Strom sparen mit Smart Meter: Für wen ein Einbau schon 2025 Pflicht wird

3 Min
Smart Meter sollen bis 2032 analoge Stromzähler ersetzen.
Smart Meter, Stromzähler
MemoryMan/AdobeStock

Im Zuge der Energiewende sollen bis 2032 Smart Meter herkömmliche, analoge Stromzähler ersetzen. Ab 2025 werden nach und nach die intelligenten Stromzähler eingebaut - für manche ist das mit Beginn des nächsten Jahres sogar Pflicht.

  • Funktionsweise und Sinn von Smart-Metern
  • Kritik an der neuen Technik
  • Ablauf der Einführung: Umbau in deutschen Haushalten bis 2032
  • Vorteile der Smart-Meter: Strom und damit Geld sparen

Sogenannte Smart Meter sollen bis 2032 in allen deutschen Haushalten die bisherigen analogen Stromzähler ersetzen. Zum Neustart der Digitalisierung im Rahmen der Energiewende schreibt das das Gesetz vor. Die intelligenten Stromzähler können dabei helfen, Strom und damit bares Geld zu sparen. Sie machen den Stromverbrauch für Verbraucher transparenter und ermöglichen es zudem, Strom besonders dann zu nutzen, wenn er günstig ist. Wer meint, dass bis 2032 noch genug Zeit bliebe den Stromzähler zu tauschen, sollte sich informieren: für manche Haushalte gilt bereits ab 2025 eine Pflicht auf Smart Meter umzurüsten.

Funktionsweise und Sinn von Smart-Metern

Smart Meter sind die Stromzähler der Zukunft. Sie erfassen nicht nur den Stromverbrauch, sondern können durch ihr verbautes Gateway mit dem Internet und somit auch mit dem Stromanbieter kommunizieren. Sie sind in erster Linie dafür angedacht, dynamische Strompreise zu ermöglichen, sollen aber auch viel zum Klimaschutz beitragen.

Aktuell sind in den meisten deutschen Haushalten analoge und digitale Stromzähler installiert, die nichts weiter können als die Kilowattstunden, die der Haushalt verbraucht, zu zählen. Der Verbrauch wird dann, überwiegend einmal jährlich, abgelesen und zu einem vorher festgelegten Preis den Kunden in Rechnung gestellt. Damit wird mit den Smart-Metern Schluss sein. Dann soll der Strompreis dynamisch geregelt werden. Die Stromanbieter können dann kurzfristige Schwankungen beim Einkaufspreis an die Kunden weitergeben.

Des Weiteren wird es mit den Smart-Metern möglich sein, dynamische Stromverträge anzubieten. So kann der Strompreis auch an tägliche Schwankungen angepasst und die Kunden mit dem Preis dazu animiert werden, dann Strom zu verbrauchen, wenn die Nachfrage gering ist. So kann in Zukunft auch die Auslastung des Stromnetzes besser gesteuert werden.

Kritik an der neuen Technik

Das Thema der smarten Stromzähler ist kein neues. Schon seit mehreren Jahren wird heiß über die Vor- und Nachteile diskutiert. Während mancher Einwand durchaus nachzuvollziehen ist, gibt es von den Smart Meter-Gegnern auch teils propagandistischen Widerspruch. So ist zum Beispiel ein erhöhtes Krebsrisiko durch Elektrosmog nicht wissenschaftlich zu beweisen.

Amazon-Tipp: EASTRON SDM630 MODBUS-MID V2 Stromverbrauchsmesser

Dass es aber Verbesserungsbedarf bei den neuen Stromzählern gibt und gab, zeigt das Gerichtsurteil des nordrhein-westfälischen Oberverwaltungsgerichts (OVG) in Münster. Dies hatte im März 2021 festgestellt, dass die damals verfügbaren Geräte nicht den gesetzlichen Anforderungen in Bezug auf Sicherheit und Interoperabilität genügten. Mit ihnen war es nicht nur möglich, Zählerstände automatisch digital über das Internet abzulesen, sondern auch den Stromverbrauch von außen zu steuern und somit in die Firmen und Privathaushalte von außen einzugreifen.

