAC-Angaben vom Mittwoch kostete E10-Superbenzin am Dienstag im bundesweiten Tagesdurchschnitt 2,048 Euro pro Liter. Das waren 1,6 Cent weniger als am Vortag. Der Dieselpreis gab demnach um 1,9 Cent auf 2,154 Euro pro Liter nach.
Der Krieg bremst die Wirtschaft, die die Corona-Krise noch nicht verdaut hat. Die "Wirtschaftsweisen" sehen inzwischen ein "substanzielles" Risiko einer Rezession in Deutschland, wie Volker Wieland, Mitglied des Sachverständigenrates, in Berlin sagte. Noch erwartet der Sachverständigenrat für dieses Jahr 1,8 Prozent Wachstum in Europas größter Volkswirtschaft. Für 2023 sagt das Beratergremium der Bundesregierung 3,6 Prozent Plus beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) voraus. Im November waren die "Wirtschaftsweisen" für 2022 jedoch noch von 4,6 Prozent Zuwachs ausgegangen. Etliche Institute haben ihre Prognosen nach unten korrigiert. Lieferengpässe und steigende Energiepreise belasten.
Putin will als Bezahlung nur noch Rubel akzeptieren
Als Reaktion auf die harten Wirtschaftssanktionen gegen sein Land fordert der russische Präsident die Bezahlung von Erdgaslieferungen nach Westeuropa in Rubel. Deutschland und andere westliche Staaten lehnen dies ab. Doch Moskau zeigt sich unnachgiebig. Bis Donnerstag (31. März) würden auf Putins Anordnung die Modalitäten ausgearbeitet, damit das System "einfach, verständlich, transparent und umsetzbar" für die europäischen und internationalen Gasbezieher sei, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow nach Angaben der Agentur Interfax: "Keiner wird Gas umsonst liefern, und bezahlt werden kann es nur in Rubel."
Die Bundesregierung bereitet sich angesichts der Drohungen aus Moskau auf eine erhebliche Verschlechterung der Gasversorgung vor. Ein Krisenstab bewertet nun regelmäßig die Lage. "Die Gesamtversorgung aller deutschen Gasverbraucher ist aktuell weiter gewährleistet. Es ist ausreichend Gas an den Märkten vorhanden. Dies gilt sowohl für Haushaltskunden und soziale Dienste wie Krankenhäuser als auch für Fernwärme, Stromerzeugung sowie die deutsche Wirtschaft", erklärte das Bundeswirtschaftsministerium.
Bund muss Versorgung weiterhin gewährleisten
"Dennoch ist ab sofort jeder Gasverbraucher - von der Wirtschaft bis zu Privathaushalten - auch gehalten, seinen Verbrauch so gut wie möglich zu reduzieren." Minister Habeck versicherte: "Die Bundesregierung tut alles, um die Versorgungssicherheit in Deutschland weiter zu gewährleisten."
Die "Wirtschaftsweisen" rechnen mit dauerhaft höheren Energiepreisen hierzulande. Dadurch, dass sich Deutschland unabhängiger von Gas- und Ölimporten aus Russland mache, stiegen langfristig die Kosten, sagte Sachverständigenratsmitglied Veronika Grimm: "Die Energiepreise werden dadurch strukturell höher bleiben, als sie es vor dieser Krise waren."
"Die Menschen müssen jetzt weniger verbrauchen", betonte auch Monika Schnitzer. Sie sollten Fahrgemeinschaften bilden, langsamer fahren und wenn möglich den öffentlichen Nahverkehr nutzen. Auch die Debatte über ein Tempolimit auf Autobahnen könnte wieder Fahrt aufnehmen.
Ukraine-Krieg könnte Unternehmen in Existenznot bringen
Zugleich fordert die Wirtschaft staatliche Unterstützung: "Angesichts des Kriegs in der Ukraine muss die Bundesregierung jetzt die wirtschaftliche Stärke der Unternehmen bewahren und an schnell wirksamen, zielgenauen und befristeten Maßnahmen arbeiten, um die Krise abzufedern", mahnte BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang. "Die deutsche Industrie sieht die Gefahr, dass Unternehmen wegen der Energiepreise oder aufgrund eines russischen Exportstopps von Energierohstoffen in existenzielle Schwierigkeiten geraten."
mit dpa
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