Drei deutsche Vorrundengegner im Viertelfinale

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Mit 27 Punkten bei nur einem Fehlwurf war der serbische Center Miroslav Raduljica (rechts) der überragende Spieler des Achtelfinalspieltags. HIer lässt er sich vom Finnen Tuukka Kotti nicht aufhalten Serbien bezwang Finnland mit 94:82. Foto: Voan Valat/dpa
Mit 27 Punkten bei nur einem Fehlwurf war der serbische Center Miroslav Raduljica (rechts) der überragende Spieler des Achtelfinalspieltags. HIer lässt er sich vom Finnen Tuukka Kotti nicht aufhalten Serbien bezwang Finnland mit 94:82. Foto: Voan Valat/dpa
Große Freude herrschte bei den Tschechen um ihren Kapitän Jan Vesely (Mitte). Tschechien besiegte Kroatien überraschend deutlich mit 80:59. Foto: Yoan Valat/dpa
Große Freude herrschte bei den Tschechen um ihren Kapitän Jan Vesely (Mitte). Tschechien besiegte Kroatien überraschend deutlich mit 80:59. Foto: Yoan Valat/dpa
 
Marco "Rocky" Belinelli (rechts) beließ es beim 82:52-Sieg gegen überforderte Israelis (hier Raviv Limonad) bei 14 Punkten (vier Dreier). Foto: Voan Valat/dpa
Marco "Rocky" Belinelli (rechts) beließ es beim 82:52-Sieg gegen überforderte Israelis (hier Raviv Limonad) bei 14 Punkten (vier Dreier). Foto: Voan Valat/dpa
 
Alessandro Gentile erzielt per Korbleger zwei seiner 17 Punkte. Foto: Voan Valat/dpa
Alessandro Gentile erzielt per Korbleger zwei seiner 17 Punkte. Foto: Voan Valat/dpa
 
Litauens Jonas Maciulis (links) erzielt zwei seiner 32 Punkte gegen den NBA-Veteranen der Georgier, Zaza Pachulia. Foto: Voan Valat/dpa
Litauens Jonas Maciulis (links) erzielt zwei seiner 32 Punkte gegen den NBA-Veteranen der Georgier, Zaza Pachulia. Foto: Voan Valat/dpa
 

Klare Angelegenheiten waren die beiden Achtelfinals der Basketball-Europameiserschaft in Lille (Frankreich) am Sonntagnachmittag. Überraschend deutlich besiegte dabei Tschechien die höher eingeschätzten Kroaten mit 80:59. Serbien räumte danach mit 94:81 die tapferen Finnen aus dem Weg. Beide Sieger treffen am Mittwoch aufeinander.

Italien bezwang das Überraschungsteam Israel mit 82:52 und sieht sich - ebenfalls am Mittwoch - Litauen gegenüber, das Georgien nach hartem Kampf mit 85:81 in die Schranken wies. Aus der Vorrundengruppe B mit Deutschland, das nach drei knappen Niederlagen ausgeschieden war, zogen von den vier Achtelfinalteilnehmern Serbien, Spanien und Italien ins Viertelfinale ein - nur die Türkei scheiterte an Frankreich.


Kroaten unterschätzen Tschechen

Die Kroaten hatten offenbar schon ein mögliches Viertelfinale gegen den Nachbarn Serbien im Kopf, denn sie unterschätzen die Tschechen völlig. Angeführt vom Ex-NBA-Spieler Jan Vesely (20 Punkte, 13 Rebounds) spielte sich Tschechien mit einer starken Leistung zu seiner ersten Viertelfinalteilnahme seit der Unabhängigkeit. Vier weitere Tschechen punkteten zweistellig. Bei den Kroaten war Bojan Bogdanovic mit zwölf Zählern bester Werfer. Center Ante Tomic vom FC Barcelona ging völlig leer aus.


