Neue Betrugsmasche in Oberfranken: Detail macht Schockanruf besonders hinterlistig

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Bei einer 82-Jährigen in Lichtenfels klingelt das Telefon. Als sie den Anruf annimmt, meldet sich eine angebliche Kommissarin. Zudem soll im Hintergrund des Telefonats die Stimme der Tochter zu hören gewesen sein.

Eine Seniorin hat in Lichtenfels einen Schockanruf erhalten, bei dem angeblich die Stimme ihrer Tochter im Hintergrund zu hören war. Eine Anruferin, die sich als Polizistin ausgab, täuschte der 84-Jährigen vor, dass ihre Tochter einen tödlichen Unfall verursacht habe, wie die Polizei mitteilte. Die vermeintliche Beamtin forderte eine Kaution von 45.000 Euro von der Frau.

Im Hintergrund des Anrufs am Freitagnachmittag (5. September 2025) soll die Tochter der Seniorin zu hören gewesen sein, die den Unfall und die Kautionsforderung bestätigte. Danach wurde das Telefonat laut Polizei beendet. Später wurde der Sohn der 82-Jährigen angerufen. Die angebliche Kommissarin erzählte ihm dieselbe Geschichte wie zuvor seiner Mutter. Auch er habe im Hintergrund die Stimme seiner Schwester gehört.

Nach Angaben der Polizei wurden die Stimmen der Familienangehörigen mithilfe von Künstlicher Intelligenz imitiert und in das Telefonat eingespielt. Wie genau dies funktionierte, war zunächst unklar. Der Familie fiel der Betrug auf. Sie verständigte sich untereinander und erkannte so den Schwindel. Dadurch wurde verhindert, dass die 82-Jährige das Geld zahlte.

Wie wir künstliche Intelligenz einsetzen 
Vorschaubild: © Karl-Josef Hildenbrand (dpa)