Vorwerk, Dyson, AEG und Bosch - Stiftung Warentest hat in den letzten Jahren 121 Staubsauger verschiedener Firmen verglichen. Zuletzt standen 10 klassische Bodenstaubsauger mit Kabel und 10 Akkusauger im Test. Welches Gerät ist der Sieger?
Kabel oder Akku? Beutel oder Staubbox? Elektrobürste oder Standarddüse? All diese Fragen stellen sich beim Kauf eines Staubsaugers. Um Verbraucher bei der Entscheidung zu unterstützen, hat Stiftung Warentest in den letzten Jahren insgesamt 121 Geräte getestet.
Das wichtigste Kriterium für einen guten Staubsauger ist die Saugleistung. Schmutz muss er sowohl auf Teppichböden als auch auf harten Untergründen gut aufnehmen können. Neben groben Partikeln stellen vor allem feine - und damit schwer erfassbare - Tierhaare eine große Herausforderung für viele Geräte dar. Außerdem bewertete Stiftung Warentest die Handhabung der Sauger. Dazu gehören etwa Montage, Bedienung und Reinigung. Auch Gewicht, Lautstärke, Stromverbrauch, Haltbarkeit und Sicherheitsaspekte flossen in das Urteil ein.
Bodenstaubsauger im Test
Im Fokus des neusten Produkttests standen 15 klassische Bodenstaubsauger mit Kabel - teilweise mit, teilweise ohne Beutel. Drei der Testkandidaten waren mit einer aktiven Elektrobürste ausgestattet. Im Gegensatz zu einem Standard-Saugkopf arbeitet diese nicht nur mit einem Luftstrom. Die Bürste dreht sich beim Saugen motorbetrieben mit. Grundsätzlich haben alle Varianten Vor- und Nachteile.
Beutel vs. Box: Staubsaugerbeutel müssen, sobald sie voll sind, mitsamt dem Inhalt entsorgt und nachgekauft werden. Auf Dauer erscheint eine Staubbox daher preisgünstiger. Allerdings muss eine solche Box der Stiftung Warentest zufolge wesentlich häufiger geleert werden als ein Beutel. Die durchschnittliche Menge von 1,9 Kilogramm Schmutz pro Jahr und Haushalt entspricht etwa zwei bis drei Beuteln beziehungsweise bis zu elf Boxenfüllungen - je nach Staubsaugermodell. Besonders für Allergiker kann das Entleeren der Box zum Problem werden, da hier ordentlich Staub aufgewirbelt wird. Hygienisch sieht anders aus. Oft bleibt dann auch noch Rest-Schmutz in der schwer zu reinigenden Staubbox hängen. Erschwerend kommt hinzu, dass das sogenannte Staub-Rückhaltevermögen bei Saugern mit Box meist schlechter ist. Sie pusten zu viel eingesaugten Staub wieder aus.
Standard- vs. Elektrobürste: Besonders bei langflorigen Teppichen ist ein Staubsauger mit Elektrobürste von Vorteil. Die Bürste kämmt Teppichfasern durch und löst so selbst tiefsitzende Schmutzteilchen. Das macht sie wesentlich gründliche als eine normale Düse. Der Motor im elektrischen Saugkopf treibt diesen beim Saugen voran, macht ihn allerdings auch größer und schwerer. Bei empfindlichen Teppichen ist mit dem Tool Vorsicht geboten, weil die Elektrobürste feine Fasern zerrupfen kann. Anfällige Fliesen oder Natursteinböden könnten zerkratzt werden.
Acht mal "Gut" - Testsieger mit Elektrobürste
Acht der geprüften Kabel-Staubsauger befanden die Experten von Stiftung Warentest dieses Jahr als "Gut", davon sechs mit Beutel und zwei mit Staubbox. Testsieger ist ein Gerät mit Elektrobürste: Das Modell Kobold VT300 der Firma Vorwerk* mit einer Gesamtnote von 2,0. Auf dem zweiten Platz liegt der BGS5FMLY2 Relaxx´x von Bosch*. Das beste Preis-Leistungs-Verhältnis hat der AEG VX7-2-IW-S.
Was hat die Tester überzeugt? Der Vorwerk-Staubsauger mit Beutel punktet durch eine extrem gute Saugleistung. Als eines von vier getesteten Geräten kommt der Testsieger auch mit hartnäckigen Tierhaaren gut zurecht - der Elektrobürste sei Dank. Die Reinigung von Hartböden, Polstern und Ritzen ist ebenfalls kein Problem. Abzüge gab es für die Lautstärke. Auf glattem Untergrund röhrt der Kobold mit rund 85 Dezibel, also fast so laut wie ein Standmixer in der Küche. Außerdem entdeckten die Tester eine kleine Sicherheitslücke. Da die motorbetriebene Bürste im Saugkopf mit Strom versorgt werden muss, befinden sich elektrische Kontakte dort, wo der Saugschlauch in das Gehäuse gesteckt wird. Das erhöht das Risiko für einen Stromschlag. In der Praxis ist dieser Umstand aber nur halb so schlimm, da der Schlauch in der Regel nur einmal bei ausgeschaltetem Gerät montiert wird.