Pesto kann vielfältig eingesetzt werden; beispielsweise als Aufstrich, als Soße oder als Füllung. Öko-Test konnte nach seinem Pesto-Test allerdings nicht alle Produkte empfehlen.
Im Supermarkt findest du eine riesige Auswahl an verschiedenen Pestos. So unter anderem das klassische Pesto rosso. Doch sind alle Pestos bedenkenlos genießbar?
Öko-Test hat verschiedene Pesto rosso unter die Lupe genommen und konnte unter anderem Schimmelpilzgifte entdecken.
Pesto-Test: Viele Pestos fallen durch
Öko-Test hat in seinem Pesto-Test insgesamt 27 Produkte getestet, die als Pesto rosso verkauft wurden. Elf der Produkte sind Bio-Produkte. Die Pestos wurden nicht nur in Supermärkten, sondern teils auch in Drogerien, Discountern und Bio-Märkten gekauft. Preislich bewegten sich die getesteten Produkte pro 100 Gramm zwischen 0,63 und 3,33 Euro. Das Ergebnis nach dem Pesto-Test: Zehn von 27 Pestos fallen durch. Die Gründe dafür sind entdeckte Schimmelpilzgifte, Pestizide, Mineralölbestandteile oder Bisphenol A.
Sechsmal konnte das Labor Schimmelpilzmengen in den Pestos finden, die abwertungsrelevant für Öko-Test sind. Insbesondere pflanzliche Lebensmittel werden häufig von Schimmelpilzen befallen. Im Pesto rosso befinden sich unter anderem Tomaten und Sonnenblumenkerne, die schnell befallen werden können. Als Stoffwechselprodukt der Schimmelpilze entstehen die Gifte. Öko-Test führt aus, dass manche Schimmelpilzgifte gesundheitsschädigende Effekte hervorrufen könnten. Dies zeigten zumindest Untersuchungen unter Laborbedingungen.
Weiter führt das Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit aus, dass beispielsweise die Gifte Alternariol (AOH) und Alternariolmonomethylether (AME) in Verdacht stehen, Krebs zu erregen. Einen eindeutigen wissenschaftlichen Beleg hierfür gibt es allerdings bisher nicht. Laut Öko-Test ist unklar, wie genau die Schimmelpilze in das Pesto gelangen. Es ist jedoch möglich, dass mit Schimmelpilzgiften belastete Zutaten verarbeitet wurden.
Mineralölbestandteile und BPA
Das Labor hat in anderen Pestos Rückstände von Pestiziden nachweisen können. Öko-Test gibt Entwarnung: In der geringen Konzentration, die nachgewiesen wurde, sind die Pestizide nicht akut giftig. Dennoch merkt Öko-Test an, dass über die Wechselwirkungen der Rückstände von mehr als einem Pestizid bisher nur wenig bekannt ist. Das gefundene Pestizid Dimethomorph bewertet Öko-Test als "besonders bedenklich". Es wird dafür eingesetzt, Pilzkrankheiten bei Nutzpflanzen zu bekämpfen. Ähnliches gilt für das Pestizid Chlorantraniliprol. Es wird von dem Pestizid-Aktions-Netzwerk (PAN) als hochgefährliches Pestizid eingestuft.
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Mineralölbestandteile sind ein weiteres Problem vieler Pestos. Öko-Test konnte mal mehr, mal weniger Verunreinigungen feststellen. Mineralölbestandteile können beispielsweise während der maschinellen Produktion in das Produkt gelangen. Insgesamt neunmal bewertet Öko-Test die Verunreinigungen als "erhöht", zweimal als "stark erhöht". Bislang ist unklar, ob und inwieweit Mineralölbestandteile der Gesundheit schaden. Zuletzt konnte das Labor Bisphenol A (BPA) finden. BPA kann das menschliche Hormonsystem beeinflussen und reproduktionstoxisch wirken. In einem Pesto konnte das Labor zudem BPA in einer Menge feststellen, die bei einem 60 kg schweren Menschen die maximal tolerierbare tägliche Zufuhrmenge in Höhe von zwölf Nanogramm bei einer angenommenen Portion Pesto von 100 Gramm pro Woche überschreitet.
Bitte, erspart uns diese Berichte, wenn schon die "schwarzen Schafe" nicht benannt werden!