Serbien steht als dritte Mannschaft im Halbfinale der Basketball-Europameisterschaft in Lille (Frankreich). Der Vize-Weltmeister bezwang den Außenseiter Tschechien mit 89:75. Am Dienstag waren bereits Spanien und Frankreich ins Semifinale eingezogen. Das vierte Team wird in der Begegnung Italien gegen Litauen ermittelt.
Außenseiter Tschechien wurde vom 23-jährigen Aufbauspieler Tomas Satoransky vom FC Barcelona und Power Forward Jan Vesely (25), der nach drei Jahren in der NBA im vergangenen Jahr für Fenerbahce Istanbul in der Euroleague auflief, ins Viertelfinale geführt.
Neben diesen beiden hielt vor allem der eingebürgerte Amerikaner Blake Schilb im ersten Viertel gegen die mit ihrer tiefen Bank bestechenden Serben dagegen.
Tschechen mit starkem Start
Der Vize-Weltmeister tat sich schwer gegen den krassen Außenseiter. Die Tschechen überraschten die Serben mit einer 12:5-Führung. Danach fand der Favorit besser ins Spiel und glich bis zum Viertelende aus (21:21).
Die Serben setzten immer wieder ihre Center Miroslav Raduljica und Zoran Ercen in Szene, die unter dem Brett kaum Gegenwehr fanden. Allerdings unterliefen ihnen immer wieder Ballverluste, die die Tschechen nutzten. Ohne echten Center hatte vor allem Vesely Tempovorteile, die er zu elf Punkten bis zur Pause nutzte. Serbiens Spielmacher Milos Teodosic hatte nach 20 Minuten schon sieben Assists auf seinem Konto und führte seine Team zu einer 45:42-Führung.
Serbiens Center überlegen
Erceg und Raduljica machten in der zweiten Hälfte da weiter, wo sie in der ersten aufgehört hatten. Bis zur 26. Min. legten sie eine Zehn-Punkte-Führung vor (63:53). Dass die Tschechen ebenfalls verteidigen können, zeigten sie bis zum Viertelende, indem sie den Favoriten zu Fehlern zwangen. Vor den letzten zehn Minuten waren sie wieder auf vier Zähler dran (67:63), da Satoransky und Vesely bis dahin hochprozentig trafen (je 16).
Serbien zieht wieder weg
Im Schlussviertel legten die Favoriten schnell wieder zweistellig vor. Ein Dreier von Nemanja Bjelica mit Ablauf der Shot-Clock und ein Drei-Punkte-Spiel von Teodosic brachten das 75:64 (33.). Der sprungstarke Vesely hielt weiter tapfer dagegen, die abgezockten Serben ließen sich den Vorsprung nicht mehr nehmen. Der tschechische Coach probierte alles. Bogdan Bogdanovic machte mit einem Dreier zum 87:72 knapp drei Minuten vor Schluss den Deckel drauf.
Fünf Spieler punkten zweistellig bei Serbien
Am Ende kamen beim 89:75-Sieg des Vize-Weltmeisters fünf Akteure auf eine zweistellige Ausbeute: Erceg (20), Raduljica (16), Bjelica (14), Teodosic (12/12 Assists) und Markovic (11). Bei den Tschechen kam nach den drei Leistungsträgern Vesely (23), Satoransky (20) und Schilb (11) nicht mehr viel.
Serbien wartet nun auf seinen Halbfinalgegner, der zwischen Italien und Litauen ermittelt wird.