Ein Stück Folie hinter die Heizung kleben und einfach Energie sparen: Funktioniert das wirklich? Das steckt hinter dem Trick mit der Reflexionsfolie.
- Was ist Dämmfolie?
- Wie wird sie angebracht?
- Welchen Effekt hat sie?
Die Preise für Strom, Gas und Öl sind auf schwindelerregende Höhen gestiegen. Um diese ein wenig abzufedern, wird oft dazu geraten, hinter den Heizkörpern eine sogenannte Heizkörper-Reflexionsfolie anzubringen. Doch spart man wirklich damit?
Was ist die Heizkörper-Reflexionsfolie und wie bringt man sie an?
Die Heizkörper-Reflexionsfolie* ist im Grunde genommen eine dünne Platte. Auf der einen Seite besteht sie aus einer Dämmschicht, meist Polystyrol, auf der anderen Seite ist eine Aluminiumfolie aufgebracht. Man erhält sie in den meisten Baumärkten und im Fachhandel entweder auf einer Rolle oder aber als einzelne Platte. Je nach Qualität und Dicke liegen die Kosten zwischen circa fünf bis fünfzehn Euro pro Quadratmeter. Damit ist diese Art der Dämmung relativ preiswert.
Anbringen kannst du sie selber, sofern du über ein wenig handwerkliches Geschick verfügst. Spezialwerkzeug ist dafür nicht notwendig. Du schneidest die Folie auf das passende Maß zurecht, dann reinigst du die Wand hinter dem Heizkörper. Sie muss staubfrei und frei von möglichen Spinnweben sowie trocken sein. In den meisten Fällen ist sie selbstklebend, das heißt, du entfernst die Schutzfolie und klebst sie vollflächig auf. Dabei achtest du darauf, dass die aluminiumbeschichtete Seite in Richtung Heizkörper zeigt.
Ein Problem entsteht nur dann, wenn die Heizung sehr nah an der Wand ist, du die Folie also nicht einfach dahinter schieben kannst, oder aber in Nischen sitzt, wo du schlecht hinkommst. Es empfiehlt sich, den entsprechenden Heizkörper vorher abzumontieren. Hier sollte allerdings eine Fachkraft Hand anlegen. Du musst aber unbedingt dafür sorgen, dass die Folie wirklich komplett auf der Wand klebt, andernfalls kann es zu einer unangenehmen Schimmelbildung führen.
Funktionsweise und was man spart
Die Reflexionsfolie hat zwei Funktionen: Durch die Dämmschicht wird verhindert, dass durch das Mauerwerk die Kälte von außen in den Raum dringt, sie wirkt also zunächst einmal isolierend. Zum anderen wird durch die Aluminiumschicht die Wärme von der Wand wieder nach innen abgestrahlt, damit geht sie nicht nach außen durch die Mauer verloren. Durch die Abstrahlung der Wärme nach Innen erreichst du schneller die gewünschte Temperatur. Somit wird also die Innentemperatur mit weniger Energieaufwand erreicht.
Doch wie hoch ist das Einsparpotenzial am Ende? Nach Einschätzung von Expert*innen bringt eine Reduzierung der Raumtemperatur um ein Grad eine Ersparnis von circa sechs Prozent. Wenn man diese Ersparnis zugrunde legt, so ist unter Umständen eine Gesamtersparnis von etwa sechs bis zwölf Prozent der Heizkosten möglich, allgemein wird aber von vier Prozent ausgegangen. Laut Focus sparst du somit bei Heizkosten von circa 2.000 Euro rund 80 Euro pro Jahr. Generell gilt allerdings: Je schlechter eine Wand isoliert ist, umso größer kann das Einsparpotenzial sein. Dennoch gilt es zu beachten, dass man von diesen Folien keine Wunder erwarten kann, sie ersetzen keine grundlegenden Maßnahmen zur Wärmedämmung. Dazu kommt, dass sie nur punktuell angebracht werden, also nur einen kleinen Teil der Wände bedecken. Doch sie verbessern generell den Wärmeschutz und auch das Raumklima.