Laut Dublin-II-Verordnung hätte der kranke, in Coburg lebende Afghane Matin Amiri am Dienstag nach Italien abgeschoben werden sollen. Eine Beschwerde seiner Anwältin hat das verhindert.
Montagnachmittag war Matin Amiri noch voller Angst. Eine Abschiebung nach Italien wäre für ihn vielleicht das Todesurteil gewesen. Denn der 20-Jährige leidet unter Hämophilie Typ A, auch Bluter-Krankheit genannt. Mit entsprechender Therapie kann er damit ganz gut leben. In Italien aber bekommt er diese Therapie nicht. Im Mai 2011 hatte ihn das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge schon einmal dorthin abschieben lassen. Der Grund: Italien war für den Flüchtling einst die erste Anlaufstelle, und laut Dublin-II-Verordnung muss er in dieses Land zurück.
"Ich kenne da niemanden, spreche die Sprache nicht und habe zwölf Tage auf der Straße gelebt", erzählt Matin Amiri. Ganz zu schweigen von einer medizinischen Betreuung. "Dafür muss man bezahlen." Wie aber soll das gehen ohne Arbeit, ohne Wohnung, ohne soziale Kontakte?
Eine Versicherungskarte hat er auch nicht.
Der junge Mann flüchtete zurück nach Deutschland. Nach einem schlimmen Sturz schwebte er in Lebensgefahr, aber Erlanger Ärzte retteten ihn. Doch Matin Amiri ist geschwächt, wiegt nur noch 47 Kilogramm und geht an einer Krücke. Bis zum Dienstag vergangener Woche war er in stationärer Behandlung. Sein Zustand hatte sich verbessert. Dann kam der Schock: Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hält an der Abschiebung fest. Am Dienstag sollte der junge Mann in den Morgenstunden abgeholt werden.
Inzwischen hatte auch der bayerische Flüchtlingsrat Alarm geschlagen und eine Bundestagspetition eingereicht, die 874 Menschen unterschrieben haben. "Es gibt ein aktuelles Gutachten vom Klinikum Coburg, dass Matin Amiri nicht reise- und transportfähig ist", sagt Tobias Klaus vom Flüchtlingsrat.
Er ist überzeugt, dass in einem solchen Fall auch die Ausländerbehörde vor Ort eine Abschiebung stoppen könnte. Das sieht Elmar Jonas, Betreuer der Flüchtlinge in der Asylbeweberunterkunft in der Uferstraße, nicht anders. "Die Frist läuft zwar am 13. November ab, aber angesichts des schlechten Gesundheitszustandes von Herrn Amiri könnte man auch noch zwei bis drei Wochen warten." Doch die Ausländerbehörde in Coburg berufe sich ausschließlich auf die Entscheidung des Verwaltungsgerichts in Bayreuth.
Das bestätigt Peter Schrickel, Leiter der Coburger Behörde. Über Einzelheiten könne er aber aus Gründen des Datenschutzes keine Auskunft geben.
Nur so viel: "Die verwaltungsgerichtliche Entscheidung ist für uns bindend." Und für die Beurteilung der Reisefähigkeit sei das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge zuständig.
In der Zwischenzeit war auch die Anwältin Gudrun Weckmann-Lautsch aus Esslingen aktiv. Sie vertritt Matin Amiri und hatte Beschwerde beim bayerischen Verwaltungsgerichtshof in München erhoben. Gestern kam die Entscheidung und Anwaltskollegin Claudia Ramming teilte dem Tageblatt mit: "Das Bundesamt für Migration und und Flüchtlinge hat den Flug storniert." Und wie geht es weiter? "Jetzt haben wir genug Zeit, das Asylverfahren anzugehen."
Neben dem bayerischen Flüchtlingsrat hatten sich unter anderem Coburger Ärzte, Pro Asyl, die Diakonie Coburg und Stadtrat Martin Lücke (SPD) für den Afghanen eingesetzt.
