In der aktuellen Zeit der Inflation steigen auch die Gaspreise rasant an. Möchtest du von einer Gasheizung umsteigen, bieten sich dir verschiedene Alternativen.
Preisentwicklung Gas
Ölradiatoren
Petroleumofen
Paneelheizkörper
Fazit
Die Gasrechnung kann für Verbraucher*innen aufgrund der aktuell hohen Preise schnell zu einem Schock werden. In Anbetracht der steigenden Preise ist die Frage, ob es eine Alternative zur Gasheizung gibt, berechtigt. Wir stellen dir drei Möglichkeiten vor.
Aktuelle Strom- und Gaspreise und der Stromradiator als Alternative
Die aktuelle Krisensituation hat in Deutschland unter anderem zu rasant ansteigenden Strom- und Gaspreisen geführt. Das Vergleichsportal Verivox fasst zusammen, dass das Heizen im Jahr 2022 teurer als jemals zuvor ist. Ein Vergleich des durchschnittlichen Gaspreises im August 2021 zum August dieses Jahres zeigt, dass der Preis mit 17,84 Cent pro kWh fast um das Dreifache angestiegen ist. Im Zuge der ausbleibenden Gaslieferungen aus Russland wird die sogenannte Gas-Umlage notwendig. Das bedeutet, dass die Gaskundschaft ab Oktober zusätzlich 2,419 Cent je Kilowattstunde zahlen muss.
Die Umlage bedeutet für einen Einfamilien-Haushalt in etwa Mehrkosten von 600 Euro netto pro Jahr. Trotz der Entlastung, die vorsieht, dass bis April 2024 die Mehrwertsteuer auf Erdgas von 19 auf 7 Prozent reduziert werden soll, kann es für Verbraucher*innen interessant sein, sich über mögliche Alternativen zur Gasheizung zu informieren.
Eine alternative Heiz-Möglichkeit ist der sogenannte Ölradiator. Dabei handelt es sich um ein flexibles Heizsystem, welches sich besonders für geschlossene Räume eignet. Sinnvoll kann er besonders dann sein, wenn nur ein Raum sporadisch beheizt werden muss oder die zentrale Heizung über einen kurzen Zeitraum ausfällt. Der Anschaffungspreis ist mit um die 60 bis 170 Euro in der Regel sehr gering, während sich die Leistung zwischen 500 und 3.000 Watt bewegt. Wie teuer der Radiator ist, hängt unter anderem von der Leistung und der weiteren Ausstattung ab. Die Mindestleistung, die dein Ölradiator benötigt, kannst du mit der Formel Größe des Raums in Kubikmeter x 50 Watt berechnen. Ölradiatoren sind vor allem in geschlossenen Räumen und bei einer kurzen Benutzung sinnvoll. Für eine dauerhafte Benutzung solltest du dieses Heizsystem nicht verwenden, da der Stromverbrauch des Gerätes sehr hoch ist und auch die Strompreise derzeit extrem hoch sind: Pro Kilowattstunde zahlst du im Schnitt 42 Cent. Es lohnt sich, vor dem Kauf eines Radiators verschiedene Modelle zu vergleichen.
Petroleumofen und Paneelheizkörper
Ein weiterer alternativer Energieträger ist der Petroleumofen, welcher Petroleum als Energieträger nutzt. Der Ofen sollte nicht als vollständiger Ersatz der Heizung angesehen werden, dennoch kann er - ähnlich wie der Ölradiator - kleinere Bereiche heizen. Beliebt ist er unter anderem in Campern, Wintergärten oder Gartenhäusern. Insbesondere dann, wenn du keine Steckdose zur Verfügung hast, kann er eine praktische Lösung darstellen. Alternativ kannst du ihn als eine Art Ergänzung zur Zentralheizung nutzen. Egal, ob du den Ofen im Innen- oder Außenbereich verwendest, ist eine Kippsicherung besonders wichtig. Damit reduzierst du die Brandgefahr erheblich, da sich der Ofen beim Umkippen automatisch abschaltet. Ein entscheidender Vorteil ist dabei die Mobilität. Damit die Wärme ideal verteilt wird, befindet sich ein Ventilator in dem Gerät. Da bei der Verbrennung Kohlenstoffdioxid entsteht, solltest du den Raum gut belüftet halten beziehungsweise bei geschlossenen Räumen sichergehen, dass die Tür oder ein Fenster einen Spalt breit geöffnet ist. In der Regel gibt es einen an dem Gerät installierten Co2-Sensor, der dir Auskunft über die Luftqualität im Raum gibt.
Je nach Isolierung deines Wohngebäudes unterscheidet sich die nötigeHeizleistung. Während bei einem gut isolierten Bau nur etwa 50 Watt pro Quadratmeter benötigt werden, können schlechter wärmeisolierte Gebäude bis zu 120 Watt pro Quadratmeter an Heizleistung benötigen. Grundlegend liegt die Heizleistung bei den meisten Petroleumöfen um die 2.200 bis 3.000 Watt. Das Vergleichsportal Vergleich.org betont, dass besonders effiziente Geräte teilweise nur 80 Milliliter Petroleum pro Stunde benötigen und dennoch gute Heizergebnisse liefern. Wichtig ist, immer einen Blick auf die Brenndauer des Gerätes zu werfen. Einige der Öfen haben beispielsweise eine Brenndauer von über 60 Stunden. Hat der Ofen eine besonders lange Brenndauer, kannst du etwas länger und größere Räume heizen; als alleinige Heizung solltest du den Ofen jedoch nicht ansehen. Es lohnt sich, gezielt einen bestimmten Raum mithilfe des Petroleumofens zu heizen. Zudem gibt es auf dem Markt Modelle mit Thermostat, Programmiersystem und Füllstandsanzeige, die für dich in der Bedienung praktisch sein könnten. Pro Liter Petroleum zahlst du etwa 5 Euro. Die einmaligen Anschaffungskosten des Petroleumofens liegen bei etwa 150 Euro.
Eine dritte Alternative, die wir dir vorstellen möchten, ist der Paneelheizkörper. Betrieben wird der Heizkörper entweder durch eine Wasserführung, auf elektrische oder hybride Weise. Du findest ihn in verschiedenen Ausführungen. Am besten wählst du die Größe in Abhängigkeit zu deinem Raum; ist dieser eher klein, reichen meist um die 60 cm an Länge, während sich für Zimmer mit mehr als 25 Quadratmetern eine mindestens 120 cm lange Heizung empfiehlt. Besonders gut eignet sich der Heizkörper für das Badezimmer. Dies verdankt er seinen Eigenschaften: Er erwärmt sehr schnell und gut den Raum und das schmale Design sorgt dafür, dass er in jeden Raum passt. Kleinere Räume benötigen einen Paneelheizkörper mit mindestens 600 Watt, größere ein Modell mit der doppelten Leistung. Das System zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass es besonders viel Wärme an den Raum geben kann und langfristig gesehen dadurch Kosten gespart werden können. Der Kaufpreis eines Paneelheizkörpers variiert auf einem breiten Spektrum zwischen 100 und 500 Euro.
Fazit
Welche Heizalternative zu deinen Räumlichkeiten und zu deinem Bedarf passt, musst du letztendlich für dich persönlich entscheiden. Wichtig ist, dass du dich vor einem Kauf ausführlich über die Ausstattung informierst sowie die Preise und Leistungen verschiedener Modelle vergleichst.
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