Das zu Beginn dieses Jahres erlassene Gesetz hat nun nachgebessert und es ist sichergestellt, dass der Stromverbrauch Privatsache bleibt. Die Angst vor Fremdeinwirkungen wie Manipulation, Blackout und Hackerangriffen bleibt zwar bestehen, doch sind die Smart Meter inzwischen deutlich sicherer, da die Geräte einen aufwendigen Zertifizierungsprozess durchlaufen.

Ablauf der Einführung

Geht es nach Wirtschafts- und Umweltminister Robert Habeck, kann die Einführung der Smart-Meter-Pflicht nicht früh genug kommen. Laut seinen Aussagen muss das Energiesystem klüger gefahren und gemanagt werden. Er möchte es so schnell wie möglich digitalisieren.

Der Grünen-Politiker bemängelt in einem Pressestatement, dass die bisherigen Fortschritte "zu klein, zu langsam und zu spät" seien. Es müsse schnell Schwung in die Energiewende gebracht werden. Die Smart Meter sieht er als "Kern der digitalen Energieinfrastruktur". Der aktuelle Plan der Regierung sieht vor, dass ab 2025 alle Haushalte, die zwischen 6.000  und 10.000 Kilowattstunden im Jahr an Strom verbrauchen, mit Smart Metern auszustatten sind. Das ist beispielsweise bei einem Mehrpersonenhaushalt der Fall. Bis 2032 soll dann in jedem deutschen Haushalt ein Smart Meter den Stromverbrauch erfassen. Durchschnittshaushalte, die hierzulande laut Bundeswirtschaftsminister etwa 3.500 kWh Strom verbrauchen, bleiben aber nicht außen vor. Bei Meldung beim Stromanbieter ist dieser dann auch verpflichtet, kleinere Verbraucher mit den neuen Geräten auszustatten. 

Aktuell sind schon einige größere Betriebe und neuere Immobilien mit den Smart Metern ausgestattet. In den kommenden Jahren sollen größere Stromverbraucher nach und nach mit den neuen Stromzählern ausgestattet werden. Zudem haben Stromversorger die Pflicht, bei Interessenten innerhalb von 4 Monaten ein Smart Meter zu installieren, denn ab 2025 sollen variable Stromtarife für alle Haushalte angeboten werden. 

Finde dein Zuhause auf immo.inFranken.de!

Vorteile der Smart Meter

Die neuen digitalen und vernetzten Stromzähler sollen nicht nur das Stromnetz stabilisieren, sondern für die Kunden einen deutlichen Mehrwert bieten. In erster Linie werden dabei immer wieder die variablen Stromtarife angeführt, die es den Anbietern möglich machen sollen, die Schwankungen des Strompreises an den Verbraucher weiterzugeben.

Der Strompreis wird im Großhandel von Angebot und Nachfrage bestimmt. Bei viel Sonnenschein und konstant starkem Wind geht der Preis deutlich in den Keller. Schlechte Bedingungen für die regenerativen Energiequellen treiben den Preis hingegen nach oben. Diese Schwankungen werden aktuell nicht an die Kunden weitergegeben. Können die Verbraucher sich in Zukunft auf die Schwankungen einstellen und Stromfresser wie Spül- und Waschmaschine oder auch Ladevorgänge des E-Autos an die Bedingungen anpassen, können die Endkunden dank der Smart Meter sehr viel Geld sparen.

Der Strompreis variiert aber auch im Tagesverlauf. Die Verbrauchsspitzen am Morgen und am Abend könnten durch variable Stromtarife gemildert werden, da die Verbraucher in der Zeit des höchsten Strompreises eher darauf achten würden, Strom zu sparen.

Resümee

Die Smart Meter werden nicht nur einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, sondern auch die Endverbraucher dazu anspornen, in Zeiten des höchsten Strombedarfs Maß zu halten. Durch variable Strompreise können die Verbraucher bares Geld sparen und zudem etwas zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen.

Smart Meter: Die besten Angebote auf Amazon ansehen

Strom wird wieder teurer: Ab März erhöhen 106 Grundversorger die Preise. Wenn du dem Anstieg ein Schnippchen schlagen willst, bleibt nur eine Möglichkeit: den Anbieter wechseln.

Du interessierst dich für die Themen Energie, Heizen und Strom? Hier findest du weitere interessante Artikel:

Check24: Jetzt Strompreise vergleichen und Stromanbieter wechseln
Artikel enthält Affiliate Links