Was Michael Hahn sagt, ist im Hans-Walter-Wild-Stadion in Bayreuth Gesetz.
Der 57-Jährige mit dem Schnauzbart und der imposanten Erscheinung ist der Sicherheitsbeauftragte der SpVgg Bayreuth. Er kam als kleiner Junge zur "Altstadt", hat dort aber nie gekickt. Er leistet dafür die Arbeit, die es braucht, um einen Verein am Leben zu erhalten, die aber viele oft übersehen - die Arbeit hinter den Kulissen. "Ich war schon Betreuer des VIP-Raumes, habe den Ordnungsdienst geleitet und bin dann irgendwann Sicherheitsbeauftragter geworden", berichtet Hahn. Doch er betont, dass es im Grunde nicht auf die Funktion ankommt. "Im Endeffekt war ich schon immer Mädchen für alles. Wenn Arbeit anfällt, dann ist es egal, wer sie macht. Sie muss eben erledigt werden."
Das Engagement für den Verein ist für Hahn ein Hobby, das Fansein ein Ausgleich zum Beruf als Küchenleiter eines Altenheimes. Seit Jahren ist er so gut wie bei jedem Heimspiel dabei und fiebert an der Seitenlinie mit. "Wenn die Mannschaft verliert, dann bin ich genauso geknötscht wie die Spieler", sagt er. Vielleicht hat er gerade deshalb so viel Verständnis für die Fans: "Klar, bei jedem Verein gibt es gewaltbereite Idioten, aber es ist auch wichtig, wie man mit den Fans umgeht. Wenn man normal mit ihnen spricht, dann sind die meisten auch vernünftig."
Das Stadion als Heimat
Ob er sich vorstellen kann, als Rentner noch öfter im Hans-Walter-Wild-Stadion zu sein? Hahn lacht. "Nein, ich werde nicht noch öfter da sein - das geht eigentlich nicht", sagt er und streicht mit Daumen und Zeigefinger durch den Schnauzbart. Als er beschreiben soll, was das für ein Gefühl ist, in diesem Stadion zu sein, steckt er die Hände in die Hosentaschen und lehnt sich an den Spielertunnel. Dann sagt Hahn zufrieden: "Ich bin hier zu Hause."