Reisejournalist Christian Kolb war unterwegs an den Küsten Südeuropas
Rund um die Adria liegen Städte mit reicher Geschichte, malerische Landschaften und idyllische Küsten. Wer in einer Woche einen Eindruck von der Region gewinnen möchte, kann an Bord eines Kreuzfahrtschiffes gehen und die Region auf komfortable Art und Weise entdecken.
Wer am Morgen mit dem Flugzeug in der italienischen Stadt Bari ankommt, hat genug Zeit, in der Altstadt auf Entdeckungstour zu gehen. In der Stadt mit vielen kleinen Gassen und malerischen Plätzen sind nicht nur die großen Kirchen, sondern auch die zu einem Museum umgebaute Burganlage sehenswert. Am Abend macht das Kreuzfahrtschiff MS Celestyal Crystal sich auf die Reise.
Erster Stopp ist Chioggia in der Lagune von Venedig. Im Hafen der Stadt sind alte Holzgebäude auf Pfählen zu sehen. Diese dienen Fischern nicht nur als Lager für ihre Netze, sondern auch als Plattform zum Angeln und zum Vertäuen ihrer Boote.
Das im Herbst nur von wenigen Touristen besuchte Stadtzentrum von Chioggia ist von zahlreichen Kanälen durchzogen. Manche Gäste haben einen Ausflug nach Venedig gebucht. Ein Motorboot bringt sie durch die Lagune in die Nähe des Markus-Platzes. Schon vom Schiff aus kann man die beiden charakteristischen Säulen am Markus-Platz und den Dogenpalast sehen. Auch die Basilika San Marco und der Glockenturm sind abends besonders sehenswert. Ein weiterer touristischer Höhepunkt ist die Rialto-Brücke über den sich durch die Stadt ziehenden Canale Grande. Wer mag, kann nach dem abendlichen Ausflug am am nächsten Morgen erneut zu einem Ausflug nach Venedig aufbrechen.
Die Fahrt nach Dubrovnik in Kroatien dauert fast 24 Stunden, sodass viel Zeit bleibt für die Annehmlichkeiten einer Seereise.
Wer mag, lernt an Bord ein paar Brocken Italienisch oder Griechisch, knüpft Kontakte zu anderen Gästen oder genießt die Ruhe in einer der gemütlichen Bars. Vom Pile-Tor aus kann man die Altstadt von Dubrovnik in Eigenregie erkunden und einen Bummel über die zwei Kilometer langen Stadtmauern machen. Interessant ist auch die Möglichkeit, ein Seekajak zu mieten und um die Insel Lokrum zu paddeln. Wer einen vom Schiff organisierten Ausflug bucht, kann die Stadtbesichtigung mit einer Fahrt in den Badeort Cavtat verbinden. Ein Spaziergang über die von Palmen gesäumte Uferpromenade führt in Richtung eines Mausoleums oberhalb der Stadt. Zurück in Dubrovnik laden Restaurants und Cafés dazu ein, den Abend gemütlich ausklingen zu lassen.
Der tiefe Meereseinschnitt der Bucht von Kotor beeindruckt durch die hohen, schroffen Berge und versteckt die Stadt gut vor vom Meer herannahenden Schiffen.
Gäste, die sehr gut zu Fuß sind, können die 2.700 Stufen der insgesamt 4,5 Kilometer langen Stadtmauer erklimmen. Auch im Stadtzentrum gibt es viel zu sehen. Das Labyrinth der mittelalterlichen Gassen wird durch drei historische Tore begrenzt. Kirchen, Geschäfte, Restaurants und Cafés gibt es überall im malerischen Stadtkern. Wer mehr von Montenegro sehen möchte, kann bei einem Ausflug nach Budva fahren. Dort entdecken die Gäste eine gut erhaltene Festungsanlage aus dem 15. Jahrhundert. Enge Gassen und malerische Plätze sorgen genau wie der kleine Strand gleich vor der Stadt für Urlaubsatmosphäre.
Am nächsten Tag erreicht MS Celestyal Crystal Saranda in Albanien. Die den meisten unbekannte Region überrascht angenehm. Das Weltkulturerbe Butrint liegt 20 Kilometer südlich und zeigt eine sehenswerte Anzahl von Monumenten aus zwei Jahrtausenden, gelegen inmitten einer fruchtbaren Ebene.
Rechtzeitig zum Mittagessen müssen alle Urlauber wieder an Bord des Kreuzfahrtschiffes sein, das die 14 Seemeilen nach Korfu sehr schnell zurücklegt.
Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der grünen Insel Korfu ist das eng mit der österreichischen Kaiserin Elisabeth verbundene Achilleion. Die wunderschöne Villa auf einem Hügel außerhalb von Korfu-Stadt wurde nach den Wünschen der Monarchin mit Statuen und anderen Kunstwerken versehen. Nach einem Fotostopp am Aussichtspunkt Kanoni mit Blick auf die "Mäuseinsel" Pontikonissi, einem Wahrzeiten Korfus, und das Kloster Vlacherna bleibt am Abend Zeit für einen Rundgang durch Korfu-Stadt.
Vor der Rückkehr in den Ausgangshafen macht MS Celestyal Crystal einen kurzen Abstecher auf den Peloponnes. Schon am frühen Morgen kommt das Schiff in Patras an. Für viele Gäste aus dem Ausland ist Patras Ausgangspunkt für Ausflüge nach Olympia oder Delphi.
Im archäologischen Museum von Delphi sind verschiedene Statuen wie eine Marmor-Sphinx aus Naxos oder die Überreste eines einst mit edlen Metallen überzogenen, hölzernen Stiers zu sehen. Beide wurden genau wie die Bronze-Statue eines Wagenlenkers einst als Opfergaben im Heiligtum dargeboten. Auf dem in Terrassenform angelegten Gelände der Ausgrabungsstätte steht neben vielen anderen Gebäuden und Ruinen auch der Apollo-Tempel des Orakels. Auch der steinerne Nabel der Welt ist dort zu sehen. Vom Hafen aus geht es dann die knapp dreihundert Seemeilen zurück nach Bari. Ein letztes Mal sitzt man in der bei den meisten Gästen beliebten Thalassa-Bar und blickt auf das Meer - und zurück auf eine interessante Reise zu den Perlen der Adria und des Ionischen Meeres.
Christian Kolb