Erstens: Im Norden, auf Höhe des Hochhauses "Langer Johann" über den Dechsendorfer Damm. Hier würde die bisherige Brücke um eine Spur ergänzt, die dann ausschließlich die StUB sowie Busse nutzen dürften.
Zweitens: Die StUB könnte im Süden über den Büchenbacher Damm fahren, als Verlängerung der Paul-Gossen-Straße. Auch hier gilt: Es würde keine vorhandene Pkw-Spur gestrichen, sondern die Brückenerweiterung gelte exklusiv für den ÖPNV, sprich StUB und Busse.
Dechsendorfer und Büchenbacher Damm hätten einen Vorteil, sagt Daniel Große-Verspohl, Geschäftsleiter des StUB-Zweckverbands. Es sei "charmant", weil man mit den bestehenden Brücken arbeiten könne.
Anders bei der Variante drei: Die "mittlere Regnitzquerung". Hier müsste eine völlig neue Brücke gebaut werden. Entweder man würde die Wöhrmühlinsel queren oder man würde die Brücke an der A 73-Ausfahrt Erlangen-Zentrum (Werner-von-Siemens-Straße) verlängern. Letzteres gilt als Hauptvorschlag der Planer, die aber alle fünf Varianten weiter prüfen wollen.
Auwald und Seelöcher, die Mückenfledermaus und der große Abendsegler müssen sie berücksichtigen. Ebenso den Hochwasserschutz sowie die Rolle für Naherholung und städtisches Mikroklima. "Naturschutz ist das Wesentliche. Aber mit allen Varianten wird es gewisse Eingriffe in Schutzgebiete geben", sagt Große-Verspohl.
Bei allen Optionen wird als Ausgangspunkt die Güterhallenstraße (Arcaden) angenommen, von wo aus man die Bahngleise unterfahren würde. Eine Version sieht einen Abstecher zu den Großparkplätzen vor. Angedacht wurde auch eine Route, die von den Arcaden durch die Fußgängerzone über Hugenotten- und Schlossplatz bis zum Martin-Luther-Platz führt und dort Richtung Dechsendorfer Damm abbiegt. Doch wegen der zu schmalen Pfarrstraße wird diesem Weg keine Chance eingeräumt - was mancher Besucher des "Lokalforums" bedauerte.
Ost-Ast: Er ist wieder da
Nicht nur in Erlangen wird an der StUB geplant. 14 Kommunen im Osten der Stadt versuchen, den Ost-Ast wiederzubeleben. Sie wollen den Anschluss an die Gräfenbergbahn. Buckenhof, Uttenreuth, Eckental, Heroldsberg und Forchheimer Gemeinden wie Neunkirchen stützen sich auf neue Prognosen zu gestiegenen Pendlerzahlen. 2015 noch im landkreisweiten Bürgerentscheid abgelehnt, wollen die Kommunen mit dem Ost-Ast nun selbst aktiv werden. Bis Ende des Jahres haben sie Zeit, um eine mögliche Planung einzubringen. Nun sollen Studien her, ob das Vorhaben Sinn macht. 60.000 Euro wollen die Kommunen hierfür ausgeben.
Verglichen mit den StUB-Gesamtplanungskosten ist dies wenig. Hier rechnet man mit fast 40 Millionen Euro. Der Bau der StUB im bisherigen Streckenverlauf soll an die 300 Millionen Euro kosten. 90 Prozent sollen von Bund und Land kommen. An Werktagen ist ein 10-Minuten-Takt vorgesehen. Von Büchenbach nach Herzogenaurach wird voraussichtlich im 20-Minuten-Takt gefahren. Aussagen zur Fahrtzeit gibt es noch nicht.
Auf der Webseite des Zweckverbands Stadt-Umland-Bahn kann man sich detailliert über das Infrastrukturprojekt informieren.