Die ARTE-Doku "Das Überleben der Langsamsten" zeigt, wie die gemächlichsten Tiere der Welt überleben. Es wird deutlich, dass sie ihre scheinbare Schwäche zu einer unerreichbaren Stärke machen können. Begleitet wird die originelle Dokumentation von Naturaufnahmen, auch Biologen kommen zu Wort.
"Wer sichere Schritte tun will, muss langsam gehen." - Diesem Ratschlag von Johann Wolfgang von Goethe folgt die Tierwelt wohl kaum. Und doch gibt es erstaunlich viele Tiere, die ihre Langsamkeit nicht als Schwäche, sondern als Überlebensstrategie nutzen. Die ARTE-Dokumentation "Das Überleben der Langsamsten" nimmt die Zuschauer mit auf eine faszinierende Reise in die natürlichen Lebensräume dieser entschleunigten Lebewesen und zeigt eindrucksvoll: Es kommt nicht immer auf Geschwindigkeit an, sie ist längst kein Garant fürs Überleben. Regie führt Jean-Marc Abela. Neben spektakulären Naturaufnahmen kommen auch Biologen zu Wort, die das Verhalten der Tiere einordnen.
In Costa Rica begegnet der Zuschauer dem wohl gemütlichsten Säugetier der Welt: dem Faultier. Obwohl ihm oft Faulheit nachgesagt wird, ist sein langsames Dasein alles andere als ein Nachteil. Da seine Feinde vor allem auf Sicht jagen und das Faultier nicht fliehen kann, tarnt es sich meisterhaft zwischen den Blättern der Bäume - und bleibt so häufig unentdeckt.
Langsamkeit bedeutet nicht gleich Verletzlichkeit
Die Reise führt weiter in den Senegal, wo die beeindruckende Spornschildkröte zu Hause ist. Sie ist ein wahres Sinnbild der Anpassungsfähigkeit. Trotz ihres gemächlichen Lebensstils überlebt sie in einer gefährlichen Umgebung. Ihr robuster Panzer schützt sie vor Fressfeinden, und vor der Sonne flieht sie in selbstgegrabene Höhlen. Diese unterirdischen Gänge werden zu wahren Zufluchtsorten.
Natürlich dürfen auch die Tiere nicht fehlen, die wortwörtlich im Schneckentempo unterwegs sind. In den dichten, feuchten Wäldern Kanadas wird die Schnecke beobachtet. Sie zeigt, dass Langsamkeit und Verletzlichkeit nicht gleichbedeutend sind. Ganz im Gegenteil: Ihre Beharrlichkeit und ihr cleveres Verhalten sichern ihr das Überleben. Besonders drollig und gleichzeitig geheimnisvoll wirken die Plumploris in Indonesien. Mit ihren großen, braunen Augen und ihrem lautlosen Auftreten bleiben sie nahezu unsichtbar. Ihre vorsichtigen, fast schleichenden Bewegungen sind ihr bester Schutz vor Gefahren. Sie zählen zu den langsamsten Primaten der Welt.
Zum Abschluss taucht die Dokumentation ab, in die Unterwasserwelt vor Florida, in die Tampa Bay. Hier zeigt das Seepferdchen, dass selbst im Meer die Langsamen bestehen können. Seine Fähigkeit, die Farbe zu wechseln, macht es zu einem Meister der Tarnung. Kaum zu glauben, dass dieses zarte Wesen selbst zu einem erfolgreichen Jäger wird und eines der schnellsten Tiere des Ozeans fressen kann.
Das Überleben der Langsamsten - Do. 11.09. - ARTE: 20.15 Uhr