Die Halbfinals bei der Basketball-Europameisterschaft in Lille (Frankreich) stehen. Als letztes Team zog Litauen in die Runde der besten Vier ein. Die Balten bezwangen Italien in einem Krimi nach Verlängerung mit 95:85 und treffen nun am Freitag auf Serbien, das zuvor Tschechien mit 67:63 aus dem Rennen geworfen hatte. Am Donnerstag stehen sich im ersten Semifinale Gastgeber und Titelverteidiger Frankreich und Spanien gegenüber.
Im Halbfinale geht es für die Teams um die direkte Qualifikation für die Olympischen Spiele 2016 in Rio. Die Verlierer werden im Juni 2016 erst noch ein Qualifikationsturnier bestreiten müssen, um das Ticket nach Brasilien zu lösen.
Nervöser Beginn
Nach nervösem Beginn auf beiden Seiten fanden zuerst die Litauer ihren Rhythmus. Nach zwei Dreiern von Marco Belinelli zur ersten italienischen Führung (13:12) zogen die Balten mit sechs schnellen Punkten leicht davon. Doch Andrea Cinciarini glich kurz vor dem Viertelende wieder zum 20:20 aus.
Ausgeglichener Schlagabtausch
In Läufen entwickelte sich das Match. Eine 28:22-Führung der Azzurri drehten die Balten, die mit ihren Fans im Pierre-Mauroy -Stadion deutlich in der Übermacht waren, bis zur Pause in einen 37:36-Vorsprung.
In der zweiten Hälfte nahm das Spiel an Fahrt auf. Die Qualität stieg von Minute zu Minute. In der 24. Min. hatten die Balten mit 48:40 die Nase von. Innerhalb von 70 Sekunden waren die Italiener wieder auf 47:48 dran, gingen durch einen Dreier von Danilo Gallinari in Führung und bauten diese sogar auf 57:52 aus. Vor dem Schlussviertel lagen aber wieder die "Grünen" mit 60:59 vorn.
Führung wechselt ständig
Und so ging es auch im letzten Viertel weiter. Litauen führte mit 74:68 (36.), Bargnani glich aus (74.74). Die Balten konnten sich weiter auf ihre hervorragende Dreierquote verlassen. Dennoch schafften es die Italiener durch Gallinari 35 Sekunden vor dem Ende zum 79:79 auszugleichen und den Gegenangriff zu stoppen. Elf Sekunden hatte das Team von Trainer Simone Pianigiani für den siegbringenden Wurf, doch Gentile kam nicht zum Wurf und passte zu Belinelli, der aus über acht Metern abdrücken musste - daneben. Verlängerung.
Italiener mit zu vielen Fehlern
Supernervös gingen beide Teams in die fünfminütige "Überstunde" - Ballverluste hüben wie drüben. Mantas Kalnietis brachte Litauen per Dreier - was sonst - mit fünf Punkten nach vorn. Den dritten Ballverlust der Italiener in der Verlängerung bestrafte Center Jonas Valanciunas zum 90:83. Während die Azzurri es vergeblich von außen versuchten, versetzte Paulius Jankunas mit dem elften Dreier der Litauer dem Gegner den Todesstoß. Zwei Freiwürfe von Kalnietis und der Halbfinaleinzug der Balten war mit 95:85 perfekt.
Mit einer Dreierquote von 61 Prozent (11 von 18) war der Schlüssel zum Erfolg klar. Italien kam nur auf eine Feldwurfquote von 44 Prozent (Litauen 56). Während es die Italiener in der Crunchtime zu oft mit der Brechstange versuchten, spielte das Team von Traienr Jonas Kazlauskas seine Körbe als Team heraus. 28 Assists standen nur 16 auf italienischer Seite gegenüber.
Italien trifft am Donnerstag Tschechien
Die Italiener, bei denen der Neu-Bamberger Nicolo Melli nur fünfeinhalb Minuten aufs Feld durfte (2 Punkte/1 Rebound), spielt nun am Donnerstag gegen Tschechien um die Teilnahme am vorolympischen Qualifikationsturnier. Der Verlierer dieser Partie hat am Freitag im Spiel um Platz 7 gegen den Verlierer zwischen Griechenland und Lettland eine weitere Chance das Ticket für das Qualiturnier für Rio zu erreichen.