Wenn Samenspender als Helden dargestellt werden: Nürnberger Spenderkind ist wütend über die Werbung der Erlanger Samenbank

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James Bond ist einer der "Helden", mit denen die Erlanger Samenbank für Samenspende wirbt. Die Kampagne macht die Spenderkinder wütend. Foto: Marco Leibetseder
James Bond ist einer der "Helden", mit denen die Erlanger Samenbank für  Samenspende wirbt.    Die Kampagne macht die Spenderkinder wütend.  Foto:  Marco Leibetseder

Die Erlanger Samenbank wirbt großflächig für Samenspende und das neue Samenspenderregistergesetz. Spenderkinder empfinden das als verletzend.

Für den unwahrscheinlichen Fall, dass er dem Samen von James Bond entwachsen wäre: Spenderkind Leonard F.* (der Name ist der Redaktion bekannt) hätte ab 1. Juli 2018 das Recht, den Namen seines biologischen Vaters zu erfahren. Abgesehen davon, dass dieser mit Sicherheit nicht Bond heißt - der Geheimagent ist für F. ein rotes Tuch. Die Figur ist eine von drei so genannten "Helden", mit denen die Erlanger Samenbank zurzeit auf Plakatwänden im Großraum Nürnberg für die Samenspende wirbt. Was von Andreas Hammel, Gründer und ärztlicher Leiter der Samenbank, als Hingucker im Kontext mit dem neuen Samenspenderregistergesetz als Hingucker gedacht ist, macht Spenderkinder wie den Nürnberger Leonard F. wütend.
Lesen Sie hier, warum Spenderkinder die Werbekampagne kritisieren und was Dr. Andreas Hammel, Gynäkologe, Reproduktionsmediziner und Leiter der Erlanger Samenbank, zu seiner Werbekampagne sagt. In einem ausführlichen Interview bezieht außerdem Spenderkind Leonard F. Stellung zur Thematik. Er wirft den Beteiligten vor, dass Spenderkinder mit ihren Bedürfnissen nicht ernst genommen würden.