Hitzewellen in Deutschland könnten künftig länger werden, wobei Temperaturen über 40 Grad mit der Zeit auch Umwelt, Tiere und Menschen beeinflussen. Das sagt der Meteorologe Karsten Brandt von donnerwetter.de voraus. Welche Maßnahmen können dagegen ergriffen werden?
Hitzewellen im Hochsommer sind nichts Ungewöhnliches. Eine Veränderung gibt es allerdings bei der Dauer und der Höhe der erreichten Temperaturen.
Seit Jahren werden Temperaturrekorde gebrochen. In Zukunft könnten lang anhaltende Hitzewellen mit Temperaturen um die 40 Grad zur Normalität werden. Das prognostiziert der Bonner Meteorologe und Buchautor Dr. Karsten Brandt.
"Besorgniserregender" Trend: Die Sommer werden immer heißer
Allein in den vergangenen sechs Jahren wurden mehrere Rekorde geknackt. 2014 war zusammen mit 2019 das zweitwärmste Jahr in Deutschland seit Beginn der Wetteraufzeichnung 1881. Besonders heiß war es im Juni 2019, hier in diesem Monat wurde ein neuer Monatsrekord aufgestellt. "Seit Beginn der 2000-Jahre hat sich das Wetter extrem geändert. Natürlich gab es mal extrem heiße Sommer, das waren aber Ausreißer wie zum Beispiel 1947 oder 1976", erklärt Brandt, Chef von "donnerwetter.de" dem "Express".
Auch über das gesamte Jahr hinweg wird es durchschnittlich in Deutschland immer wärmer. Eine Tabelle des "Deutschen Wetterdienstes", auf die sich das Umweltbundesamt beruft, macht den Trend gut sichtbar. Die Grafik zeigt die mittleren Tagestemperaturen im Sommer in Deutschland in den Jahren 1881 bis 2019. Dabei gibt es sowohl nach oben als auch nach unten einige Ausreißer. Auffällig ist jedoch, dass die mittlere Tagestemperatur im Sommer in den vergangenen 20 Jahren immer über dem Mittelwert der Jahre 1961 bis 1990 lag.
Die Tendenz, dass die Sommer durchschnittlich immer wärmer werden, wird sich wohl zuspitzen. Mit Blick in die Zukunft unter Anbetracht der von Deutschland gesteckten Klimaziele sieht der Meteorologe Handlungsbedarf: "Wir müssen jetzt mal 30 Jahre weiterdenken. Da haben wir dann nicht nur zwei Wochen um die 40 Grad, das wird dann mehrere Wochen andauern", erklärt er. Klimaanlagen in jedem Haushalt als Gegenmaßnahme hält er für ausgeschlossen: "Dann können wir unsere Klimaziele gleich vergessen."
Negative Auswirkungen von Hitze: Umwelt, Tiere und Menschen leiden
Die aktuelle Wetterlage bezeichnet Karsten Brandt als "besorgniserregend", was vor allem an der Hitze und der Trockenheit liegt. "Der Wandel des Wetters ist immens und hat durchaus eine Dramatik".
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Denn zu viel Hitze ist schädlich - auch für den Menschen. Die zunehmende Hitzebelastung ist "von erheblicher gesundheitlicher Bedeutung, da sie den Organismus des Menschen in besonderer Weise beansprucht und zu Problemen des Herz-Kreislaufsystems führen kann", schreibt das Umweltbundesamt. Auch Symptome wie Kopfschmerzen, Erschöpfung oder Benommenheit sind in diesem Zusammenhang nicht unüblich.
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Gähn.