"Wenn ich Aussetzer habe, spricht mir jemand ins Ohr"
Doch genau darin lag dann auch das Problem seines Anarcho-Ansatzes. Den Kein-Stress-Aspekt strapazierte er zunehmend stärker - letztlich dann über Gebühr. So nahm dann die noch immer beste Unterhaltungssendung im deutschen Fernsehen eine ungute Entwicklung: "Wer stiehlt Teddy Teclebrhan die Show?" lief ernsthaft Gefahr, den originellen Geist des Quiz' zu ruinieren - weil der Moderator überfordert wirkte und so manches gut vorbereitete Spiel-Vergnügen versemmelte.
Das sich zunehmend verstärkende Unwohlsein, das von den Kandidaten auch aufs Publikum (im Studio wie zu Hause) übersprang, hatte vor allem zwei Ursachen: Teddys allgemeine Unkonzentriertheit - und die zunehmend enervierende Unfähigkeit, einfache Moderationstexte fehlerfrei vorzutragen. Anfänglich wirkte es noch witzig, wenn Teddy damit kokettierte, die für ihn vorbereiteten Erklär- und Überleitungstexte nicht schnell genug vom Teleprompter ablesen zu können.
Zwischenzeitlich lieh ihm sogar Joko Winterscheidt seine Brille, um Teddy ein wenig auf Trab zu bringen. Ärgerlich wurde es allerdings dann, wenn er die Spielideen nicht korrekt ankündigen konnte - und so viel vom eigentümlichen Zauber der Show verloren zu gehen drohte.
Als das Chaos seinen Lauf nahm, meldete sich die Regie bei Teddy, um ihn zu korrigieren, falsche Ansagen richtigzustellen und ihn vor dem Abschweifen zu bewahren. "Wenn ich Aussetzer habe, spricht mir jemand ins Ohr", erklärte der Moderationsnovize. Dann kam auch noch der Studio-Lautsprecher dazu - mehrfach.
"Zieh mal dem Niklas zwei Punkte ab"
Dumm nur: So richtig kam die Hilfe bei Teddy nicht an. Die Stimme aus dem Regie-Raum klang zunehmend genervt. "Ich bin nur verwundert", sagte sie. "Nach der langen Probe, die wir zuvor gemacht haben, hast du alles vergessen." Da grinste der Moderator nur und meinte frech: "Das stimmt."
Da wirkte auch Joko Winterscheidt irritiert. Nach einer besonders konfusen Teddy-Ansage beschwerte er sich: "Und ich gebe mir immer voll Mühe, dass die Sätze Sinn machen." Das sollte witzig klingen. Aber ein Kern echter Empörung mag dabei gewesen sein.
Weniger diplomatisch formulierte Kandidat Niklas sein Befremden: "Ich verstehe, warum es heute nur sieben Spiele sind", sagt er, als Teddy mal wieder herumtrödelte. Der Moderator - nun in der Percy-Rolle - reagierte mit gespielter Schärfe. "Zieh mal dem Niklas zwei Punkte ab!", forderte er die Regie zu einer Bestrafung auf. Doch die sagte nur: "Das können wir nicht machen."
Teddy Teclebrhan legt sich mit der Regie an
Kurze Zeit später war die Eskalation perfekt. Wieder geriet Teddy/Percy ins Labern - und die Show zog sich dahin. Da klinkte sich erneut die Off-Stimme des Regisseurs ein: "Percy, wir müssen weitermachen", mahnte sie. Und wie reagierte der Komiker? Diesmal gar nicht mehr so souverän. "Du hältst die Fres...!"
Letztlich wirkte es dann fast erleichternd, dass die Sendung, deren Verlauf sich schleppte, dann doch noch zu einem in gewisser Weise versöhnlichen Ende kam. Dann nämlich, als Teddy in der Finalrunde erneut Joko Winterscheidt gegenüberstand - diesmal allerdings mit vertauschten Rollen. Joko eroberte sich die Moderation zurück. Für die nächste Sendung sind die Karten wieder frisch gemischt. Puh!