Es kann noch aus anderen Gründen passieren, dass die Blätter der Bäume sich bereits verfrüht entfärben und abfallen. Diese können beispielsweise abiotische Schadfaktoren wie Spätfrost sein. Andererseits können auch sogenannte biotische Schadfaktoren wie ein Milben-, Insekten- oder Pilzbefall Grund für die Schäden eines Baumes sein.
Welche Rolle die Ozonschicht bei den Baumschäden spielt
Ein weiterer Grund, weshalb die Blätter von Bäumen sich verfärben und verfrüht abfallen, ist Ozon. Ozon ist ein aus drei Sauerstoffatomen bestehendes, instabiles Molekül. Der Deutsche Wetterdienst betont, dass Ozon in der Stratosphäre grundsätzlich erwünscht ist. Dort kann es als Ozonschicht das schädliche UV-Licht der Sonne absorbieren. In Bodennähe ist es jedoch als Umweltgift unerwünscht. Von Ort zu Ort ist die Ozonbelastung sehr unterschiedlich. Sie kann allerdings zu Reizungen der Atemwege, einer erhöhten Korrosion und Baumsterben führen. Das sogenannte "Bodenozon", das schädlich ist, entsteht vorwiegend an heißen Sommertagen in der Abluft größerer Städte. Hohe Ozonkonzentrationen gibt es daher oft in dicht besiedelten Regionen.
Ozonschäden an Bäumen können wir beispielsweise an Entfärbungen, Rötungen und braunen beziehungsweise bronzeartigen Verfärbungen des Blattes erkennen. Laut Vollenweider können Ozonschäden jedes Jahr, überall und in verschiedenen Baum- und Straucharten beobachtet werden. Auffällige Ozonschäden kannst du dem Waldökologen zufolge vor allem an der Rotbuche, der Hainbuche, der Salweide, dem Haselnussbusch oder dem Roten Hartriegel erkennen. Obwohl Hitzewellen die Ozonwerte ansteigen lassen, gab es laut dem Waldökologen im Jahr 2022 nur wenige Ozonschäden. Dies lässt sich damit erklären, dass die Bäume das Ozon nicht aufnehmen konnten. Die Hitze und Trockenheit führen dazu, dass die Bäume ihre Spaltöffnungen schließen. Folglich nehmen sie nur wenig Ozon auf. Aus dem Grund sind Ozonschäden im Mittelmeerraum nicht weit verbreitet.
Kehren Niederschläge zurück, können sich die Bäume allerdings wieder von der Hitze erholen. Auch eine kurzfristige Kühlung kann den Stress, der bei den Bäumen entsteht, verringern. Gibt es einen wiederholten Ozonschaden, könne dieser laut Vollenweider nach bisherigen Beobachtungen nicht zu einem Baumsterben führen. Allerdings vermutet der Experte, dass Ozonschäden andere negative Folgen wie beispielsweise ein niedriges Holz- und Wurzelwachstum oder eine verringerte Kohlenstoffspeicherung mit sich führen. Wie genau die langfristigen Effekte auf die Bäume aussehen, kann allerdings nicht mit Gewissheit vorausgesagt werden.
Fazit: Die Dürre setzt Deutschlands Bäumen zu
Bäume zeigen mittlerweile früher Schäden wie zum Beispiel Verfärbungen oder Blattausfälle auf. Als Ursache hierfür kommen verschiedene Faktoren infrage, darunter abiotische und biotische Einflussfaktoren. Hauptfaktoren sind aktuell die Hitzeperioden und damit einhergehende Ozonschäden. Wie genau sich der Lebensraum Wald zukünftig entwickeln wird, bleibt abzuwarten.
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