Es wird wieder wärmer: Wann kann ich meine Heizung nun abschalten?

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Heizen im Frühling
Der Frühling steht vor der Tür - kann ich meine Heizung jetzt runterdrehen?
Heizen im Frühling
Marcus Brandt/dpa

Für viele war diese Heizsaison wegen horrender Energiepreise kein Vergnügen. Nun steht aber der Frühling vor der Tür und so manch einer fragt sich: Wann kann ich meine Heizung endlich wieder runterdrehen? Ganz so einfach ist es aber nicht - denn das alles sollte man beachten.

Auch wenn das Wetter in den kommenden Tagen auf Achterbahnfahrt geht - die warme Zeit des Jahres steht wieder bevor. Und damit endet so langsam auch die Heizsaison. Da diese diesmal wegen der anhaltenden Energiekrise besonders teuer war, können es manche kaum erwarten, den Regler an der Heizung wieder runterzudrehen. Doch Vorsicht: Auch wenn das Quecksilber in den kommenden Tagen wieder die 20-Grad-Marke knackt, sollte man nicht sofort auf das Heizen verzichten. In manchen Fällen könnte das nämlich unangenehme Folgen haben.

Denn wer seine Heizung zu früh abstellt, der riskiert Kälteschäden am Gebäude - und auch der Schimmel sprießt gerne, wenn die Temperatur in der Wohnung unter die 14 Grad sinkt. Und die potenziell gesundheitsschädlichen Pilze fühlen sich besonders dort wohl, wo sich in kalten Räumen Kondenswasser sammelt. Außerdem könnte ein vorzeitiges Abschalten zur Kostenfalle werden, sollten die Temperaturen doch noch einmal in den Keller gehen. Denn: Eine ausgekühlte Wohnung wieder aufzuheizen kostet mehr Energie, als ein gewisses Wärme-Level zu halten. 

Vorsicht Schimmel und Kälteschäden: Heizung nicht gleich komplett abschalten

Deshalb ist es ratsam, die sogenannte Heizgrenze zu beachten. Die ist jedoch für jedes Gebäude individuell, denn dabei spielen das Alter des Baus sowie die Dämmung eine Rolle. "Bei älteren, schlecht gedämmten Gebäuden beträgt sie ungefähr 15 bis 17 Grad, bei sehr gut gedämmten Gebäuden beträgt sie circa 12 Grad Außentemperatur", erläutert Jörg Schütz gegenüber dem Bayerischen Rundfunk (BR). Er ist der Technische Geschäftsführer des Fachverbands Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik Bayern. Insgesamt weist Schütz darauf hin, dass eine gute Dämmung die Heizkosten allgemein gering hält.

Wer aber jetzt schon das Heizen einschränken will, kann dies laut der Verbraucherzentrale Bayern gerne schrittweise tun. Denn nicht jedes Zimmer muss gleich warm sein. In Fluren reichen 15 Grad Celsius, im Schlafzimmer bis zu 17 Grad und in Wohn- sowie Kinderzimmern 20 bis 22 Grad Celsius. Die Verbraucherzentrale mahnt aber zur Vorsicht: "Temperaturunterschiede von mehr als fünf Grad zwischen Räumen innerhalb der Wohnung können schnell zu einem Schimmelproblem führen, zum Beispiel wenn warme, feuchte Luft aus einem Wohnraum in kühlere Räume gelangt." Deshalb sollte man die Türen zwischen unterschiedlich beheizten Räumen stets geschlossen halten. Was sich außerdem lohnt: Die Temperatur von Wohn- und Arbeitszimmern in der Nacht um fünf Grad zu senken.

Schimmel kann man wiederum durch das richtige Lüften verhindern, denn so bekommt man die unerwünschte Feuchtigkeit wieder raus aus den Räumen. Um die Luft schnell auszutauschen, rät die Verbraucherzentrale zum Stoß- oder Querlüften: "Das sorgt schnell für frische Luft. Im Winter bei niedrigen Außentemperaturen oder Wind reichen drei bis fünf Minuten. Im Frühjahr oder Herbst kann der komplette Luftaustausch zehn bis 20 Minuten dauern. Aus hygienischen Gründen sollte mindestens drei bis vier Mal pro Tag die Luft komplett ausgetauscht werden."

Richtiges Lüften hilft gegen die Schimmelbildung 

In Heim-Büros hat das Lüften noch einen wichtigen Nebeneffekt: Eine regelmäßige Zufuhr von frischer Luft fördert die Konzentration. Deshalb empfiehlt der Heiz-Profi Jörg Schütz: "Täglich mehrmals für 3 bis 5 Minuten eine Stoßlüftung durchführen, unter anderem um die Luftfeuchtigkeit zu senken und um konzentrierter arbeiten zu können."

In Räumen mit hoher Feuchtigkeit - also im Bad oder im Schlafzimmer - sollte man laut der Verbraucherzentrale etwas anders vorgehen. Denn in Handtüchern, Matratzen oder Bettdecken lauert dauerhaft Feuchtigkeit, die über die Luft in die Wände wandert: "Um diese Luftfeuchtigkeit loszuwerden, sollten Verbraucher einmal durchlüften und anschließend das Fenster zwei bis drei Stunden auf Kipp stehenlassen." Hierbei gilt aber: Während dem Lüften die Heizung um 50 Prozent runterdrehen.