Sonntag, 18. Februar 2024, empfängt der 1. FC Nürnberg den 1. FC Kaiserslautern. Nach dem Trainerbeben beim FCK muss der Club mit einem angeschlagenen und deshalb gefährlichen Gegner rechnen.
Wenn am Sonntag (18. Februar 2024, 13.30 Uhr) im Max-Morlock-Stadion der 1. FC Nürnberg und der 1. FC Kaiserslautern aufeinandertreffen, dürften Fußball-Romantiker ins Schwärmen kommen. Denn das Duell strotzt nur so vor Tradition (das Spiel gibt es live im TV und Stream). Der Club gegen Lautern, das sind zusammen 13 deutsche Meisterschaften und mehr als 2500 absolvierte Erstliga-Spiele, die hier aufeinandertreffen. Einen seiner neun Meistertitel holte der FCN übrigens im Jahr 1948 durch einen 2:1-Endspielsieg - gegen den FCK.
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Zeiten für beide Klubs gerade nicht besonders glorreich sind. Während der FCN nach drei Spielen ohne Sieg im grauen Tabellenmittelfeld festsitzt, ist bei den Roten Teufeln gerade richtig Feuer unterm Kessel. Nach dem Absturz auf den Relegationsplatz und nur einem Sieg aus den letzten zwölf (!) Zweitligapartien liegen die Nerven blank. Nach gerade mal acht Spielen musste der erst Anfang Dezember installierte Trainer Dimitrios Grammozis schon wieder gehen. Zu groß ist die Angst vor einem Abstieg in die 3. Liga. Selbst der Einzug ins Halbfinale des DFB-Pokals (3:1-Sieg bei der Hertha) rettete den ansonsten weitgehend glücklosen Grammozis nicht. Über Grammozis' Nachfolger berichtet unser Partnerportal inrlp.de.
Trainerbeben bei FCN-Gegner Kaiserslautern - Nürnberg ist gewarnt
Apropos DFB-Pokal: Grammozis' erstes Spiel als FCK-Trainer war das Achtelfinale im Pokal gegen den 1. FC Nürnberg am 5. Dezember 2023. Nach dem 2:0-Sieg auf dem Betzenberg hofften alle, die es mit den Lauterern halten, auf die Wende. Heute sind wir schlauer und Grammozis seinen Job schon wieder los. Klar ist: Auf Cristian Fiéls FCN kommt eine unangenehme Aufgabe zu. Ein Trainerwechsel kann viel positive Energie freisetzen, der FCK will unbedingt weg aus der Abstiegszone. Drei Punkte in Nürnberg würden dem Verein etwas Luft verschaffen. Mit dann 24 Punkten könnte man in der Tabelle zwei Plätze nach oben klettern, Eintracht Braunschweig und Schalke hinter sich lassen. Der FCN dagegen will die obere Tabellenhälfte nicht gänzlich aus dem Blick verlieren, braucht nach zwei nicht überzeugenden Unentschieden gegen Aufsteiger seinerseits ein Erfolgserlebnis.
Was sagt die Statistik? Kaiserslautern ist gegen Nürnberg tatsächlich schon seit sechs Pflichtspielen ungeschlagen, hat in dieser Saison nicht nur im Pokal, sondern auch in der Liga gewonnen. Im Hinspiel setzten sich die Pfälzer mit 3:1 durch. Schon nach 30 Minuten lag der Club mit 0:3 hinten, Lukas Schleimer traf noch vor dem Seitenwechsel zum 1:3. FCN-Keeper Christian Mathenia sah kurz vor Schluss Rot und Tim Handwerker ging ins Tor. Interessant auch: Sowohl im Hinspiel als auch im Pokal trafen die FCK-Stürmer Ragnar Ache und Richmond Tachie. Auf die beiden sollten die Nürnberger Verteidiger also besonders aufpassen.
Die Gesamtbilanz in Liga 2 spricht zwar für den Club (sechs Siege, drei Remis und vier Niederlagen), der letzte Dreier gegen den FCK ist aber schon sehr lange her. Am 1. Spieltag der Saison 2017/18 schickte Nürnberg die Gäste mit 3:0 wieder nach Hause. Hanno Behrens, FCK-Torwart Marius Müller per Eigentor sowie Kevin Möhwald erzielten die Tore, gecoacht wurde der 1. FCN damals von Michael Köllner. Club-Verteidiger Enrico Valentini dürfte sich noch erinnern, der 34-Jährige stand damals in der Startelf. Zu Hause hat der Club in der zweiten Bundesliga gegen Kaiserslautern außerdem noch nie verloren. Der letzte Auswärtssieg des FCK war ein 3:1 im Oktober 2010 - damals spielten beide Klubs aber noch eine Etage höher.
Uzun kehrt gegen FCK in Startelf zurück - Fiél muss Abwehr umbauen
Im Gegensatz zum Spiel beim SV Wehen Wiesbaden kann Jungstar Can Uzun voraussichtlich wieder mitmischen. Gegen die Hessen fehlte der 18-jährige Toptorjäger krankheitsbedingt, stand am Dienstag aber schon wieder auf dem Trainingsplatz. Dass Uzun auch nächste Saison das Club-Trikot trägt, wird derweil immer unwahrscheinlicher. Ein Bundesligist soll sich mit Uzun bereits einig sein. Auch Kanji Okunuki, in Wiesbaden ebenfalls krank ausgefallen, war wieder dabei und sollte ebenso wie Uzun gegen Lautern in die Startelf zurückkehren. Ob es für Valentini für einen Kader-Platz reicht, wird sich zeigen, der etatmäßige Kapitän drehte am Dienstag Laufrunden um den Trainingsplatz. Johannes Geis fehlte krankheitsbedingt.
Gegen Kaiserslautern muss Fiél in jedem Fall in der Innenverteidigung umbauen, denn Iván Márquez - gegen den SV Wehen noch Torschütze - holte sich die fünfte Gelbe ab und fehlt gesperrt. Seinen Platz wird wohl Ahmet Gürleyen einnehmen. Der wieder genesene Joseph Hungbo dürfte mehr Minuten bekommen, ein Platz in der ersten Elf ist aber wohl noch keine Option.