Raduljica nicht zu stoppen von Finnland

Mit einer starken Teamleistung und einem herausragenden Miroslav Raduljica bezwang anschließend Serbien die Finnen mit 94:81. Der Center spielte - hervorragend von seinen Mitspielern in Szene gesetzt - unter dem Brett mit den körperlich unterlegenen Finnen Katz und Maus. Bei seinen 27 Punkten in knapp 19 Minuten erlaubte er sich nur einen Fehlwurf. Unterstützt wurde bärtige Hüne von Nemanja Bjelica, der mit 19 Punkten und 14 Rebound ein Double-Double auflegte. Spielmacher Milos Teodosic fiel nicht so sehr als Scorer (8 Punkte) auf sondern eher als Passgeber. Neun der insgesamt 30 Assists der Serben gingen auf sein Konto. Finnlands Trainer Henrik Dettmann, bis 2003 Bundestrainer der Deutschen, war ob der Teamleistung des Gegners begeistert: "Wie sie zusammengespielt haben, war erstaunlich, wie sie den Ball gepasst und geteilt haben und auf 30 Assists gekommen sind - wow. Serbien hat verdient gewonnen - Glückwunsch."
Finnland hielt bis zur Pause (43:48) mit, ehe Serbien sukzessive wegzog und mit einer Dreierserie im Schlussviertel zum 89:70 die Vorentscheidung erzielte.


Italien souverän gegen Israel

Israel, das mit dem Ex-Bamberger D'or Fischer überraschend als Zweiter der Gruppe A mit nur einer Niederlage ins Achtelfinale eingezogen war, hatte gegen starke Italiener letztlich keine Chance. Marco Belinelli traf schon im ersten Viertel drei Dreier. Allesandro Gentile stellte nach der Pause (40:30) mit 13 seiner 27 Punkte die Weichen auf Sieg. Die Israelis hatten nichts mehr entgegenzusetzen. Mit 28:9 ging der dritte Abschnitt an die Azurri. Am Ende hieß es 82:52 für die Azzurri. Der Bamberger Neuzugang Nicolo Melli durfte beim Kantersieg fast 17 Minuten ran, war aber nicht vom Wurfglück verfolgt. Nur zwei seiner acht Würfe (5 Punkte) fanden ihr Ziel, dafür fischte der Power Forward sieben Rebounds von den Brettern.


Litauen zittert sich ins Viertelfinale

Das Viertelfinale komplett machte Litauen im Sonntagabendspiel mit einem 85:81-Zittersieg über Georgien. Der Silbermedaillengewinner der EM 2013 hatte gegen den Vierten der Gruppe C, der bei seiner dritten EM-Teilnahme überraschte, mehr Mühe als erwartet. Die Basketballer vom Schwarzen Meer lagen bis kurz vor der Pause stets in Front, ehe die Litauer in der Abwehr aggressiver zu Werke gingen und mit 40:39 die Nase vorn hatten. Die Georgier mit ihrem NBA-Veteranen Zaza Pachulia (23 Punkte) auf der Centerposition ließen sich aber nicht abschütteln, sodass Arvydas Sabonis, Präsident des litauischen Basketball-Verbandes und NBA-Legende, immer wieder auf der VIP-Tribüne gestenreich lamemtierte ob der Leistung seiner Nationalmannschaft. Denn die Korbjäger vom 3,7 Millionen Einwohner kleinen Georgien zogen wieder vorbei (55:49, 27.) und schlugen die Litauer mit ihren eigenen Waffen - intelligenten und fintenreichen Spielzügen. Viktor Sanikidze (14 Punke) hielt seine Farben bis zum Ende des dritten Abschnitts mit 62:61 vorn.
Jonas Maciulis übernahm nun für Litauen, da der bisherige Turniertopscorer der Balten, Jonas Valanciunas (5), ein Ausfall war. Maciulis, Euroleague-Sieger mit Real Madrid, erzielte 34 Punkte für Balten, die nun vor allem in der Abwehr ihre ganze Erfahrung in engen Spielen in die Waagschale warfen. Den Georgiern gelangen in acht Minuten im letzten Viertel nur neun Punkte. Litauen führte mit 79:71, und es waren nur noch 1:48 Minuten zu spielen. Die Georgier kamen aber noch auf 80:79 heran, ehe Maciulis zehn Sekunden vor Schluss den entscheidenden Dreier einnetzte und 3,7 Sekunden vor der Sirene mit zwei Freiwürfen zum 85:81 den Deckel draufmachte