13-Jährige schildert die grausame Tat

1 Min
Ein Mann geht am S-Bahnhof Solln in München an Kerzen und Blumen vorbei, die zum Gedenken an den S-Bahn-Fahrgast aufgestellt wurden. Foto: Andreas Gebert dpa

Eine Woche nach der tödlichen Münchner S-Bahn-Attacke hat eines der vier Kinder, vor die sich der Geschäftsmann Dominik Brunner schützend gestellt hatte, erstmals den Tathergang beschrieben.

Die Täter seien „mit geballten Fäusten auf unseren Beschützer losgegangen“, sagte die 13 Jahre alte Sarah der Münchner „Abendzeitung“ (Samstagausgabe). „Er rief uns noch zu: “Haltet Euch raus!„“ Als er einen der Jugendlichen mit einem Schlag empfangen habe, sei dieser „total ausgetickt“.
Mit dem Schlüsselbund zugeschlagen

Einer der beiden Täter habe mit einem Schlüsselbund in der Hand auf Brunner eingeschlagen - zwei Schlüssel nach vorn gerichtet. Als der 50-Jährige am Boden gelegen habe, habe der Haupttäter mehrfach mit voller Wucht gegen dessen Kopf getreten.
„Wir haben “Helft uns!„ geschrien, aber die Leute sind vorbeigegangen“, schilderte Sarah weiter. „Nur am anderen Bahnsteig haben welche “Aufhören!„ rübergeschrien.“ Nachdem die Täter endlich geflüchtet seien, sei Brunner noch einmal aufgestanden und habe etwas gemurmelt, was sie aber nicht verstanden habe. Dann sei er zusammengebrochen. „Er hat für uns sein Leben gegeben. Ich danke ihm so sehr, dass er uns alle vier beschützt hat“, sagte die Realschülerin. „Ich werde ihn immer als Held in Gedanken behalten.“
"Ich höre Stimmen"

Die schrecklichen Bilder vom S-Bahnhof Solln verfolgen die 13-Jährige bis in den Schlaf: „Ich wache dauernd auf, ich höre Stimmen. In meinem Zimmer schleicht ein Mann rum.“ ddp