@abseits
Wenn sie die Statistiken zum "rechtsextremen Gedankengut" lesen, werden Sie feststellen, das dieses dort überdurchschnittlich zunimmt, wo der Sozialismus geherrscht hatte. Das ist kein Zuffall, da diese totalitären Weltanschauungen (nationaler und internationaler Sozialismus) Brüder gleichen Blutes sind. Die einen bekämpfen die "Rasse" und die anderen die "Klasse".
Und da unsere (ehemaligen) Mitbürger jüdischen Glaubens eher liberal und wohlhabend waren, stehen sie auf der "schwarzen Liste" beider Ideologien.
"Gutmenschen" - lt. Duden: Mensch, der sich in einer als unkritisch, übertrieben, nervtötend o. ä. empfundenen Weise im Sinne der Political Correctness verhält, sich für die Political Correctness einsetzt.“
...war/ist wohl ein Begriff aus dem jiddischen, der sozialistische Heuchler und 'Pharisäer' ironisch auf's Korn nam. (Das sind die träumerischen Gemeinwohl-Sozialisten jeglicher coleur, denen die Juden regelmäßig und aus guten Gründen skeptisch gegenüberstanden, das sie in der Mehrheit eher dem liberalen und libertären Lager angehörten)
Was haben Sie gegen diesen Begriff, der aus libertärer Sicht passend einen sozilistischen Heuchler und Pharisäer kennzeichnet?
Sind sie ebenfalls Anitsemit? (wie die meisten Sozialisten egal ob rechts und links: http://www.hagalil.com/antisemitismus/europa/linker-antisemitismus.htm
Des weiteren sollten Sie nicht diejenigen diffamieren, die die Einhaltung der Gesetze fordern. Gesetzesbrüche sind stets der Anfang vom Ende freiheitlichen Ordnung. War doch z.B. der Slogan 'Gemeinwohl geht vor Eigennutz' die zentrale Aussage im Parteiprogramm der NSDAP (.. und der heutigen Linken), mit dem alles "platt" gemacht werden durfte, was den Definitionen vom Gemeinwohl und der Ermächtigung zur Daseinsvorsorge durch den Staat widersprach.
Ich möchte mich durchaus von rechtem Gedankengut weit distanzieren ... ABER :
Es tut weh, solche Artikel und damit den Zustand in diesem Land zu sehen. Traurig genug, aber "Abersdorfer" hat doch irgendwie zumindest nicht ganz unrecht ! Ist es nicht wirklich so, dass uns "normalos" immer mehr Leistungen der GKV gekürzt oder komplett verwehrt werden ? Nur alleine der Satz
"Ganz zu schweigen von einer medizinischen Betreuung. "Dafür muss man bezahlen." Wie aber soll das gehen ohne Arbeit, ohne Wohnung, ohne soziale Kontakte? "
ist doch - Entschuldigung - zum KOTZEN. Bezahlen müsste man auch hier, allerdings übernimmt das bei uns ganz kulant die Masse. Erklären Sie doch dies mal den vielen GKV-Versicherten, die unglaublich viele Leistungen nicht oder nicht voll bekommen !
Wieder einmal der Begriff "Gutmenschen" und wieder einmal das blöde Stammtischgeschwätz "Ausländer bekommen alles, nur die arbeitssamen Deutschen nicht". Und das zu einer Zeit, da überall festgestellt wird, daß das rechtsextreme Gedankengut zunimmt und die wirklich besonnen Deutschen, die gibt es nämlich auch, dagegen angehen und kämpfen. Abersdorfer sollte seine Kommentare im Fränkischen Heimatschutz veröffentlichen, dort gehören sie nämlich hin und sollte uns hier mit seinen rassistischen Gedankengut verschonen.
Oh ja, da haben die Gutmenschen sich mal wieder über das Gesetz gestellt und scheinbar gewonnen.
Hauptsache Illegale bekommen in Deutschland alle Medizinischen Behandlungen, wo gegen die alten Leute in Deutschland, die hier ein Leben lang gearbeitet haben, kaum Geld haben um die Rezeptgebühren zu bezahlen.
Ja welch ein schönes Land, nur für die eigenen Bewohner ist kein Geld da.